Fabian Hemmert ist Doktorand für Design-Forschung in den Telekom Laboratorien der Technischen Universität Berlin. Seine Professorin, Gesche Joost, erklärt: Hemmert geht der Frage nach, wie die Kommunikation, der Informationsaustausch zwischen Mensch und Maschine verbessert werden kann.
"Und dass man da einfach mehr Sinne integriert in die Interaktionsform, das ist eine große Forschungsfrage, die Fabian da bearbeitet, und wo eigentlich nicht viel passiert. Eigentlich ist die Interaktion mit Handys bisher sehr sinnenarm. Da gibt es einfach Knöpfe und ein Display und man guckt drauf und man drückt."
Doktorand Fabian Hemmert beschäftigt sich besonders intensiv mit Mobiltelefonen.
"Unsere Hand ist sehr sensitiv dafür, wo ein Objekt, dass wir in der Hand halten, nun schwer ist, ob das rechts schwer ist oder links. Und wie wäre denn das: Könnten wir vielleicht es so gestalten, dass, wenn ich auf der rechten Seite des Bildschirms noch viele Fotos zu betrachten habe, dass das Handy auch da schwerer ist?"
Um das mal auszuprobieren, hat Hemmert einen Handygroße Plastikschachtel gebaut, auf dem Bildschirm Fotos, in der Schachtel ein Gewicht auf einer Stange, das von links nach rechts laufen kann. Scrollen die Fotos nach links, wandert das Gewicht nach links. Die Bilder scheinen etwas zu wiegen.
"Das gleiche könnte passieren bei einer Navigationsanwendung, dass mir das Handy also sagen kann: Jetzt gehe mal geradeaus, dann ist es halt zentral schwer. Und dann: Oh, das Gewicht verlagert sich nach rechts, jetzt muss ich eine Rechtskurve laufen. Das Schöne ist: Ich kann mir die Stadt anschauen und muss nicht die ganze Zeit aufs Handy starren."
In einem echten Handy könnte etwa der Akku beweglich sein und den Schwerpunkt verlagern. Das ist komplex, aber Hemmert geht es nicht darum, aus seinen rohen Prototypen marktfähige Handys zu machen. Er will erforschen, wie alle Sinne des Menschen für den Umgang mit Technik eingespannt werden können.
"Als Menschen sind wir ja sozial, empathisch und das ist super, das können wir richtig gut. Und vielleicht ist das eine Möglichkeit, den Umgang mit Handys noch intuitiver zu gestalten, dass man diese Metapher von einem anderen Lebewesen aufgreift."
Wie etwa wäre es, wenn Mobiltelefone atmen würden? Hemmert holt einen weiteren Prototypen aus der Vitrine: Eine leere Packung Papiertaschentücher, etwa so groß wie ein Handy:
"Da ist ein Servo-Motor drin und der atmet ganz ruhig vor sich hin."
Die Papiertüte atmet, wird dicker und wieder dünner.
"Wie der Hamster in der Hosentasche von mir aus, wo ich merke, dem geht´s gut, alles in Ordnung, er ist ruhig. Ich muss nicht drauf gucken, denn das machen Menschen ja gern, die ziehen das Handy raus und checken es. Und hier wäre die Idee: Wenn ich das Handy in der Hosentasche habe, dann merke ich, es ist ruhig, sehr entspannt, Herzschlag, Atmung alles easy. Wenn es dann aber auf einmal aufgeregt wird, klar, dann habe ich einen Anruf verpasst oder eine Mail ist gekommen oder ein Termin steht an und es braucht meine Aufmerksamkeit. Darum geht´s."
Der Vibrationsalarm bewirkt zwar ähnliches, hat aber nichts Menschliches. Die Design-Forscher haben festgestellt: Schon winzige Änderungen der Form eines Geräts oder seines Verhaltens können die Kommunikation völlig verändern. Es ist ein schmaler Grat zwischen nerven und informieren. Auch das atmende Handy hat interessante Nebenwirkungen, sagt Design-Forscher Hemmert:
"Wir haben das Leuten mitgegeben, die haben sich daran gewöhnt, es ist alles in Ordnung, aber wenn ich es abends aus der Hosentasche herausnehme, ist ein Loch da auf einmal. Und das ist natürlich auch so eine Frage: Wollen wir das überhaupt? Wollen wir so eine enge Beziehung zu unserem Handy haben?"
