COP30
Weltklimakonferenz verständigt sich auf Minimalkompromiss

Bei der Weltklimakonferenz im brasilianischen Bélem haben sich die Delegierten auf eine Abschlusserklärung verständigt. Die Europäische Union konnte sich mit ihrer Forderung nach einem Fahrplan zur Abkehr von fossilen Energieträgern nicht durchsetzen.

    Blick auf den Eingang zur Weltklimakonferenz COP30.
    Bei der Weltklimakonferenz COP30 treffen sich im brasilianischen Belem Zehntausende Delegierte aus fast allen Ländern der Welt, um über die Eindämmung der sich zuspitzenden Klimakrise zu verhandeln. (picture alliance / dpa / Kay Nietfeld)
    Gegen ein solches Vorhaben hatten sich insbesondere Ölstaaten wie Saudi-Arabien gestellt, aber auch China wollte nicht mitziehen. Beschlüsse der UNO-Klimakonferenz müssen aber im Konsens gefasst werden. Die mehr als 190 Länder vereinbarten in der Abschlusserklärung daher lediglich eine freiwillige Initiative, die Klimaschutzanstrengungen der Staaten zu beschleunigen. Die brasilianische Präsidentschaft strebt nun eine "roadmap" auf freiwilliger Basis an. Dabei sollen auch Maßnahmen gegen die Zerstörung von Wäldern berücksichtigt werden.
    In der Abschlusserklärung wird zudem verlangt, die finanzielle Unterstützung von Entwicklungsländern zu verdreifachen, damit diese ihre Umstellung auf klimafreundliche Techniken sowie weitere Anpassungen an den Klimawandel umsetzen können.
    Zuvor hatte der EU-Klimaschutzkommissar Hoekstra betonte, der aktualisierte Textentwurf sei ein Schritt in die richtige Richtung, auch wenn sich die Länder der Europäischen Union mehr gewünscht hätten. Bundesumweltminister Schneider äußerte sich zurückhaltend. Der SPD-Politiker sagte, er sei "ein bisschen enttäuscht". Die Konferenz sei konfrontiert gewesen mit einer sehr stark auftretenden Petro-Industrie. Länder, die mit Öl und Gas ihr Geld verdienten, hätten mit einer Blockade-Mehrheit jeden Fortschritt in diesem Bereich verhindert.
    Diese Nachricht wurde am 22.11.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.