Es ist ja so, dass sich in der Sahelzone die Bevölkerung alle 15 Jahre verdoppelt. Es ist selbstverständlich, dass diese Menschen Tiere haben. Es ist ganz klar, dass diese Tiere natürlich eine Überweidung zur Folge haben.
Überweidung, Ausbeutung, Entwaldung – das hat schwerwiegende Folgen für die Ackerböden: Sie versalzen, filtern kein Trinkwasser mehr oder schützen es nicht mehr vor der Verdunstung. Ohne Wasser aber können die Pflanzen nicht mehr überleben. Mit den Pflanzen sterben die Tiere aus. Schließlich verliert der ungeschützte Boden seinen Halt und wird schlicht weggeweht. In der Sahelzone wie auch anderswo können die Folgen für die Menschen dramatisch sein:
Das ist selbstverständlich, dass in relativ kurzer Zeit die Menschen weiter nach Süden ziehen müssen und damit den Bevölkerungsdruck auf die ohnehin schon dicht besiedelten südlichen Regionen noch erhöhen.
Hungersnöte und Verteilungskämpfe sind die Folge. Unter diesen Bedingungen aber wird der Boden meist noch rücksichtsloser ausgebeutet. Ein Teufelskreis der Landverödung entsteht. Die Vereinten Nationen schufen daher die Convention to Combat Desertification - die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Sie trat 1996 in Kraft und hat seit 1999 ihr Sekretariat in Bonn. Ein Erfolg: Schon 187 Staaten haben die Konvention ratifiziert, nun ist sie dort rechtsverbindlich. Jedes Land muss eine Koordinierungsstelle für die "Nationalen Aktionsprogramme" schaffen. Zusammen mit den kleineren regionalen Projekten bilden sie das Herz der Konvention, erklärt Ingrid Hoven vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Relativ erfolgreich in Burkina Faso ist es gelungen, durch entsprechende Art kleine Schutzmaßnahmen, kleine Hügel, Feuchtigkeit zu sammeln und Boden zu erhalten. Hinter diesen Hügeln konnte wieder Landwirtschaft betrieben werden.
Oft stehen die Projekte vor Hindernissen: Zum Beispiel betrachten die Dorfgemeinschaften ihre Viehhaltung als Tradition und wollen sie nicht aufgeben. Oder: Die betroffenen Länder werden dezentral verwaltet. Einer Dorfgemeinschaft können finanzielle Ressourcen oder Maschinen dann nur schwer zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus gibt es weitere Schwierigkeiten, so Ingrid Hoven:
Aber Sie haben auch Länder, wo Sie zum Beispiel durch eine fehlende Landrechtsreform, fehlende Eigentumstitel und eine Frage der Verteilung von fruchtbarem Boden das Problem verschärfen.
Nicht zuletzt ist die Finanzierung selbst problematisch. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen wären in den nächsten zwei Jahrzehnten 10-22 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Investitionen nötig. Zudem werden die Einkommensverluste durch die Folgen der Desertifikation auf 42 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Wüstenkonvention aber verfügt nur über ein jährliches Budget von derzeit 15,3 Millionen US-Dollar. Das heißt im Klartext: Die betroffenen Länder selbst müssen die Projekte größtenteils finanzieren. Die Wüstenkonvention koordiniert die Zusammenarbeit mit weiteren Geldgebern wie der Weltbank, privaten Investoren oder anderen UN-Organisationen. Ansonsten stellt sie technisch-wissenschaftliche Hilfe zur Verfügung. Aber selbst bei einem größeren Budget bliebe Stefan Kröpelin gegenüber den einzelnen Wiederaufforstungsmaßnahmen skeptisch:
Im Endeffekt kann man gegen eine ausbreitende Wüste wenig machen, außer einem Punkt, und der ist eben sehr heikel. Und das ist eine Begrenzung der Bevölkerungsdicht, die nur durch eine sehr weit verbreitete Geburtenverhütung zu machen wäre.
Trotz allem: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten ist die Konvention erfolgreich. In über 50 Entwicklungsländern werden die örtlichen Projekte schon regelmäßig mit Geldgebern und Nachbarländern abgestimmt. Und zuguterletzt:
Was die Konvention geschafft hat in den letzten Jahren, ist: Das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen . Da ist meines Erachtens politischer Wille und sozusagen Bewusstsein oftmals kostbarer als der eine zusätzliche Euro oder Dollar.
