UNO-Flüchtlingshilfswerk
Weltweit mehr als 122 Millionen Menschen auf der Flucht - mehr Finanzhilfen und Diplomatie gefordert

Die Zahl der geflüchteten Menschen ist nach Berechnungen der UNO erneut gestiegen. Ende April waren demnach weltweit rund 122 Millionen Menschen auf der Flucht - zwei Millionen mehr als noch im Vorjahr.

    Menschen, die vor den Kämpfen zwischen der Armee und den Rebellen fliehen, sind auf dem Weg nach Goma in Ostkongo.
    Flucht vor Kämpfen: Tausende im Kongo sind Opfer des Konflikts, die humanitäre Lage ist dramatisch. (imago / Xinhua / Alain Uaykani)
    Die weltweit größte Flüchtlingskrise spielt sich nach Angaben des Flüchtlingshilfswerks UNHCR derzeit im Sudan ab. Wegen des dortigen Bürgerkrieges sind mehr als 13 Millionen Menschen auf der Flucht. Dahinter folgen Afghanistan mit etwa zehn Millionen und die Ukraine mit fast neun Millionen Vertriebenen.

    Vereinzelte Lichtblicke

    Als positiv wird im Bericht eine steigende Zahl an Rückkehrern vermerkt. Insgesamt hätten 2024 fast zehn Millionen Vertriebe in ihre Heimat-Regionen zurückkehren können. Rund 1,6 Millionen Menschen davon waren zuvor ins Ausland geflohen. Ihre Rückkehr ins Heimatland sei die höchste Zahl an Rückkehrern aus dem Ausland seit mehr als 20 Jahren.
    Das Flüchtlingshilfswerk hob besonders hervor, dass viele Syrer nach dem Ende des Bürgerkriegs in ihre Heimat zurückkehren konnten. Dennoch gebe es auch dort noch Unterstützungsbedarf. Die Lage vor Ort sei weiter labil; die Menschen bräuchten Hilfe, um ihr Leben wieder aufbauen zu können.

    Schwierige finanzielle Lage

    Der UNHCR sieht sich zudem immer mehr in einer schwierigen, finanziellen Lage. Innerhalb von zehn Jahren habe sich die Zahl der Vertriebenen fast verdoppelt, die Finanzierung sei aber auf etwa demselben Niveau geblieben.
    Der UNO-Hochkommissar für Flüchtlinge, Grandi, mahnte stärkere diplomatische Anstrengungen an. Ziel müsse sein, Frieden zu schaffen und dauerhafte Lösungen für Menschen auf der Flucht zu finden.
    Diese Nachricht wurde am 12.06.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.