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Wenig Geld und kaum Karriere

Die Frauen von heute sind unabhängig, zielstrebig und selbstbewusst, das hat eine Studie des Wissenschaftszentrums Berlin gezeigt. Und sie wollen nicht entweder oder, sondern sie wollen Geld verdienen und Kinder bekommen. Aber geht das?

Eine Sendung von Daniela Wiesler (Moderation) und Petra Ensminger | 25.06.2010
    In Zeiten, in denen eine Frau an der Spitze des politischen Geschehens stehen kann, scheinen die Ziele der Frauenkämpferinnen erreicht. Tatsächlich aber werden Frauen im Job immer noch benachteiligt. Zwischen den Löhnen berufstätiger Frauen und Männer klafft eine riesengroße Lücke, und in einer Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung kommen die Wissenschaftler zu dem Ergebnis, dass die Frauen, auch wenn sie besser ausgebildet sind, schon beim Einstieg in den Beruf fast 20 Prozent weniger Geld bekommen. Und damit nicht genug: Immer mehr Frauen müssen sich mit Teilzeitjobs begnügen. Kinder machen die Sache dabei nicht einfacher.

    Wie weit ist Frau also in den zurückliegenden Jahrzehnten gekommen? Wie emanzipiert sind Frauen heute, wie gleichberechtigt können sie ihren beruflichen Weg gehen? Brauchen wir vielleicht neue Feministinnen?

    Zumindest eine neue Strategie wird längst verwirklicht: Gender Mainstreaming, davon ist viel die Rede, nicht zuletzt in der Politik. Gemeint ist eine Strategie, mit der die Gleichstellung als Staatsaufgabe sichergestellt wird. So mancher glaubt, dass damit der Kampf um die Gleichberechtigung überflüssig würde.

    Studiogäste:

    - Prof. Doris Lucke, Institut für Politische Wissenschaft und Soziologie an der Universität Bonn
    - Barbara Streidl, freie Journalistin, Mitautorin des Buches: "Wir Alphamädchen. Warum Feminismus das Leben schöner macht"

    - Monika Griefahn, SPD-Politikerin, ehemalige Umweltministerin in Niedersachsen, erste Frau im internationalen Vorstand von Greenpeace.