" Das Schwitzen gerade unter den Achseln ist im Laufe der Jahre immer heftiger geworden, man kann nicht unbefangen Leuten zuwinken, den Arm heben, weil man sofort einen riesigen Fleck unterm Arm sieht. Und das wurde wirklich mit der Zeit immer mehr."
Eine 29-Jährige Angestellte aus Münster. Sie hat eine Hyperhidrose, eine ungewöhnlich hohe Schweißproduktion. Hyperhidrose kann den ganzen Körper betreffen oder einzelne Bereiche wie z. B. die Hände, die Füße oder die Stirn. Die junge Frau leidet unter heftigem Achselschweiß.
" Mittlerweise lässt sich damit kaum noch Leben, es ist sehr unangenehm, man fühlt sich sehr auffällig, als ob die Leute nur noch darauf starren."
Schweiß bewirkt auf der Hautoberfläche die Ausbildung eines Säureschutzmantels, der schützt die Haut gegen Krankheitserreger. Durch Verdunstung an der Hautoberfläche trägt Schweiß zur Abkühlung des gesamten Organismus bei, in dem er die in der Haut gelegenen Kapillaren, die kleinsten Blutgefäße abkühlt. Eine extrem große Schweißausschüttung kann unterschiedlich ausgelöst werden zum Beispiel durch Stresssituationen, wie Angst, Erregung und Wut. Dagmar Presser, Hautchirurgin und Oberärztin an der Universitäts-Hautklinik Münster, zur Diagnose der Hyperhidrose:
" Es wird geschaut, sind das so genannte primäre oder sekundäre Hyperhidroseformen, die primären sind eben ohne erkennbare Ursache, die Patienten bekommen das oft nach der Pubertät, das ist familiär gehäuft, sind nicht im Zusammenhang stehen mit bestimmten Krankheiten, bei der sekundären ist das dann oft so, dass bei Medikamenten, bei Krankheitsbildern bei Tumoren dann das Schwitzen vermehrt auftritt dann oft schon als Leitsymptom. Man muss natürlich erst einmal sondieren, und untersuchen werden, ob sich das um eine primäre oder sekundäre Form auch handelt."
Die meisten Hyperhidrose Patienten versuchen zuerst einmal den Schweiß mit Deosprays, Deorollern oder speziellen Tinkturen einzudämmen. Dazu werden oft Deodorants mit Aluminiumsalzen eingesetzt. Aber bei großen Schweißmengen hilft das häufig nur wenig. Viele Patienten gehen dann irgendwann zu einem niedergelassenen Hautarzt oder in die Hyperhidrosesprechstunde einer Universitätsklinik. Ob jemand eine Hyperhidrose hat, das können Ärzte z. B. an den Schweißmengen erkennen, durch Messungen. Eine Menge von 100 Millilitern Schweiß innerhalb von fünf Minuten, gilt als krankhaft. Doch die Hyperhidrose kann behandelt werden. Dagmar Presser:
" Man hat natürlich eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise die so genannte Iontophorese. Dabei werden die Hände und Füße in Wannen gelegt, durch die dann ein Schwachstrom geleitet wird, ein Stromkreis geschlossen wird, und Mineralien lagern sich dann an diesen Schweißdrüsen an und blockieren ebenfalls diese Schweißdrüsenkanäle. Auch das hat zur Folge, dass das Maß an freigegebenem Schweiß reduziert wird."
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Anwendung von Botux, einem Gift, das in hoher Verdünnung in die Haut gespritzt wird. Das Mittel hemmt die Freisetzung von Azetylcholin, einem Botenstoff, der Schweißdrüsen stimuliert. Die Wirkung der Botoxinjektionen hält allerdings nur 3-6 Monate an. Bei der Behandlung der Hyperhidrose geht es entweder darum, die Produktion von Schweiß in den Drüsen zu blockieren oder Schweißdrüsen durch Operationen zu entfernen. Am häufigsten werden die Schweißdrüsen in den Achseldrüsen entfernt:
" Bei den operativen Verfahren unterscheidet man eine subkutane Schweißdrüsenkürettage, das ist das Abtragen bzw. die Reduktion der Schweißdrüsen mittels bestimmter Küretten, das sind Instrumente, wo durch einen ganz kleinen Schnitt in einem vorher markierten Areal in den Achselhöhlen dann das Fettgewebe regelrecht rausgeschabt oder rausgekratzt wird und dadurch eben eine große Menge der Schweißdrüsen mit erfasst wird, weil die ja in diesem subkutanen Fettgewebe lokalisiert sind. Nach Abschluss dieser Operation kann nachgesaugt werden um noch mal die Anzahl zu minimieren gleicher Sitzung, abschließend."
