Schon Farbkopierer oder PC und Scanner genügen Fälschern mitunter, um Ungeübten Imitate der Scheine unterzuschieben. Zwar haben wir uns inzwischen an die bunten Euronoten gewöhnt und würden im Zweifel schneller skeptisch reagieren, doch auch die Fälscher perfektionieren ihre Produkte immer weiter. Über jeden Zweifel erhaben wäre dagegen ein Geldschein, der über ein einleuchtendes Merkmal verfügt, das sich jetzt Forscher aus Marburg haben einfallen lassen: Im Sonnenlicht wird dabei ein echter Geldschein rasch blass, um dann – sicher im dunklen Portemonnaie verstaut – wieder sein ursprüngliches Aussehen anzunehmen. "Trotz aufwändiger Drucktechniken können Dokumente heute von vielen Leuten etwa mit modernen Farbkopierern leicht kopiert werden", erklärt Professor Norbert Hampp vom Institut für Angewandte Physikalische Chemie biologischer Materialien. Kniffliger würde die Vervielfältigung da schon, wenn die Vorlage unter der starken Beleuchtung des Kopierers einfach ihre Farbe ändern würde.
Der Farbstoff, der genau dieses Kunststück beherrscht, stammt indes nicht aus Hampps Reagenzgläsern, sondern direkt aus der Natur: das so genannte Bacteriorhodopsin. Zutage tritt der Fälscherschreck etwa, wenn in offenen Becken Salz aus Meerwasser gewonnen wird: "Wenn unter der Sonne das Wasser fast ganz verdampft ist und sehr konzentrierte Salzlösungen vorliegen, dann tritt eine lila Verfärbung an der Oberfläche auf. Der Grund hierfür sind Halobakterien, die in der Lösung keine Nahrung mehr finden und daher Photosynthese betreiben." Das Schlüsselmolekül in diesem Energie liefernden Prozess sei allerdings nicht das Chlorophyll der Pflanzen, sondern Bacteriorhodopsin, das die charakteristische Färbung hervorrufe. Doch wenn sich die Bakterien in der Sonne räkeln, dann kommt es zu einem weiteren spannenden Phänomen. Fängt nämlich Bacteriorhodopsin ein Lichtteilchen ein, dann schlägt die Farbe des Moleküls von lila zu gelb um.
Inzwischen gelang es Norbert Hampp und seinem Team, genau diesen Effekt auch für technische Anwendungen nutzbar zu machen: "Unsere Aufgabe liegt in der Entwicklung entsprechender Farbrezepturen, die dann mit klassischen Drucktechniken auf Dokumente übertragen werden können." Keine leichte Aufgabe, denn der biologische Grundstoff muss am Ende noch immer auf Licht reagieren. Allerdings kommt den Marburger Forschern entgegen, dass Bacteriorhodopsine ungewöhnlich hitzebeständig sind. Auch Wasser kann den Molekülen nichts anhaben, was vorteilhaft für die Verwendung auf Geldscheinen ist, falls diese wieder einmal in der Waschmaschine landen. Selbst Daten ließen sich unlesbar klein mit einem Laser in den Bakterienfarbstoff brennen. So könnten Ausweispapiere zusätzliche Informationen auf nur punktgroßen Flächen tragen. Allerdings hat das Verfahren auch einen Haken: Nur ein einziges Kilo reines Bacteriorhodopsin kostet derzeit etwa 50.000 Euro.
[Quelle: Andrea Vogel]
Der Farbstoff, der genau dieses Kunststück beherrscht, stammt indes nicht aus Hampps Reagenzgläsern, sondern direkt aus der Natur: das so genannte Bacteriorhodopsin. Zutage tritt der Fälscherschreck etwa, wenn in offenen Becken Salz aus Meerwasser gewonnen wird: "Wenn unter der Sonne das Wasser fast ganz verdampft ist und sehr konzentrierte Salzlösungen vorliegen, dann tritt eine lila Verfärbung an der Oberfläche auf. Der Grund hierfür sind Halobakterien, die in der Lösung keine Nahrung mehr finden und daher Photosynthese betreiben." Das Schlüsselmolekül in diesem Energie liefernden Prozess sei allerdings nicht das Chlorophyll der Pflanzen, sondern Bacteriorhodopsin, das die charakteristische Färbung hervorrufe. Doch wenn sich die Bakterien in der Sonne räkeln, dann kommt es zu einem weiteren spannenden Phänomen. Fängt nämlich Bacteriorhodopsin ein Lichtteilchen ein, dann schlägt die Farbe des Moleküls von lila zu gelb um.
Inzwischen gelang es Norbert Hampp und seinem Team, genau diesen Effekt auch für technische Anwendungen nutzbar zu machen: "Unsere Aufgabe liegt in der Entwicklung entsprechender Farbrezepturen, die dann mit klassischen Drucktechniken auf Dokumente übertragen werden können." Keine leichte Aufgabe, denn der biologische Grundstoff muss am Ende noch immer auf Licht reagieren. Allerdings kommt den Marburger Forschern entgegen, dass Bacteriorhodopsine ungewöhnlich hitzebeständig sind. Auch Wasser kann den Molekülen nichts anhaben, was vorteilhaft für die Verwendung auf Geldscheinen ist, falls diese wieder einmal in der Waschmaschine landen. Selbst Daten ließen sich unlesbar klein mit einem Laser in den Bakterienfarbstoff brennen. So könnten Ausweispapiere zusätzliche Informationen auf nur punktgroßen Flächen tragen. Allerdings hat das Verfahren auch einen Haken: Nur ein einziges Kilo reines Bacteriorhodopsin kostet derzeit etwa 50.000 Euro.
[Quelle: Andrea Vogel]