"Also det sind diese drei Liter, hier sind die zwei Liter und das sind unsere ein Liter. Hier sind unsere Joghurt-Sorten, Quark, Paprika und Kräuter, dann Butter ..."
Der Milchmann ist eine Frau. Sabine Hohmann bringt Molkereiprodukte aus der Uckermark in die Hauptstadt. Auf ihrem Kühltransporter prangt eine glückliche Kuh und die Aufschrift: Hemme-Milch, die richtig frische. Ihr Milchmann aus der Uckermark.
Eine Hochhaussiedlung im Norden von Berlin. Eine 3-Liter-Flasche Milch, einen Becher Naturjoghurt und eine Rechnung in der Hand steigt Sabine Hohmann zwei Stockwerke hoch und begrüßt erst einmal den Hund ihrer Kundin.
"Guten Tag, wir haben uns ja lange nicht gesehen."
Rentnerin Doris Wirth öffnet die Tür. Sie und ihr Mann trinken fast nur Milch, zusammen sechs Liter in der Woche. Dienstags und freitags kommt Sabine Hohmann vorbei und bringt frische Ware.
"Weil mir die besser schmeckt. Ich finde, die ist anders als die, die man im Laden kauft. Und man merkt, dass das eine andere Milch ist. Meine Enkel, die holen immer diese ewig haltbare. Da würde ich lieber Wasser trinken, da würde ich überhaupt keine Milch mehr trinken."
Für diese Milch legt Rentnerin Wirth auch gerne ein paar Cent mehr hin. Für die 3-Liter-Flasche zahlt Doris Wirth knapp drei Euro, dazu kommt eine Servicepauschale von 45 Cent pro Anlieferung. Den Plausch mit der Milchfrau gibt´s umsonst, und bar zahlen kann sie auch.
"Haben Sie passend."
Ortswechsel - die Molkerei von Hemme-Milch in Schmargendorf, 70 Kilometer nördlich von Berlin. Gründer Gunnar Hemme setzt auf Transparenz. Aus den großen Fenstern fällt der Blick in den Kuhstall, die Milch wird über eine hundert Meter lange unterirdische Leitung direkt in die Molkerei gepumpt. Wer vorne im Milchladen Butter oder Joghurt kauft, kann einen Becher Milch trinken und dabei die Produktion beobachten.
"Hier in Schmargendorf stehen die Kühe, hier in Schmargendorf stehen die Futtermittel auf den umliegenden Feldern, hier in Schmargendorf werden die Kühe gemolken, hier wird die Milch produziert. Das heißt im Umkehrschluss: Der Kunde weiß, wo die Milch herkommt, der weiß sogar, wo die Futterpflanze steht."
Der gebürtige Niedersachse Hemme ist Landwirt in 21. Generation - und darauf ist er stolz. Vor zehn Jahren ist er in die Uckermark gekommen. Niedersachsen ist meine Heimat, hier in Schmargendorf bin ich zu Hause, sagt Gunnar Hemme. Mittlerweile hat er eine Million Euro in die Molkerei investiert, beschäftigt zehn Angestellte und drei Lehrlinge.
"Dies Milchmannsystem ist ja gebürtig aus Niedersachsen von meinem elterlichen Betrieb mitgekommen. Ich hab da die Erfahrung gesammelt und habe die hier eingebracht. Da hatte ich also den entsprechenden Background und konnte sagen, das wird wohl so klappen. Obwohl das ein gewisses Risiko gewesen ist im Nachhinein."
Mit Postwurfsendungen fing Gunnar Hemme an, mittlerweile beliefern seine Mitarbeiter 2500 Privathaushalte, 80 Kindergärten und Schulen, Altersheime, Hotels, Flughäfen und den Deutschen Bundestag. Im letzten Jahr hat Hemme-Milch einen Umsatz von 1,7 Millionen Euro gemacht. Hauptverkaufsargumente sind Transparenz, Naturbelassenheit, Service und Frische. Von der Kuh zum Kunden in 24 Stunden, sagt Molkereibesitzer Hemme.
"Das heißt, die Milch, die heute Nacht gemolken worden ist, wurde heute früh pasteurisiert, abgefüllt, in den Kühlraum gestellt, am nächsten Morgen kommt sie in die Autos und dann zum Kunden. Das heißt, wir sprechen von der tagesfrischen Vollmilch."
Die Produkte von Hemme-Milch tragen kein Biosiegel, die Milch stammt von einem konventionell arbeitenden Betrieb. Trotzdem ist Gunnar Hemme ein ökologisch denkender Unternehmer, setzt auf kurze Transportwege und auf Mehrwegverpackungen. Der 38-Jährige dreht eine leere Milchflasche aus Kunststoff um und zeigt stolz auf das Produktionsdatum: Januar 2000.
"Und dadurch, dass dieser Kreislauf direkt ist, ohne Handel, haben wir die Möglichkeit, diese Flaschen ganz, ganz oft zu nutzen. Manche sind schon zehn Jahre im Einsatz. Zehn Jahre, drei Liter, wenn man sich überlegt, dass die einmal in der Woche neu befüllt wird, kann man sich überlegen, welche Menge Tetrapacks dort eingespart wurde."
Als kleine, eher handwerklich orientierte Milchverarbeitung kann Gunther Hemme nicht so kostengünstig arbeiten wie die großen industriellen Molkereien. Dem Milchbauern nebenan zahlt er 36 Cent pro Liter. Kostendeckend für die Landwirte wären 43 Cent - sagt der Bauernverband.