Mit diese Methode Schweißdrüsen in den Achselhöhlen zuerst mit einem scharfen Löffel zu entfernen und dann noch verbliebene Drüsen abzusaugen, habe sie sehr gute Erfolge erzielt, sagt die Oberärztin.
" Wir haben in Langzeitbeobachtungen jetzt nach zwei Jahren Patienten, nochmals befragt, und die haben minimal noch mal nachgeschwitzt also zwischen null und zehn Prozent, wird die dann nach der Operation einsetzende Schweißmenge angegeben."
Schweißdrüsen auszukratzen, diese Methode gibt es schon lange. Schweißdrüsen abzusaugen, das ist eine Operationstechnik, die sich seit ca. eineinhalb Jahren immer mehr durchsetzt. Auf den ersten Blick wirkt dieses Methode, durch kleine Schnitte die Drüsen abzusaugen, harmloser und eleganter als die alte Technik mit der Kürette. Aber es gibt noch keine Langzeitstudien zu dieser OP-Methode. Es hat sich bisher noch nicht gezeigt, dass diese Methode tatsächlich besser ist als die herkömmlichen Operationen.
Auch Schweißdrüsenentfernungen sind zudem Operation mit allen Risiken chirurgischer Eingriffe. Es können z. B. Blutungen und schwere Entzündungen auftreten. Das Absaugen von Drüsen kostet zwischen 1200 und 1600 Euro und wird meistens nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die 29-Jährige Frau aus Münster hat sich allerdings für eine Absaugoperation entschieden.
" Jetzt ist wirklich der letzte Schritt, die Schweißdrüsen absaugen zu lassen, damit endlich Ruhe ist und keine Experimente mehr."
Eine 29-Jährige Angestellte aus Münster. Sie hat eine Hyperhidrose, eine ungewöhnlich hohe Schweißproduktion. Hyperhidrose kann den ganzen Körper betreffen oder einzelne Bereiche wie z. B. die Hände, die Füße oder die Stirn. Die junge Frau leidet unter heftigem Achselschweiß.
" Mittlerweise lässt sich damit kaum noch Leben, es ist sehr unangenehm, man fühlt sich sehr auffällig, als ob die Leute nur noch darauf starren."
Schweiß bewirkt auf der Hautoberfläche die Ausbildung eines Säureschutzmantels, der schützt die Haut gegen Krankheitserreger. Durch Verdunstung an der Hautoberfläche trägt Schweiß zur Abkühlung des gesamten Organismus bei, in dem er die in der Haut gelegenen Kapillaren, die kleinsten Blutgefäße abkühlt. Eine extrem große Schweißausschüttung kann unterschiedlich ausgelöst werden zum Beispiel durch Stresssituationen, wie Angst, Erregung und Wut. Dagmar Presser, Hautchirurgin und Oberärztin an der Universitäts-Hautklinik Münster, zur Diagnose der Hyperhidrose:
" Es wird geschaut, sind das so genannte primäre oder sekundäre Hyperhidroseformen, die primären sind eben ohne erkennbare Ursache, die Patienten bekommen das oft nach der Pubertät, das ist familiär gehäuft, sind nicht im Zusammenhang stehen mit bestimmten Krankheiten, bei der sekundären ist das dann oft so, dass bei Medikamenten, bei Krankheitsbildern bei Tumoren dann das Schwitzen vermehrt auftritt dann oft schon als Leitsymptom. Man muss natürlich erst einmal sondieren, und untersuchen werden, ob sich das um eine primäre oder sekundäre Form auch handelt."
