Wir haben fast 5.000 Artikel im Programm für die Solartechnik. Wir haben Solargartenleuchten, die der eine oder andere auch schon aus dem Baumarkt kennen wird. Darauf aufbauend gibt es auch solarleuchtende Hausnummernschilder. Wir haben tragbare Batterieleuchten, die sich über ein Solarmodul aufladen. Solarspielzeug, beispielsweise eine solarbetriebene Taschenlampe. Radios – natürlich akkugepuffert. Weiterhin bieten wir an: Akkuladegeräte. Ideal für den Schrebergarten oder für unterwegs mit dem Wohnmobil, da hat man ja keine Steckdose. Da bieten wir Ladegeräte an – natürlich mit der Sonne.
25.000 Besucher kamen im vergangenen Jahr zur "SolarEnergy", auch in diesem Jahr rechnet man mit ähnlichem Zuspruch. Zu bestaunen gibt es Großes wie Kleines. Ganze Häuserfassaden glitzern inzwischen mit Tausenden von Modulen oder Kollektoren. Und deshalb hat die Bau- und Architekturbranche generell diese Fassadengestaltung entdeckt. HighTech für den Bau, sagt Kaspar Kraemer, Präsident des Bundes Deutscher Architekten:
Wenn wir langfristig und nachhaltig handeln wollen, bin ich davon überzeugt, dass bei all der technischen Brillanz letztendlich die ästhetischen Qualitäten der Stadt oder der Gebäude entscheidend sind. Nur wenn sie ästhetischen Kriterien entsprechen, kann man von Nachhaltigkeit, kann man von Baukultur sprechen.
Für viele sind deshalb die anthrazit oder auch bläulich schimmernden Fassadenteile noch gewöhnungsbedürftig. Wie so vieles auf dieser Messe. Erstmals dabei: der japanische Elektronikriese Hitachi. Und siehe da: es gibt sogar so eine Art Gartenzaun mit Solarenergie-Technik. Bruchsicheres Glas, dahinter die Module. Kawada Yoshishige von Hitachi sieht vielfältige Verwendungsmöglichkeiten:
Ein Zaun für einen Dachgarten zum Beispiel. Oder als Umrandung einer Parkanlage. Auch entlang der Autobahnen oder Bahntrassen ist so was möglich. Doch gibt es diese Energiegewinnung hauptsächlich schon für kleine Anlagen. Da ist das sehr nützlich. Für uns ist das ein Anfang. Das ist der Grund, warum wir hier auf der Messe in Berlin sind. Wir wollen diese Ideen den Europäern vorstellen.
Und somit verspricht man sich auch hierzulande durchaus eine sonnige Zukunft. Nach Japan ist Deutschland die Nummer zwei auf dem Weltmarkt der Nutzung von Solarenergie. Und gegen jeden Trend ist in diesem Jahr die private Nachfrage nach Photovoltaikanlagen hierzulande auch weiterhin ordentlich gestiegen. Doch trotz japanischer Gartenzäune mit Solartechnik, in Deutschland geht es im wesentlichen um die Frage, sollen die Anlagen auf Dächern oder auch eher auf der grünen Wiese errichtet werden. Martin Assmann vom Verband Beratender Ingenieure:
Gerade wurde bei Regensburg die größte Photovoltaikanlage eingeweiht – mit 32.000 Modulen und einer Leistung von 4 Megawatt. Von Bodenversiegelung kann man nicht sprechen, aber doch von einer intensiven Bodennutzung. Und ich bin schon der Meinung, es gibt genügend Dächer und plädiere daher für wirklich zahlreiche Anlagen auf verfügbaren Dächern. Auch wenn ich zugeben muss, dass diese kleineren Anlagen etwa 10 bis 20 Prozent teurer sind als die größeren Anlagen.
Noch bis morgen geht die "SolarEnergy" auf dem Berliner Messegelände. Und im nächsten Jahr wird fusioniert. Dann gibt es die "Bautec", die große Messe für Bauen, Gebäudetechnik und Architektur zusammen mit dieser Fachmesse für Erneuerbare Energien. Und somit ist dann wohl auch die Solarenergie auf dem Messemarkt aus der lange unterstellten Nische herausgetreten. Denn die Veranstalter erwarten dann mehr als 100.000 Besucher.