Zum Beispiel in "Inglourious Basterds", dem mit großer Vorfreude erwarteten neuen Film von Quentin Tarantino. Bei der Pressekonferenz bekannte der amerikanische Regisseur sogar, ohne den deutschen Schauspieler Christoph Waltz hätte er den Film gar nicht machen können.
O-Ton Christoph Waltz zu "Inglourious Basterds"
Christoph Waltz als Gestapo-Offizier Landa ist tatsächlich das Ereignis dieses Films. Anfangs ist er stets elegant und höflich, bietet seinen Opfern Champagner oder Apfelstrudel an, wechselt mühelos die Sprachen. Er macht Komplimente und Konversation. Ganz langsam erst lässt er die Maske fallen, hinter der sich die Brutalität des Menschenschinders versteckt. Am Beifall bei der Pressekonferenz war zu erkennen: Christoph Waltz hat mit diesem Film, bei der den eigentlich Star Brad Pitt einige Male an die Wand spielt, sein Glück gemacht. Auch die Riege der anderen deutschen Schauspieler von Daniel Brühl über Til Schweiger bis zu August Diehl kann sich sehen lassen in diesem komplett in den Studios von Babelsberg gedrehten Film. Im Groschenheftstil erzählt Quentin Tarantino von einer Truppe jüdischer US-Soldaten, die im besetzten Frankreich agieren und Nazis jagen bis sie in einem grandiosen Finale ein ganzes Kino voller Größen des NS-Regimes und der UFA-Filmwirtschaft niederbrennen. Auch Hitler und Goebbels fallen dem Anschlag zum Opfer, womit der zweite Weltkrieg vorzeitig 1944 beendet ist. Tarantino schwadroniert zweieinhalb Stunden munter drauflos und darf sich seines Publikums sicher wähnen. Immer wieder setzt er in Musik und Zitat Signale des Trivialkinos. Daneben zeigt er sich durchaus bewandert in deutscher Filmgeschichte die lustvoll zitiert wird. Großer Beifall für ein großes, leider etwas substanzloses Kaugummi, das das Festival an der Cote D´Azur für ein paar Stunden zum Rummelplatz macht.
Deutsche Schauspieler beherrschen auch den Wettbewerbsbeitrag "Das weiße Band" des Österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der für seine Studien über Gewalt und Sadismus als Untergrund der bürgerlichen Gesellschaft bekannt ist. Diesmal beschäftigt sich Haneke mit einem deutschen Dorf in der Provinz. Es ist der Vorabend des ersten Weltkrieges. Der Baron ist ebenso streng wie der protestantische Pfarrer, der in der folgenden Szene seinen Sohn zurechtweist.
Fortan muss der Junge, der zu seinem Vater "Herr Vater" sagt ein weißes Band im Haar tragen als Zeichen, das ihm vorerst nicht vertraut werden kann. Burghardt Klausner spielt den eiskalten gestrengen Pastor, als zitiere er einen Ingmar Bergman Film und Ulrich Tukur mimt den mächtigen Gutsherrn als gnadenlosen Vater. Doch irgendetwas setzt sich zu Wehr. Seltsame Ereignisse und kleine Gesten zeigen, das diese Welt und diese Ordnung zum Untergang verurteilt ist. Eine Scheune brennt. Ein Kind wird gefoltert. Ein anderes verschwindet. Der Pastor findet seinen Käfigvogel mit einer Schere aufgespießt auf seinem Schreibtisch. Die Kinder benehmen sich seltsam und die Ereignisse verweben sich zu einem fremdartigen Ritual, das die Mächtigen bedroht. In makelloser Schwarz-Weiß-Photografie zelebriert Haneke eine kalte herzlose Welt und er rekapituliert die Hauptmotive seiner Filme, diesmal als geheimnisvolle verborgene Parallelgeschichte, die man mehr ahnt als sieht. Ein virtuoses Meisterwerk der indirekten filmischen Rede, das die Jury am Ende wohl kaum gänzlich übersehen kann.
O-Ton Christoph Waltz zu "Inglourious Basterds"
Christoph Waltz als Gestapo-Offizier Landa ist tatsächlich das Ereignis dieses Films. Anfangs ist er stets elegant und höflich, bietet seinen Opfern Champagner oder Apfelstrudel an, wechselt mühelos die Sprachen. Er macht Komplimente und Konversation. Ganz langsam erst lässt er die Maske fallen, hinter der sich die Brutalität des Menschenschinders versteckt. Am Beifall bei der Pressekonferenz war zu erkennen: Christoph Waltz hat mit diesem Film, bei der den eigentlich Star Brad Pitt einige Male an die Wand spielt, sein Glück gemacht. Auch die Riege der anderen deutschen Schauspieler von Daniel Brühl über Til Schweiger bis zu August Diehl kann sich sehen lassen in diesem komplett in den Studios von Babelsberg gedrehten Film. Im Groschenheftstil erzählt Quentin Tarantino von einer Truppe jüdischer US-Soldaten, die im besetzten Frankreich agieren und Nazis jagen bis sie in einem grandiosen Finale ein ganzes Kino voller Größen des NS-Regimes und der UFA-Filmwirtschaft niederbrennen. Auch Hitler und Goebbels fallen dem Anschlag zum Opfer, womit der zweite Weltkrieg vorzeitig 1944 beendet ist. Tarantino schwadroniert zweieinhalb Stunden munter drauflos und darf sich seines Publikums sicher wähnen. Immer wieder setzt er in Musik und Zitat Signale des Trivialkinos. Daneben zeigt er sich durchaus bewandert in deutscher Filmgeschichte die lustvoll zitiert wird. Großer Beifall für ein großes, leider etwas substanzloses Kaugummi, das das Festival an der Cote D´Azur für ein paar Stunden zum Rummelplatz macht.
Deutsche Schauspieler beherrschen auch den Wettbewerbsbeitrag "Das weiße Band" des Österreichischen Regisseurs Michael Haneke, der für seine Studien über Gewalt und Sadismus als Untergrund der bürgerlichen Gesellschaft bekannt ist. Diesmal beschäftigt sich Haneke mit einem deutschen Dorf in der Provinz. Es ist der Vorabend des ersten Weltkrieges. Der Baron ist ebenso streng wie der protestantische Pfarrer, der in der folgenden Szene seinen Sohn zurechtweist.
Fortan muss der Junge, der zu seinem Vater "Herr Vater" sagt ein weißes Band im Haar tragen als Zeichen, das ihm vorerst nicht vertraut werden kann. Burghardt Klausner spielt den eiskalten gestrengen Pastor, als zitiere er einen Ingmar Bergman Film und Ulrich Tukur mimt den mächtigen Gutsherrn als gnadenlosen Vater. Doch irgendetwas setzt sich zu Wehr. Seltsame Ereignisse und kleine Gesten zeigen, das diese Welt und diese Ordnung zum Untergang verurteilt ist. Eine Scheune brennt. Ein Kind wird gefoltert. Ein anderes verschwindet. Der Pastor findet seinen Käfigvogel mit einer Schere aufgespießt auf seinem Schreibtisch. Die Kinder benehmen sich seltsam und die Ereignisse verweben sich zu einem fremdartigen Ritual, das die Mächtigen bedroht. In makelloser Schwarz-Weiß-Photografie zelebriert Haneke eine kalte herzlose Welt und er rekapituliert die Hauptmotive seiner Filme, diesmal als geheimnisvolle verborgene Parallelgeschichte, die man mehr ahnt als sieht. Ein virtuoses Meisterwerk der indirekten filmischen Rede, das die Jury am Ende wohl kaum gänzlich übersehen kann.