Donnerstag, 16. Mai 2024

Fußball
Weltweite Anteilnahme am Tod von Franz Beckenbauer

Der Tod von Franz Beckenbauer hat in der Fußballwelt und darüber hinaus Trauer ausgelöst. Bundespräsident Steinmeier, Kanzler Scholz und zahlreiche andere Vertreter von Politik und Gesellschaft würdigten seine Bedeutung für den Sport und das Land.

09.01.2024
    Kapitän Franz Beckenbauer hebt bei der Siegerehrung 1972 stolz den EM-Pokal hoch.
    Franz Beckenbauer 1972 mit dem EM-Pokal (picture-alliance / dpa / Werner Baum)
    Auch international ist die Anteilnahme groß. Real Madrid etwa teilte mit, der Verein bedauere den Tod einer der größten Legenden des europäischen und des Weltfußballs. Ähnlich äußerte sich der FC Barcelona. Flamengo Rio de Janeiro sprach von einem der größten Fußballer der Geschichte. Der FC Liverpool oder Galatasaray Istanbul bezeichneten Beckenbauer als "wahre Ikone". Inter Mailand nannte ihn ein Beispiel für Klasse und Fairness. Der argentinische Fußballstar Lionel Messi bekundete sein Beileid auf Instagram.
    Beckenbauer starb bereits am Sonntag im Alter von 78 Jahren, wie seine Familie gestern mitteilte. Er gewann als Kapitän mit der Nationalmannschaft die WM im Jahr 1974. Bei der ebenfalls für Deutschland siegreichen Weltmeisterschaft 1990 war er Trainer.

    Fünf Mal Deutscher Meister

    Der Sportler mit dem Spitznamen "Kaiser" spielte vor allem für Bayern München. Mit dem Verein wurde er vier Mal deutscher Meister. In einer Mitteilung hieß es, die Welt des FC Bayern sei "plötzlich dunkler, stiller, ärmer". Einen fünften Titel erlangte Beckenbauer Anfang der 1980er Jahre mit dem Hamburger SV. Außerdem spielte er für Cosmos New York.
    Beckenbauer wurde viermal zum westdeutschen Fußballer des Jahres und zweimal zum europäischen Fußballer des Jahres gewählt. Der europäische Fußballverband Uefa erklärte ihn zu einer "Persönlichkeit, die den deutschen Fußball wie keine andere geprägt habe".

    "Inspiration für Generationen"

    Beckenbauer war als Chef des Organisationskomitees zentral an der Vergabe der Weltmeisterschaft 2006 nach Deutschland beteiligt. Wegen nicht geklärter Millionenzahlungen in diesem Zusammenhang war gegen ihn ermittelt worden. Das Verfahren wurde wegen Verjährung eingestellt.
    Bundespräsident Steinmeier würdigte Beckenbauer als Ausnahmeerscheinung. Kanzler Scholz erklärte, Beckenbauer sei einer der größten Fußballer Deutschlands gewesen. Die zuständige Bundesministerin Faeser nannte Beckenbauer "eine Legende des deutschen Sports".
    DFB-Präsident Neuendorf sagte, mit Beckenbauer verliere man einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen. Der Direktor der deutschen Nationalmannschaft, Völler, betonte, der "Kaiser" sei eine Inspiration für mehr als eine Generation gewesen. Er werde für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben.
    Sie können hier einen Berichthören.
    Diese Nachricht wurde am 09.01.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.