Bundeskriminalamt
Weltweites Servernetz einer pro-russischen Hackergruppe abgeschaltet

In einer international abgestimmten Aktion sind die Strafverfolgungsbehörden zahlreicher Länder, darunter Deutschland, gegen eine prorussische Hackergruppe vorgegangen. Wie das Bundeskriminalamt in Wiesbaden mitteilte, konnte ein aus mehreren hundert weltweit verteilten Servern bestehendes Botnetz abgeschaltet werden.

    Eine Hackersoftware ist auf einem Laptop geöffnet. Die Aufnahme zeigt durch eine Langzeitbelichtung unscharfem und viele Datennamen.
    Ein prorussisches Hackernetz wurde weltweit abgeschaltet (Archivbild). (picture alliance / dpa / Silas Stein)
    Dieses wurde für gezielte digitale Überlastungsangriffe auf Webpräsenzen eingesetzt, die auch als "DDoS-Angriffe" bezeichnet werden. Dabei wird eine Vielzahl von Datenpaketen über das Internet verschickt, um andere Datenverarbeitungssysteme zu stören.
    Deutschland sei seit Beginn der Ermittlungen im November 2023 Ziel von insgesamt 14 Angriffswellen gewesen, erklärte das BKA. Demnach waren etwa 250 Unternehmen und Einrichtungen von den Angriffen betroffen, darunter Rüstungsbetriebe, Stromversorger und Behörden.

    Ziel: mediale Aufmerksamkeit erreichen

    Ziel der Attacken sei gewesen, mediale Aufmerksamkeit zu erreichen und dadurch Einfluss auf politische oder gesellschaftliche Entscheidungen in Deutschland zu nehmen. Bei den Hackern handelt es sich den Angaben zufolge um die Gruppierung "NoName057(16)".
    Bundesweit seien sechs Haftbefehle unter anderem gegen russische Staatsangehörige erwirkt worden. Zwei von diesen werden beschuldigt, die Hauptverantwortlichen hinter der Gruppe zu sein. Nach ihnen und allen weiteren Verdächtigen werde international gefahndet.
    Diese Nachricht wurde am 16.07.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.