
Wie die Leitung der Forschungsanlage in Südfrankreich mitteilte, ist der donut-förmige Zentralmagnet etwa 18 Meter hoch und hat einen Durchmesser von rund vier Metern.
Kernfusion statt Kernspaltung
Ziel des Projekts ist es, den Weg für künftige Fusionskraftwerke zur Stromerzeugung zu ebnen. Bei der Kernfusion werden Wasserstoff-Atome miteinander verschmolzen und so die Funktionsweise der Sonne imitiert - anders als bei der Atomkraft, bei der Atomkerne gespalten werden. Dazu wird ein Wasserstoffplasma auf 150 Millionen Grad Celsius erhitzt.
Das Magnetsystem ist unter anderem dazu nötig, um das Wasserstoffplasma - eine Wolke geladener Teilchen - in Form zu halten.
Betrieb soll erst 2024 starten
Bis die Anlage in Betrieb genommen wird, dürfte allerdings noch einige Zeit vergehen. Der geplante Start war zuvor auf das Jahr 2034 verschoben worden. Die Kosten für Iter werden auf mehr als 20 Milliarden Euro geschätzt. Neben der EU sind auch die USA, Russland, China, Indien, Japan und Südkorea beteiligt. Laut früheren Angaben der EU-Kommission soll es die größte derartige Anlage weltweit werden.
Um bei der Kernfusion eine positive Energiebilanz zu erhalten, sind besonders große Reaktoren notwendig. Bei Versuchen mit kleineren Forschungsreaktoren wurde bisher meist mehr Energie in die Reaktion gesteckt, als unterm Strich herauskam - oder die Energieausbeute war sehr gering. Kritiker der Technologie verweisen darauf, dass auch in Fusionskraftwerken radioaktiver Atommüll entsteht, wenn auch wesentlich weniger als in herkömmlichen Kernkraftwerken.
Diese Nachricht wurde am 01.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.