Norwegen
Weltweit erste Anlage zur kommerziellen CO2-Einspeicherung im Meeresboden in Betrieb

Vor der Westküste Norwegens ist die weltweit erste Anlage zur kommerziellen Speicherung von CO2 in Betrieb gegangen. Das Treibausgas wird etwa 2,6 Kilometer unter dem Meeresboden verpresst.

    Ein Luftbild der Anlage aus mehreren riesigen silbernen Metallzylindern, die direkt an der Meeresküste liegt.
    Von hier aus in den Meeresgrund: Das CO2- Zwischenlager in der Nähe von Bergen (Aufnahme aus dem September 2024). (AFP / JONATHAN NACKSTRAND)
    "Unsere Schiffe, Anlagen und Bohrungen sind jetzt in Betrieb", teilte die Betreiberfirma "Northern Lights" mit. Das erste CO2 aus einem Zementwerk in Norwegen sei sicher unter dem Meeresboden gelagert worden.

    In 2.600 Metern Tiefe

    Das verflüssigte CO2 wird zunächst mit einem Schiff in ein Zwischenlager in der Nähe von Bergen gebracht, dann durch eine Pipeline an den endgültigen Lagerort in der Nordsee transportiert und dort im Sandstein in 2.600 Meter Tiefe verpresst. Bis zum Ende des Jahrzehnts sollen auf diese Weise jedes Jahr rund fünf Millionen Tonnen CO2 in einer Tiefe von 2,6 Kilometern unter dem Meeresboden dauerhaft gespeichert werden.

    Pläne auch für Deutschland

    Das Projekt wird vom norwegischen Staat gefördert. Die Verpressung von CO2 gilt als wichtiger Beitrag zum Klimaschutz in Bereichen, in denen der Ausstoß des Treibhausgases nicht gänzlich vermieden werden kann - etwa bei der Herstellung von Zement oder Stahl. Die Technologie ist jedoch komplex und bislang sehr teuer. Kritiker verweisen zudem auf Risiken für die Umwelt.
    Die Bundesregierung will die unterirdische Speicherung von CO2 ebenfalls ermöglichen.
    Diese Nachricht wurde am 25.08.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.