Elke Altmann, Laborleiterin an der Fakultät Chemie, blickt sich amüsiert im großen Hörsaal der Chemie um. Noch ist hier alles leer.
"Vorher ist hier die Tür zu, ein Geraune und Gedrängel vor der Tür. Und damit das nicht zu lange dauert, wird Glühwein verkauft. Und dann ist der Einlass, und dann ist es hier so voll, dass die Treppen besetzt sind, und die Zuschauer sind da oben."
Seit den 70er Jahren ist die stämmige Laborleiterin bei der Organisation der alljährlichen Weihnachtsvorlesungen beteiligt. Mittlerweile ist sie so etwas wie eine Art Mutter der Kompanie für alle Mitstreiter geworden. 15 Mitstreiter sind es insgesamt, Studierende und Doktoranden, die sich in den nächsten beiden Wochen jeden Abend hier treffen, um für die Weihnachtsvorlesungen zu proben.
"Wir machen dann schöne Showversuche, Lumineszenzen, Knalle, Feuer. Wir bedienen die Klischees, alles was stinkt und kracht und Freude macht. Das wird von uns durchgeführt. Das ist viel Arbeit, und das geht auch sehr lange. Ich nehme an, die letzten gehen heute so gegen zwölf und machen dann hier die Bude zu. Und dann ist morgen dann normaler Betrieb wieder, und abends geht es dann weiter."
Im Labor nebenan herrscht emsiges Treiben. Drei Mädchen haben eines der Labore als Requisite umgenutzt und basteln gerade an ihren Kostümen: Wolken und Donnerblitze aus Pappe und dazu weiße Maleranzüge.
"In der Werbepause werden ein paar Schmeckerchen verteilt, alkoholische Schmeckerchen, und das machen dieses Jahr die Wolkenmädels. Und das bereiten wir hier gerade vor. Wir verkleiden uns also als Wolken, aus denen regnet es. Und da werden kleine in Alufolie eingepackte Zuckerwürfel in Alkohol getränkt, und die verwerfen wir als kleine Leckerlis."
Die Weihnachtsvorlesungen gibt es in Leipzig schon seit Mitte der 50er Jahre. Damals begannen studentische Hilfskräfte, die den Professoren bei Chemischen Experimentalvorlesungen zur Hand gingen, für die ersten Studienjahre der Medizin und Chemie in der Vorweihnachtszeit Versuche zu zeigen. Am Anfang zeigte man einfache Leuchtversuche und unterlegte diese mit Musik. Heute werden sogar Vorfilme gedreht, und das Ganze ist mittlerweile eine richtige Show. Und die meisten, die mitgemacht haben, kommen auch wieder. So wie Martin Göbe und Tobias Hammer, die gerade an einem Ammoniakkolben herumwerkeln_
"Ich bin jetzt schon zum dritten Mal dabei. Es macht einfach Spaß. so vor den Leuten zu stehen. und der Applaus hinterher. Das ist einfach ein tolles Gefühl. Ich habe sie selber sehr gerne gesehen. die Weihnachtsvorlesung, als ich da noch etwas jünger war. und da dachte ich, da kannst du ja mal mitmachen."
"Ja, was ist toll daran? Na gut, es ist richtige Chemie, nicht das was wir sonst hier so machen, also speziell was ich hier mache. Ich mache hier Physik hauptsächlich. Ich kann mich hier austoben, und die Leute letztendlich. Das ist eigentlich das Wichtigste mit und das Feiern im Nachhinein dann."
Das Motto der diesjährigen Weihnachtsvorlesung "Abzug des Schreckens" dreht sich um Mord und Intrigen, Tatort Hörsaal. Die Geschichte ist bunt gemixt. Neben einem Gerichtsmediziner und der Kommissarin treten drei russische Mafiafrauen, ein Industrieller der chemischen Industrie und sogar der Papst auf. Und dem ist der Weihrauch ausgegangen. Doch klar, die Chemiker können helfen.
Doch nicht immer läuft alles glatt, erzählt Elke Altmann und blickt zurück:
"Doch vor Jahren, durch die Luftfeuchtigkeit hatte sich eine Nebelmischung entzündet. Und da kommen so Funken raus. Und das stand alles im Labor bereit. Und ein Funken traf die Thermitmischung. Das heißt, in der Thermitmischung entsteht dann am Ende flüssiges Eisen und Funken. Diese weiteren Funken zündeten sämtliche rumstehenden Buntfeuer, und das war dann eine Kettenreaktion. Innerhalb von drei Minuten war die gesamte Weihnachtsvorlesung hin, weg und verbrannt, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Das war mal echt richtig schief gegangen."
Eine Tür weiter stehen Anne und Ulrike im Labor und stopfen fleißig schwarzes Pulver in patronenförmige Hülsen aus Alufolie.
"Wir stellen Gold- und Silberregen her für das Abschlussfeuerwerk, also das, was es eigentlich auch zu kaufen gibt, bloß halt selbst gemacht. Die man kaufen kann, die sind nichts dagegen. Die hier brennen länger, schöner und sind heiß."
An Elke Altmann zieht derweil noch einmal die Show vom letzten Jahr an ihrem Auge vorbei. Denn das Abschlussfeuerwerk ist der Höhepunkt einer jeden Weihnachtsvorlesung.
"Am Ende ist hier ein wunderschönes Abschlussfeuerwerk, da brennen wir Buntfeuer ab. Funkenregen, Goldregen, und hier vorne sieht es aus wie in der Hölle. Sogar der Weihnachtsbaum wird dann abgefackelt. Dann gibt es höllische Musik dazu. Sichtweite im Hörsaal ganz oben ein Meter, und dann ist Schluss, Ende mit der Veranstaltung. Und alle hatten ihren Spaß."
