Pilzberatung in der Naturschutzstation Zippendorf in Schwerin. Die ehrenamtliche Pilzexpertin der Landeshauptstadt, Hannelore Michael, wartet auf ihre Kunden
"Na, kommen sie mal rein" - "Die wachsen bei Oma in Garten, schon das ganze Jahr. Und da hab ich gedacht, ich lass die mal prüfen" - "Ja, die Pilzsammlerin hat Champignons gesucht. Und das sieht aus, als wäre es der Anischampignon, es kann aber auch der Giftchampignon sein, die beiden Pilze sehen sich sehr ähnlich. Und ich habe jetzt geprüft, indem ich hier was abgeschnitten habe am Stil, ob es gelb wird. Ich sage immer den Sammlern - giftig und gelb - die zwei Gs - wenn es gelb wird, ist es giftig."
Hier ein Stück abgeschnitten, schnuppern, schauen. Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, das die Pilzberatung gleich nach der Wende über eine gesetzliche Regelung zur Landesaufgabe im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gemacht hat. Unterstützt wurde die Regelung 1994 durch einen Erlass des Sozialministers in der "Richtlinie zur Pilzberatung und zur Aufklärung von Pilzvergiftungen" - Ein Erbe aus DDR-Zeiten.
"Wir haben das ja zu DDR-Zeiten, da war die Pilzberatung gesetzlich festgelegt. Und nach der Wende haben sich die Landespilzsachverständigen mächtig engagiert, dass die Pilzberatung weiter in staatlicher Hand bleibt."
Einfach schon, weil Pilze sammeln hier im Land ein richtiger Volkssport war und immer noch ist. Im Letzten Jahr hat Hannelore Michael über 700 Bestimmungen vorgenommen - und dabei 23 stark giftige Arten aussortiert. Wenn jemand den halben Wald zur Bestimmung mitbringt, erteilt sie auch schon mal eine Rüge - denn die Pilzberatung soll zum gewissenhafteren Umgang mit der Natur und dem Arterhalt seltener Sorten dienen. Aber im Vordergrund steht die gesundheitliche Prävention. 2004 sind in Mecklenburg-Vorpommern nur acht echte und vier unechte Pilzvergiftungen gemeldet worden. Dieser Fall ist eindeutig.
"Das ist der Schafchampignon oder der Anischampignon" - "Aja" - "Das ist aber kein giftiger Pilz. Er gilbt in keiner Weise, er würde gilben, er würde auch im Hutfleisch gelb werden, er wird es nicht. Also gibt es Pilze zum Abendbrot." - "Ja."
Die nächsten Kunden stehen schon in der Tür - die hatten die Pilze schon in der Pfanne - und freuten sich auf ein leckeres Essen - doch die schönen frischen Pilze wurden chromgelb.
"Und der Geruch war eben so, dass ich gesagt habe, ich koste mal, du aber lieber nicht, damit einer überlebt. Und wir lassen's lieber und gehen mal zu ihnen." - "Das ist auch richtig so" - "Und die sahen so schön aus." - "Gut, ja schönen Dank." - "Gut, dass es sie gibt, also so ein bisschen kenn ich mich aus, aber eben auch nicht alles!"
Hannelore Michael kennt fast alle Pilze. Für Zweifelsfälle hat sie immer eine kleine Pilzbibliothek dabei - und immer ein paar gute Tipps. Erstens: Pilze gehören in Körbe oder Eimer.
"Aber auf keinen Fall Plastiktüten. Ein Pilz ist sehr eiweißreich. In Plastiktüten fangen die Pilze an zu schwitzen, es entsteht Wärme, das Eiweiß wird zerstört, Da wird der beste Speisepilz giftig, ja - dadurch, dass das Eiweiß eben zerstört wird."
Zweitens:
"Wichtig ist auch, dass man nicht in der Nähe von Straßen sammelt. Wir haben keine erhöhten Radionuklidwerte, aber wir haben eben auch die erhöhte Schwermetallbelastung. Und deswegen sollte man an Straßen keine Pilze sammeln."
Und drittens und letztens - ist nicht alles giftig was Bauschmerzen macht.
"Und was eben auch noch gesagt werden müsste, wenn man ein paar mehr Pfifferlinge findet und sich dann mal eine richtige große Portion einverleibt, auch dann kann es zu Bauchschmerzen kommen, das ist dann keine Pilzvergiftung, man hat sich einfach übergessen."