Überweidung, Ausbeutung, Entwaldung – das hat schwerwiegende Folgen für die Ackerböden: Sie versalzen, filtern kein Trinkwasser mehr oder schützen es nicht mehr vor der Verdunstung. Ohne Wasser aber können die Pflanzen nicht mehr überleben. Mit den Pflanzen sterben die Tiere aus. Schließlich verliert der ungeschützte Boden seinen Halt und wird schlicht weggeweht. In der Sahelzone wie auch anderswo können die Folgen für die Menschen dramatisch sein:
Das ist selbstverständlich, dass in relativ kurzer Zeit die Menschen weiter nach Süden ziehen müssen und damit den Bevölkerungsdruck auf die ohnehin schon dicht besiedelten südlichen Regionen noch erhöhen.
Hungersnöte und Verteilungskämpfe sind die Folge. Unter diesen Bedingungen aber wird der Boden meist noch rücksichtsloser ausgebeutet. Ein Teufelskreis der Landverödung entsteht. Die Vereinten Nationen schufen daher die Convention to Combat Desertification - die Konvention zur Bekämpfung der Wüstenbildung. Sie trat 1996 in Kraft und hat seit 1999 ihr Sekretariat in Bonn. Ein Erfolg: Schon 187 Staaten haben die Konvention ratifiziert, nun ist sie dort rechtsverbindlich. Jedes Land muss eine Koordinierungsstelle für die "Nationalen Aktionsprogramme" schaffen. Zusammen mit den kleineren regionalen Projekten bilden sie das Herz der Konvention, erklärt Ingrid Hoven vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung.
Relativ erfolgreich in Burkina Faso ist es gelungen, durch entsprechende Art kleine Schutzmaßnahmen, kleine Hügel, Feuchtigkeit zu sammeln und Boden zu erhalten. Hinter diesen Hügeln konnte wieder Landwirtschaft betrieben werden.
Oft stehen die Projekte vor Hindernissen: Zum Beispiel betrachten die Dorfgemeinschaften ihre Viehhaltung als Tradition und wollen sie nicht aufgeben. Oder: Die betroffenen Länder werden dezentral verwaltet. Einer Dorfgemeinschaft können finanzielle Ressourcen oder Maschinen dann nur schwer zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus gibt es weitere Schwierigkeiten, so Ingrid Hoven:
Aber Sie haben auch Länder, wo Sie zum Beispiel durch eine fehlende Landrechtsreform, fehlende Eigentumstitel und eine Frage der Verteilung von fruchtbarem Boden das Problem verschärfen.
Nicht zuletzt ist die Finanzierung selbst problematisch. Nach Schätzungen des Umweltprogramms der Vereinten Nationen wären in den nächsten zwei Jahrzehnten 10-22 Milliarden US-Dollar pro Jahr an Investitionen nötig. Zudem werden die Einkommensverluste durch die Folgen der Desertifikation auf 42 Milliarden US-Dollar pro Jahr geschätzt. Die Wüstenkonvention aber verfügt nur über ein jährliches Budget von derzeit 15,3 Millionen US-Dollar. Das heißt im Klartext: Die betroffenen Länder selbst müssen die Projekte größtenteils finanzieren. Die Wüstenkonvention koordiniert die Zusammenarbeit mit weiteren Geldgebern wie der Weltbank, privaten Investoren oder anderen UN-Organisationen. Ansonsten stellt sie technisch-wissenschaftliche Hilfe zur Verfügung. Aber selbst bei einem größeren Budget bliebe Stefan Kröpelin gegenüber den einzelnen Wiederaufforstungsmaßnahmen skeptisch:
Im Endeffekt kann man gegen eine ausbreitende Wüste wenig machen, außer einem Punkt, und der ist eben sehr heikel. Und das ist eine Begrenzung der Bevölkerungsdicht, die nur durch eine sehr weit verbreitete Geburtenverhütung zu machen wäre.
Trotz allem: Im Rahmen ihrer Möglichkeiten ist die Konvention erfolgreich. In über 50 Entwicklungsländern werden die örtlichen Projekte schon regelmäßig mit Geldgebern und Nachbarländern abgestimmt. Und zuguterletzt:
Was die Konvention geschafft hat in den letzten Jahren, ist: Das Bewusstsein für diese Problematik zu schärfen . Da ist meines Erachtens politischer Wille und sozusagen Bewusstsein oftmals kostbarer als der eine zusätzliche Euro oder Dollar.