Sonntag, 05. Mai 2024

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Welttag der Ozeane
Satelliten für die Weltmeere

Messbojen oder Beobachtungen von Schiffen aus liefern nur ein sehr unvollständiges Bild der Ozeane. Daher widmet sich fast ein Dutzend europäischer Satelliten dem Zustand der Meere. Die Daten sind bedeutend, um die Nahrungskette in den Ozeanen zu verstehen oder Auswirkungen des Klimawandels zu studieren.

Von Dirk Lorenzen | 08.06.2019
Algenblüte vor Irland im August 2010
Meeresbeobachtung aus dem All: Algenblüte vor Irland (ESA)
Sentinel-2 erfasst die Farbe des Wassers und zeigt, wo Algen blühen oder wo wie viel Phytoplankton vorkommt. Auch durch das Messen der Oberflächentemperatur des Wassers zeigen sich direkte Effekte der Klimaveränderung. Und nur mit Satellitendaten lassen sich Phänomene wie El Nino detailliert erforschen.
Die beiden Sentinel-3-Satelliten bestimmen per Radar die effektive Wellenhöhe. Diese Daten sind einerseits für die Forschung interessant, anderseits helfen sie der Schifffahrt und bei der Arbeit auf Plattformen oder Offshore-Windparks.
Ansicht des Satelliten SMOS
Der ESA-Satellit SMOS misst unter anderem den Salzgehalt der Ozeane (Animation) (ESA)
Der ESA-Satellit Cryosat hat vor allem die Eisbedeckung der Erde im Blick und zeigt so, wie das Eis in vielen Gegenden abschmilzt. Zudem misst Cryosat mit seinem Radarinstrument die Höhe des Meeresspiegels.
Fachleute erforschen mit Satellitendaten, wie die Weltmeere Kohlendioxid aufnehmen. Dieser Effekt mildert zwar die Klimafolgen, führt aber dazu, dass das Wasser immer saurer wird. Das schadet vielen Pflanzen und Tieren. Auch die Verteilung des Plastikmülls in den Meeren soll sich bald aus dem All erkunden lassen.
Forschungsschiffe sind für regionale Einsätze unentbehrlich – aber um die Weiten der Ozeane komplett im Blick zu haben, braucht die weltweite Wissenschaftsgemeinde Satelliten.