Der Milchmann ist eine Frau. Sabine Hohmann bringt Molkereiprodukte aus der Uckermark in die Hauptstadt. Auf ihrem Kühltransporter prangt eine glückliche Kuh und die Aufschrift: Hemme-Milch, die richtig frische. Ihr Milchmann aus der Uckermark.
Eine Hochhaussiedlung im Norden von Berlin. Eine 3-Liter-Flasche Milch, einen Becher Naturjoghurt und eine Rechnung in der Hand steigt Sabine Hohmann zwei Stockwerke hoch und begrüßt erst einmal den Hund ihrer Kundin.
"Guten Tag, wir haben uns ja lange nicht gesehen."
Rentnerin Doris Wirth öffnet die Tür. Sie und ihr Mann trinken fast nur Milch, zusammen sechs Liter in der Woche. Dienstags und freitags kommt Sabine Hohmann vorbei und bringt frische Ware.
"Weil mir die besser schmeckt. Ich finde, die ist anders als die, die man im Laden kauft. Und man merkt, dass das eine andere Milch ist. Meine Enkel, die holen immer diese ewig haltbare. Da würde ich lieber Wasser trinken, da würde ich überhaupt keine Milch mehr trinken."
Für diese Milch legt Rentnerin Wirth auch gerne ein paar Cent mehr hin. Für die 3-Liter-Flasche zahlt Doris Wirth knapp drei Euro, dazu kommt eine Servicepauschale von 45 Cent pro Anlieferung. Den Plausch mit der Milchfrau gibt´s umsonst, und bar zahlen kann sie auch.
"Haben Sie passend."
Ortswechsel - die Molkerei von Hemme-Milch in Schmargendorf, 70 Kilometer nördlich von Berlin. Gründer Gunnar Hemme setzt auf Transparenz. Aus den großen Fenstern fällt der Blick in den Kuhstall, die Milch wird über eine hundert Meter lange unterirdische Leitung direkt in die Molkerei gepumpt. Wer vorne im Milchladen Butter oder Joghurt kauft, kann einen Becher Milch trinken und dabei die Produktion beobachten.
"Hier in Schmargendorf stehen die Kühe, hier in Schmargendorf stehen die Futtermittel auf den umliegenden Feldern, hier in Schmargendorf werden die Kühe gemolken, hier wird die Milch produziert. Das heißt im Umkehrschluss: Der Kunde weiß, wo die Milch herkommt, der weiß sogar, wo die Futterpflanze steht."
Der gebürtige Niedersachse Hemme ist Landwirt in 21. Generation - und darauf ist er stolz. Vor zehn Jahren ist er in die Uckermark gekommen. Niedersachsen ist meine Heimat, hier in Schmargendorf bin ich zu Hause, sagt Gunnar Hemme. Mittlerweile hat er eine Million Euro in die Molkerei investiert, beschäftigt zehn Angestellte und drei Lehrlinge.
"Dies Milchmannsystem ist ja gebürtig aus Niedersachsen von meinem elterlichen Betrieb mitgekommen. Ich hab da die Erfahrung gesammelt und habe die hier eingebracht. Da hatte ich also den entsprechenden Background und konnte sagen, das wird wohl so klappen. Obwohl das ein gewisses Risiko gewesen ist im Nachhinein."
Mit Postwurfsendungen fing Gunnar Hemme an, mittlerweile beliefern seine Mitarbeiter 2500 Privathaushalte, 80 Kindergärten und Schulen, Altersheime, Hotels, Flughäfen und den Deutschen Bundestag. Im letzten Jahr hat Hemme-Milch einen Umsatz von 1,7 Millionen Euro gemacht. Hauptverkaufsargumente sind Transparenz, Naturbelassenheit, Service und Frische. Von der Kuh zum Kunden in 24 Stunden, sagt Molkereibesitzer Hemme.
"Das heißt, die Milch, die heute Nacht gemolken worden ist, wurde heute früh pasteurisiert, abgefüllt, in den Kühlraum gestellt, am nächsten Morgen kommt sie in die Autos und dann zum Kunden. Das heißt, wir sprechen von der tagesfrischen Vollmilch."
Die Produkte von Hemme-Milch tragen kein Biosiegel, die Milch stammt von einem konventionell arbeitenden Betrieb. Trotzdem ist Gunnar Hemme ein ökologisch denkender Unternehmer, setzt auf kurze Transportwege und auf Mehrwegverpackungen. Der 38-Jährige dreht eine leere Milchflasche aus Kunststoff um und zeigt stolz auf das Produktionsdatum: Januar 2000.
"Und dadurch, dass dieser Kreislauf direkt ist, ohne Handel, haben wir die Möglichkeit, diese Flaschen ganz, ganz oft zu nutzen. Manche sind schon zehn Jahre im Einsatz. Zehn Jahre, drei Liter, wenn man sich überlegt, dass die einmal in der Woche neu befüllt wird, kann man sich überlegen, welche Menge Tetrapacks dort eingespart wurde."
Als kleine, eher handwerklich orientierte Milchverarbeitung kann Gunther Hemme nicht so kostengünstig arbeiten wie die großen industriellen Molkereien. Dem Milchbauern nebenan zahlt er 36 Cent pro Liter. Kostendeckend für die Landwirte wären 43 Cent - sagt der Bauernverband.