Wer einen Webshop betreiben möchte, der auch Kunden hat und Umsatz bringt, muss sich mit den großen Suchmaschinen arrangieren; allen voran: mit Google. Und es ist gibt längst einen gnadenlosen Konkurrenzkampf, um mit dem eigenen Webshop auf die ersten obersten Plätze bei den Suchergebnissen zu kommen. Nur, wer bei Google gleich als erstes genannt wird, hat überhaupt noch eine gute Chance, von den potenziellen Kunden gesehen zu werden. Da sind harte Bandagen angesagt. Der Berliner Zigarrenhändler Benjamin Patock kennt den bis jetzt fiesesten Trick seiner Mitbewerber, um lästige Konkurrenz auszuschalten.
"www.noblego.de ist ja unser Zigarrenshop. Und wir haben gesehen, dass wir auf einmal von mehreren tausend Seiten schlagartig binnen von zwei Tagen verlinkt wurden; irgendwelche Foren und Blogs, in denen es teilweise um Pornografie ging, um ganz verschiedene Sachen, also, die nichts mit Zigarren zu tun haben. Und da haben wir entschieden, in dem Moment, wo wir gesagt haben, okay, wir scheinen hier wirklich massiv angegriffen zu werden, das wir an die Öffentlichkeit gehen damit."
Benjamin Patock wurde das Opfer eines sogenannten Search-Engine-Optimizers, kurz SEO, also einer auf das Internet spezialisierten Werbeagentur. In seinem Fall war es eine Agentur mit dem schwarzen Hut , im Szenejargon ein Black-Hat-SEO. Die vielen Links sind nämlich teuflisch. Da die Webseiten, auf denen diese Links erscheinen, nichts mit Patocks Zigarren zu tun haben, gelten die Links den Suchmaschinen nicht als Empfehlung, sondern als Spam, als Link-Farming; gedacht, um der Suchmaschine eine fälschlich hohe falsche Bedeutung vorzuspiegeln. Solche Links werden von den Suchmaschinen inzwischen erkannt und gleich aussortiert. Die Konsequenz: Der auf diese Weise oft genannte Webshop taucht in den Suchergebnissen dann gar nicht mehr auf.
"Man kann es nicht abwehren, oder irgendwie sowas, ja. Also, man kann ja nicht verhindern, dass irgendjemand auf irgendeiner Seite irgendwo auf der Welt einen Link setzt, irgendwohin."
Benjamin Patock wurde Opfer einer radikalen Marketingstrategie im Internet. Professor Hendrik Speck ist Informatiker an der Fachhochschule Kaiserlautern in Zweibrücken und kennt das Milieu.
"Also, die Suchmaschinenoptimierer sind als solches erst mal natürlicher Baustein dieser Wettbewerbskette. Sie versuchen, für ihre Kunden, wie sämtliche anderen Marketingtreibenden auch, rauszuholen, was drin ist. Für den Nutzer wird es dann natürlich unbequem oder unangenehm, wenn sie tatsächlich Erfolg haben, sprich, wenn sie dann es schaffen, dauerhaft die Ergebnisse zu verfälschen. Fairerweise muss man dazu dann allerdings sagen, das ist Suchmaschinen natürlich auch bewusst. Und das führt dazu, dass Suchmaschinen ständig ihren Algorithmus ändern, verändern, optimieren. Und das führt im Endeffekt natürlich auch dazu, dass es sich dabei nicht mehr um ein feststehendes Ziel handelt, sondern also eine permanente Wettbewerbssituation zwischen den einzelnen Parteien stattfindet."
Mit dem sogenannten White-Hat-SEO gibt es eine andere Möglichkeit. Hier versucht der Suchmaschinenoptimierer, die Webseiten seiner Kunden so zu gestalten, dass sie den Suchmaschinen gegenüber als besonders relevant erscheinen und dem Nutzer sagen, hier bist du richtig. Besonders wichtig sind zusätzliche Angebote wie Tipps und Tricks rund um die beworbenen Produkte, sagt der Suchmaschinen-Optimierer Andreas Kloss aus Bremen. Deshalb analysiert er die Webseiten auf den vorderen Plätzen sehr genau. Was unterscheidet sie von den Webseiten, die es nicht so weit nach vorne schafften?
"Das kann ein gut betriebener Unternehmensblog sein. Das kann, zum Beispiel, Publikationen in Online-Branchenbüchern, PR-Portalen, und, und, und sein. Wo quasi der Kunde darstellen kann, dass er ein Spezialist für die jeweilige Suchanfrage ist, oder eben die Produkte führt."
Für die Betreiber von Webshops mag dies der richtige Weg sein, aber nützt dieser Weg auch dem Surfer, der online beispielsweise einfach nur günstig einkaufen will? Hendrik Speck ist hier skeptisch.
"Für den Nutzer ist es ganz klar so, dass er nicht nachvollziehen kann, wo kommt was her? Nach welchen Kriterien wird ausgewählt? Und insofern ist diese Sache zumindest für ihn ganz klar intransparent.2"
Ein wenig besser wird es, wenn man mit erweiterten Suchanfragen schon mal ausgrenzt, was man nicht haben will. Abgelaufene Ebay-Angebote beispielsweise, die von der Suchmaschine Google so gerne genannt werden. Dem Zigarrenhändler Benjamin Patock wird das recht sein. Sein Webshop wird nach Protesten von Google wieder als erstes genannt, wenn man Zigarren oben gelistet sucht. Aber er hat nicht vergessen, dass ihm jemand mit ausgetricksten Suchmaschinen das Geschäft vermasseln wollte.