"Vorher ist hier die Tür zu, ein Geraune und Gedrängel vor der Tür. Und damit das nicht zu lange dauert, wird Glühwein verkauft. Und dann ist der Einlass, und dann ist es hier so voll, dass die Treppen besetzt sind, und die Zuschauer sind da oben."
Seit den 70er Jahren ist die stämmige Laborleiterin bei der Organisation der alljährlichen Weihnachtsvorlesungen beteiligt. Mittlerweile ist sie so etwas wie eine Art Mutter der Kompanie für alle Mitstreiter geworden. 15 Mitstreiter sind es insgesamt, Studierende und Doktoranden, die sich in den nächsten beiden Wochen jeden Abend hier treffen, um für die Weihnachtsvorlesungen zu proben.
"Wir machen dann schöne Showversuche, Lumineszenzen, Knalle, Feuer. Wir bedienen die Klischees, alles was stinkt und kracht und Freude macht. Das wird von uns durchgeführt. Das ist viel Arbeit, und das geht auch sehr lange. Ich nehme an, die letzten gehen heute so gegen zwölf und machen dann hier die Bude zu. Und dann ist morgen dann normaler Betrieb wieder, und abends geht es dann weiter."
Im Labor nebenan herrscht emsiges Treiben. Drei Mädchen haben eines der Labore als Requisite umgenutzt und basteln gerade an ihren Kostümen: Wolken und Donnerblitze aus Pappe und dazu weiße Maleranzüge.
"In der Werbepause werden ein paar Schmeckerchen verteilt, alkoholische Schmeckerchen, und das machen dieses Jahr die Wolkenmädels. Und das bereiten wir hier gerade vor. Wir verkleiden uns also als Wolken, aus denen regnet es. Und da werden kleine in Alufolie eingepackte Zuckerwürfel in Alkohol getränkt, und die verwerfen wir als kleine Leckerlis."
Die Weihnachtsvorlesungen gibt es in Leipzig schon seit Mitte der 50er Jahre. Damals begannen studentische Hilfskräfte, die den Professoren bei Chemischen Experimentalvorlesungen zur Hand gingen, für die ersten Studienjahre der Medizin und Chemie in der Vorweihnachtszeit Versuche zu zeigen. Am Anfang zeigte man einfache Leuchtversuche und unterlegte diese mit Musik. Heute werden sogar Vorfilme gedreht, und das Ganze ist mittlerweile eine richtige Show. Und die meisten, die mitgemacht haben, kommen auch wieder. So wie Martin Göbe und Tobias Hammer, die gerade an einem Ammoniakkolben herumwerkeln_
"Ich bin jetzt schon zum dritten Mal dabei. Es macht einfach Spaß. so vor den Leuten zu stehen. und der Applaus hinterher. Das ist einfach ein tolles Gefühl. Ich habe sie selber sehr gerne gesehen. die Weihnachtsvorlesung, als ich da noch etwas jünger war. und da dachte ich, da kannst du ja mal mitmachen."
"Ja, was ist toll daran? Na gut, es ist richtige Chemie, nicht das was wir sonst hier so machen, also speziell was ich hier mache. Ich mache hier Physik hauptsächlich. Ich kann mich hier austoben, und die Leute letztendlich. Das ist eigentlich das Wichtigste mit und das Feiern im Nachhinein dann."
Das Motto der diesjährigen Weihnachtsvorlesung "Abzug des Schreckens" dreht sich um Mord und Intrigen, Tatort Hörsaal. Die Geschichte ist bunt gemixt. Neben einem Gerichtsmediziner und der Kommissarin treten drei russische Mafiafrauen, ein Industrieller der chemischen Industrie und sogar der Papst auf. Und dem ist der Weihrauch ausgegangen. Doch klar, die Chemiker können helfen.
Doch nicht immer läuft alles glatt, erzählt Elke Altmann und blickt zurück:
"Doch vor Jahren, durch die Luftfeuchtigkeit hatte sich eine Nebelmischung entzündet. Und da kommen so Funken raus. Und das stand alles im Labor bereit. Und ein Funken traf die Thermitmischung. Das heißt, in der Thermitmischung entsteht dann am Ende flüssiges Eisen und Funken. Diese weiteren Funken zündeten sämtliche rumstehenden Buntfeuer, und das war dann eine Kettenreaktion. Innerhalb von drei Minuten war die gesamte Weihnachtsvorlesung hin, weg und verbrannt, bevor sie überhaupt angefangen hatte. Das war mal echt richtig schief gegangen."
Eine Tür weiter stehen Anne und Ulrike im Labor und stopfen fleißig schwarzes Pulver in patronenförmige Hülsen aus Alufolie.
"Wir stellen Gold- und Silberregen her für das Abschlussfeuerwerk, also das, was es eigentlich auch zu kaufen gibt, bloß halt selbst gemacht. Die man kaufen kann, die sind nichts dagegen. Die hier brennen länger, schöner und sind heiß."
An Elke Altmann zieht derweil noch einmal die Show vom letzten Jahr an ihrem Auge vorbei. Denn das Abschlussfeuerwerk ist der Höhepunkt einer jeden Weihnachtsvorlesung.
"Am Ende ist hier ein wunderschönes Abschlussfeuerwerk, da brennen wir Buntfeuer ab. Funkenregen, Goldregen, und hier vorne sieht es aus wie in der Hölle. Sogar der Weihnachtsbaum wird dann abgefackelt. Dann gibt es höllische Musik dazu. Sichtweite im Hörsaal ganz oben ein Meter, und dann ist Schluss, Ende mit der Veranstaltung. Und alle hatten ihren Spaß."