"Na, kommen sie mal rein" - "Die wachsen bei Oma in Garten, schon das ganze Jahr. Und da hab ich gedacht, ich lass die mal prüfen" - "Ja, die Pilzsammlerin hat Champignons gesucht. Und das sieht aus, als wäre es der Anischampignon, es kann aber auch der Giftchampignon sein, die beiden Pilze sehen sich sehr ähnlich. Und ich habe jetzt geprüft, indem ich hier was abgeschnitten habe am Stil, ob es gelb wird. Ich sage immer den Sammlern - giftig und gelb - die zwei Gs - wenn es gelb wird, ist es giftig."
Hier ein Stück abgeschnitten, schnuppern, schauen. Mecklenburg-Vorpommern ist das einzige Bundesland, das die Pilzberatung gleich nach der Wende über eine gesetzliche Regelung zur Landesaufgabe im Bereich des Öffentlichen Gesundheitsdienstes gemacht hat. Unterstützt wurde die Regelung 1994 durch einen Erlass des Sozialministers in der "Richtlinie zur Pilzberatung und zur Aufklärung von Pilzvergiftungen" - Ein Erbe aus DDR-Zeiten.
"Wir haben das ja zu DDR-Zeiten, da war die Pilzberatung gesetzlich festgelegt. Und nach der Wende haben sich die Landespilzsachverständigen mächtig engagiert, dass die Pilzberatung weiter in staatlicher Hand bleibt."
Einfach schon, weil Pilze sammeln hier im Land ein richtiger Volkssport war und immer noch ist. Im Letzten Jahr hat Hannelore Michael über 700 Bestimmungen vorgenommen - und dabei 23 stark giftige Arten aussortiert. Wenn jemand den halben Wald zur Bestimmung mitbringt, erteilt sie auch schon mal eine Rüge - denn die Pilzberatung soll zum gewissenhafteren Umgang mit der Natur und dem Arterhalt seltener Sorten dienen. Aber im Vordergrund steht die gesundheitliche Prävention. 2004 sind in Mecklenburg-Vorpommern nur acht echte und vier unechte Pilzvergiftungen gemeldet worden. Dieser Fall ist eindeutig.
"Das ist der Schafchampignon oder der Anischampignon" - "Aja" - "Das ist aber kein giftiger Pilz. Er gilbt in keiner Weise, er würde gilben, er würde auch im Hutfleisch gelb werden, er wird es nicht. Also gibt es Pilze zum Abendbrot." - "Ja."
Die nächsten Kunden stehen schon in der Tür - die hatten die Pilze schon in der Pfanne - und freuten sich auf ein leckeres Essen - doch die schönen frischen Pilze wurden chromgelb.
"Und der Geruch war eben so, dass ich gesagt habe, ich koste mal, du aber lieber nicht, damit einer überlebt. Und wir lassen's lieber und gehen mal zu ihnen." - "Das ist auch richtig so" - "Und die sahen so schön aus." - "Gut, ja schönen Dank." - "Gut, dass es sie gibt, also so ein bisschen kenn ich mich aus, aber eben auch nicht alles!"
Hannelore Michael kennt fast alle Pilze. Für Zweifelsfälle hat sie immer eine kleine Pilzbibliothek dabei - und immer ein paar gute Tipps. Erstens: Pilze gehören in Körbe oder Eimer.
"Aber auf keinen Fall Plastiktüten. Ein Pilz ist sehr eiweißreich. In Plastiktüten fangen die Pilze an zu schwitzen, es entsteht Wärme, das Eiweiß wird zerstört, Da wird der beste Speisepilz giftig, ja - dadurch, dass das Eiweiß eben zerstört wird."
Zweitens:
"Wichtig ist auch, dass man nicht in der Nähe von Straßen sammelt. Wir haben keine erhöhten Radionuklidwerte, aber wir haben eben auch die erhöhte Schwermetallbelastung. Und deswegen sollte man an Straßen keine Pilze sammeln."
Und drittens und letztens - ist nicht alles giftig was Bauschmerzen macht.
"Und was eben auch noch gesagt werden müsste, wenn man ein paar mehr Pfifferlinge findet und sich dann mal eine richtige große Portion einverleibt, auch dann kann es zu Bauchschmerzen kommen, das ist dann keine Pilzvergiftung, man hat sich einfach übergessen."