"Und dass man da einfach mehr Sinne integriert in die Interaktionsform, das ist eine große Forschungsfrage, die Fabian da bearbeitet, und wo eigentlich nicht viel passiert. Eigentlich ist die Interaktion mit Handys bisher sehr sinnenarm. Da gibt es einfach Knöpfe und ein Display und man guckt drauf und man drückt."
Doktorand Fabian Hemmert beschäftigt sich besonders intensiv mit Mobiltelefonen.
"Unsere Hand ist sehr sensitiv dafür, wo ein Objekt, dass wir in der Hand halten, nun schwer ist, ob das rechts schwer ist oder links. Und wie wäre denn das: Könnten wir vielleicht es so gestalten, dass, wenn ich auf der rechten Seite des Bildschirms noch viele Fotos zu betrachten habe, dass das Handy auch da schwerer ist?"
Um das mal auszuprobieren, hat Hemmert einen Handygroße Plastikschachtel gebaut, auf dem Bildschirm Fotos, in der Schachtel ein Gewicht auf einer Stange, das von links nach rechts laufen kann. Scrollen die Fotos nach links, wandert das Gewicht nach links. Die Bilder scheinen etwas zu wiegen.
"Das gleiche könnte passieren bei einer Navigationsanwendung, dass mir das Handy also sagen kann: Jetzt gehe mal geradeaus, dann ist es halt zentral schwer. Und dann: Oh, das Gewicht verlagert sich nach rechts, jetzt muss ich eine Rechtskurve laufen. Das Schöne ist: Ich kann mir die Stadt anschauen und muss nicht die ganze Zeit aufs Handy starren."
In einem echten Handy könnte etwa der Akku beweglich sein und den Schwerpunkt verlagern. Das ist komplex, aber Hemmert geht es nicht darum, aus seinen rohen Prototypen marktfähige Handys zu machen. Er will erforschen, wie alle Sinne des Menschen für den Umgang mit Technik eingespannt werden können.
"Als Menschen sind wir ja sozial, empathisch und das ist super, das können wir richtig gut. Und vielleicht ist das eine Möglichkeit, den Umgang mit Handys noch intuitiver zu gestalten, dass man diese Metapher von einem anderen Lebewesen aufgreift."
Wie etwa wäre es, wenn Mobiltelefone atmen würden? Hemmert holt einen weiteren Prototypen aus der Vitrine: Eine leere Packung Papiertaschentücher, etwa so groß wie ein Handy:
"Da ist ein Servo-Motor drin und der atmet ganz ruhig vor sich hin."
Die Papiertüte atmet, wird dicker und wieder dünner.
"Wie der Hamster in der Hosentasche von mir aus, wo ich merke, dem geht´s gut, alles in Ordnung, er ist ruhig. Ich muss nicht drauf gucken, denn das machen Menschen ja gern, die ziehen das Handy raus und checken es. Und hier wäre die Idee: Wenn ich das Handy in der Hosentasche habe, dann merke ich, es ist ruhig, sehr entspannt, Herzschlag, Atmung alles easy. Wenn es dann aber auf einmal aufgeregt wird, klar, dann habe ich einen Anruf verpasst oder eine Mail ist gekommen oder ein Termin steht an und es braucht meine Aufmerksamkeit. Darum geht´s."
Der Vibrationsalarm bewirkt zwar ähnliches, hat aber nichts Menschliches. Die Design-Forscher haben festgestellt: Schon winzige Änderungen der Form eines Geräts oder seines Verhaltens können die Kommunikation völlig verändern. Es ist ein schmaler Grat zwischen nerven und informieren. Auch das atmende Handy hat interessante Nebenwirkungen, sagt Design-Forscher Hemmert:
"Wir haben das Leuten mitgegeben, die haben sich daran gewöhnt, es ist alles in Ordnung, aber wenn ich es abends aus der Hosentasche herausnehme, ist ein Loch da auf einmal. Und das ist natürlich auch so eine Frage: Wollen wir das überhaupt? Wollen wir so eine enge Beziehung zu unserem Handy haben?"