Die meisten Hyperhidrose Patienten versuchen zuerst einmal den Schweiß mit Deosprays, Deorollern oder speziellen Tinkturen einzudämmen. Dazu werden oft Deodorants mit Aluminiumsalzen eingesetzt. Aber bei großen Schweißmengen hilft das häufig nur wenig. Viele Patienten gehen dann irgendwann zu einem niedergelassenen Hautarzt oder in die Hyperhidrosesprechstunde einer Universitätsklinik. Ob jemand eine Hyperhidrose hat, das können Ärzte z. B. an den Schweißmengen erkennen, durch Messungen. Eine Menge von 100 Millilitern Schweiß innerhalb von fünf Minuten, gilt als krankhaft. Doch die Hyperhidrose kann behandelt werden. Dagmar Presser:
" Man hat natürlich eine Vielzahl von Behandlungsmöglichkeiten wie beispielsweise die so genannte Iontophorese. Dabei werden die Hände und Füße in Wannen gelegt, durch die dann ein Schwachstrom geleitet wird, ein Stromkreis geschlossen wird, und Mineralien lagern sich dann an diesen Schweißdrüsen an und blockieren ebenfalls diese Schweißdrüsenkanäle. Auch das hat zur Folge, dass das Maß an freigegebenem Schweiß reduziert wird."
Eine weitere Behandlungsmethode ist die Anwendung von Botux, einem Gift, das in hoher Verdünnung in die Haut gespritzt wird. Das Mittel hemmt die Freisetzung von Azetylcholin, einem Botenstoff, der Schweißdrüsen stimuliert. Die Wirkung der Botoxinjektionen hält allerdings nur 3-6 Monate an. Bei der Behandlung der Hyperhidrose geht es entweder darum, die Produktion von Schweiß in den Drüsen zu blockieren oder Schweißdrüsen durch Operationen zu entfernen. Am häufigsten werden die Schweißdrüsen in den Achseldrüsen entfernt:
" Bei den operativen Verfahren unterscheidet man eine subkutane Schweißdrüsenkürettage, das ist das Abtragen bzw. die Reduktion der Schweißdrüsen mittels bestimmter Küretten, das sind Instrumente, wo durch einen ganz kleinen Schnitt in einem vorher markierten Areal in den Achselhöhlen dann das Fettgewebe regelrecht rausgeschabt oder rausgekratzt wird und dadurch eben eine große Menge der Schweißdrüsen mit erfasst wird, weil die ja in diesem subkutanen Fettgewebe lokalisiert sind. Nach Abschluss dieser Operation kann nachgesaugt werden um noch mal die Anzahl zu minimieren gleicher Sitzung, abschließend."
Mit diese Methode Schweißdrüsen in den Achselhöhlen zuerst mit einem scharfen Löffel zu entfernen und dann noch verbliebene Drüsen abzusaugen, habe sie sehr gute Erfolge erzielt, sagt die Oberärztin.
" Wir haben in Langzeitbeobachtungen jetzt nach zwei Jahren Patienten, nochmals befragt, und die haben minimal noch mal nachgeschwitzt also zwischen null und zehn Prozent, wird die dann nach der Operation einsetzende Schweißmenge angegeben."
Schweißdrüsen auszukratzen, diese Methode gibt es schon lange. Schweißdrüsen abzusaugen, das ist eine Operationstechnik, die sich seit ca. eineinhalb Jahren immer mehr durchsetzt. Auf den ersten Blick wirkt dieses Methode, durch kleine Schnitte die Drüsen abzusaugen, harmloser und eleganter als die alte Technik mit der Kürette. Aber es gibt noch keine Langzeitstudien zu dieser OP-Methode. Es hat sich bisher noch nicht gezeigt, dass diese Methode tatsächlich besser ist als die herkömmlichen Operationen.
Auch Schweißdrüsenentfernungen sind zudem Operation mit allen Risiken chirurgischer Eingriffe. Es können z. B. Blutungen und schwere Entzündungen auftreten. Das Absaugen von Drüsen kostet zwischen 1200 und 1600 Euro und wird meistens nicht von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlt. Die 29-Jährige Frau aus Münster hat sich allerdings für eine Absaugoperation entschieden.
" Jetzt ist wirklich der letzte Schritt, die Schweißdrüsen absaugen zu lassen, damit endlich Ruhe ist und keine Experimente mehr."