""Wenn wir rausfinden sollten, wer das ist, dann werden wir natürlich zivilrechtlich gegen diese Person vorgehen."
"www.noblego.de ist ja unser Zigarrenshop. Und wir haben gesehen, dass wir auf einmal von mehreren tausend Seiten schlagartig binnen von zwei Tagen verlinkt wurden; irgendwelche Foren und Blogs, in denen es teilweise um Pornografie ging, um ganz verschiedene Sachen, also, die nichts mit Zigarren zu tun haben. Und da haben wir entschieden, in dem Moment, wo wir gesagt haben, okay, wir scheinen hier wirklich massiv angegriffen zu werden, das wir an die Öffentlichkeit gehen damit."
Benjamin Patock wurde das Opfer eines sogenannten Search-Engine-Optimizers, kurz SEO, also einer auf das Internet spezialisierten Werbeagentur. In seinem Fall war es eine Agentur mit dem schwarzen Hut , im Szenejargon ein Black-Hat-SEO. Die vielen Links sind nämlich teuflisch. Da die Webseiten, auf denen diese Links erscheinen, nichts mit Patocks Zigarren zu tun haben, gelten die Links den Suchmaschinen nicht als Empfehlung, sondern als Spam, als Link-Farming; gedacht, um der Suchmaschine eine fälschlich hohe falsche Bedeutung vorzuspiegeln. Solche Links werden von den Suchmaschinen inzwischen erkannt und gleich aussortiert. Die Konsequenz: Der auf diese Weise oft genannte Webshop taucht in den Suchergebnissen dann gar nicht mehr auf.
"Man kann es nicht abwehren, oder irgendwie sowas, ja. Also, man kann ja nicht verhindern, dass irgendjemand auf irgendeiner Seite irgendwo auf der Welt einen Link setzt, irgendwohin."
Benjamin Patock wurde Opfer einer radikalen Marketingstrategie im Internet. Professor Hendrik Speck ist Informatiker an der Fachhochschule Kaiserlautern in Zweibrücken und kennt das Milieu.
"Also, die Suchmaschinenoptimierer sind als solches erst mal natürlicher Baustein dieser Wettbewerbskette. Sie versuchen, für ihre Kunden, wie sämtliche anderen Marketingtreibenden auch, rauszuholen, was drin ist. Für den Nutzer wird es dann natürlich unbequem oder unangenehm, wenn sie tatsächlich Erfolg haben, sprich, wenn sie dann es schaffen, dauerhaft die Ergebnisse zu verfälschen. Fairerweise muss man dazu dann allerdings sagen, das ist Suchmaschinen natürlich auch bewusst. Und das führt dazu, dass Suchmaschinen ständig ihren Algorithmus ändern, verändern, optimieren. Und das führt im Endeffekt natürlich auch dazu, dass es sich dabei nicht mehr um ein feststehendes Ziel handelt, sondern also eine permanente Wettbewerbssituation zwischen den einzelnen Parteien stattfindet."
Mit dem sogenannten White-Hat-SEO gibt es eine andere Möglichkeit. Hier versucht der Suchmaschinenoptimierer, die Webseiten seiner Kunden so zu gestalten, dass sie den Suchmaschinen gegenüber als besonders relevant erscheinen und dem Nutzer sagen, hier bist du richtig. Besonders wichtig sind zusätzliche Angebote wie Tipps und Tricks rund um die beworbenen Produkte, sagt der Suchmaschinen-Optimierer Andreas Kloss aus Bremen. Deshalb analysiert er die Webseiten auf den vorderen Plätzen sehr genau. Was unterscheidet sie von den Webseiten, die es nicht so weit nach vorne schafften?
"Das kann ein gut betriebener Unternehmensblog sein. Das kann, zum Beispiel, Publikationen in Online-Branchenbüchern, PR-Portalen, und, und, und sein. Wo quasi der Kunde darstellen kann, dass er ein Spezialist für die jeweilige Suchanfrage ist, oder eben die Produkte führt."
Für die Betreiber von Webshops mag dies der richtige Weg sein, aber nützt dieser Weg auch dem Surfer, der online beispielsweise einfach nur günstig einkaufen will? Hendrik Speck ist hier skeptisch.
"Für den Nutzer ist es ganz klar so, dass er nicht nachvollziehen kann, wo kommt was her? Nach welchen Kriterien wird ausgewählt? Und insofern ist diese Sache zumindest für ihn ganz klar intransparent.2"
Ein wenig besser wird es, wenn man mit erweiterten Suchanfragen schon mal ausgrenzt, was man nicht haben will. Abgelaufene Ebay-Angebote beispielsweise, die von der Suchmaschine Google so gerne genannt werden. Dem Zigarrenhändler Benjamin Patock wird das recht sein. Sein Webshop wird nach Protesten von Google wieder als erstes genannt, wenn man Zigarren oben gelistet sucht. Aber er hat nicht vergessen, dass ihm jemand mit ausgetricksten Suchmaschinen das Geschäft vermasseln wollte.
""Wenn wir rausfinden sollten, wer das ist, dann werden wir natürlich zivilrechtlich gegen diese Person vorgehen."