Als streng empfundene Eltern, aggressive Gleichaltrige, eine Umwelt, in der sie um ihren Platz kämpfen müssen. Die Besucherinnen, die sich jeden Dienstag nachmittag im Mädchenclub MaDonna in Wermelskirchen treffen, machen fast alle permanente Erfahrungen mit Gewalt, erzählt Sozialpädagogin Anja Fries:
Ich denke, so im schulischen Alltag spielt das schon mal eine Rolle, im familiären auch, und in der Freizeit, was teilweise bei unseren Discos abgeht, dass da die Kräfte wirken, das ist schon ein Thema.
Gerade die Discos, bei denen viel Jugendliche aus dem Umland zusammenströmen, bergen ein hohe Aggressionspotenzial, berichtet die 13-jährige Jamusch:
Da gibt's manchmal auch Schlägereien.
Hast du selber auch schon mal mitgeschlagen?
Ja.
Bist du angegriffen worden oder hast du selber?
Nee, ich hab selber.
Warum?
Ja, weil das halt meine Freunde waren, die da mitgemacht haben. Dann war die Schlägerei zu Ende, und da wusste man nicht mehr, wer das gemacht hat. Verletzt habe ich mich überhaupt gar nicht dabei. Da waren ja auch zu viele Leute. Ich hab da einfach mitgeschl...geschubst.
Das sei doch völlig normal, findet auch die 13jährige Alena:
Ich hab auch schon mal mitgeschubst und getreten und so.
Warum?
Weil meine Freundin in einer Schlägerei war, hab ich der geholfen.
Gewalt, sind sich die Mädchen einig, gehöre einfach zu ihrem Alltag dazu. Und deshalb sei es wichtig, wachsam zu sein und sich wehren zu können, wenn es darauf ankommt, meint die 14jährige Dschalla:
Bei mir ist das so, wenn mich jemand schief anmacht, also, dann versuch ich die Sachen erst mal mit Worten zu klären, und wenn's so nicht geht, dann muss ich draufschlagen. Das sind so meist die Punks, also so Außenseiter und Feinde.
Wer sind denn Feinde? Woran erkennt man die?
An dem blöden Gucken, an blöden Worten, was die sagen und so - ja, daran.
Und was sind so Worte, wo Du Dich direkt aufregst? Wo schlägst Du direkt zu? Was muss der sagen?
Schlampe!
Auch ausländerfeindliche Sprüche, sagt die junge Türkin, könnten ein solcher Auslöser sein. Sie findet es auffällig, dass handgreiflicher Streit oft dann entsteht, wenn sich Gruppen von Jugendlichen aus verschiedenen Städten und in einem bestimmten Alter begegnen. Vor allem die 14 bis 16jährigen seien es, die öfter mal zuschlagen. Das gelte für Jungen und Mädchen gleichermaßen. Dschalla:
Die Jungs sagen immer, dass Mädchen keine Gewalt und nix halt drauf haben, das stimmt überhaupt nicht. Die Mädchen sind genauso wie Jungs halt. Wenn sie sauer sind, dann schlagen sie drauf. Wenn sie reden können, dann reden sie. Es gibt verschiedene Sorten von Mädchengruppen und Jungengruppen.
Auch Sozialpädagogin Anja Fries stellt im Gebrauch von Schlägen und Tritten bei der Klärung von Meinungsverschiedenheiten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede mehr fest. Und das sei, bezogen auf die heutigen Jugendlichen, doch eigentlich ein Zeichen von erfolgreicher Emanzipation, findet Anja Fries:
Ich sehe keinen Unterschied zwischen der Gewalt, die von Jungen ausgeht, und der Gewalt, die von Mädchen ausgeht. Ich bin eigentlich froh, dass Mädels für sich ein Ventil gefunden haben. Das ist zwar noch nicht das adäquate Mittel, aber es ist zumindest so, dass sich Mädchen nicht mehr alles gefallen lassen. Und eigentlich ist das noch so ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert, dass Mädchen brav, sittsam, unschuldig und harmlos sind.
Ich denke, so im schulischen Alltag spielt das schon mal eine Rolle, im familiären auch, und in der Freizeit, was teilweise bei unseren Discos abgeht, dass da die Kräfte wirken, das ist schon ein Thema.
Gerade die Discos, bei denen viel Jugendliche aus dem Umland zusammenströmen, bergen ein hohe Aggressionspotenzial, berichtet die 13-jährige Jamusch:
Da gibt's manchmal auch Schlägereien.
Hast du selber auch schon mal mitgeschlagen?
Ja.
Bist du angegriffen worden oder hast du selber?
Nee, ich hab selber.
Warum?
Ja, weil das halt meine Freunde waren, die da mitgemacht haben. Dann war die Schlägerei zu Ende, und da wusste man nicht mehr, wer das gemacht hat. Verletzt habe ich mich überhaupt gar nicht dabei. Da waren ja auch zu viele Leute. Ich hab da einfach mitgeschl...geschubst.
Das sei doch völlig normal, findet auch die 13jährige Alena:
Ich hab auch schon mal mitgeschubst und getreten und so.
Warum?
Weil meine Freundin in einer Schlägerei war, hab ich der geholfen.
Gewalt, sind sich die Mädchen einig, gehöre einfach zu ihrem Alltag dazu. Und deshalb sei es wichtig, wachsam zu sein und sich wehren zu können, wenn es darauf ankommt, meint die 14jährige Dschalla:
Bei mir ist das so, wenn mich jemand schief anmacht, also, dann versuch ich die Sachen erst mal mit Worten zu klären, und wenn's so nicht geht, dann muss ich draufschlagen. Das sind so meist die Punks, also so Außenseiter und Feinde.
Wer sind denn Feinde? Woran erkennt man die?
An dem blöden Gucken, an blöden Worten, was die sagen und so - ja, daran.
Und was sind so Worte, wo Du Dich direkt aufregst? Wo schlägst Du direkt zu? Was muss der sagen?
Schlampe!
Auch ausländerfeindliche Sprüche, sagt die junge Türkin, könnten ein solcher Auslöser sein. Sie findet es auffällig, dass handgreiflicher Streit oft dann entsteht, wenn sich Gruppen von Jugendlichen aus verschiedenen Städten und in einem bestimmten Alter begegnen. Vor allem die 14 bis 16jährigen seien es, die öfter mal zuschlagen. Das gelte für Jungen und Mädchen gleichermaßen. Dschalla:
Die Jungs sagen immer, dass Mädchen keine Gewalt und nix halt drauf haben, das stimmt überhaupt nicht. Die Mädchen sind genauso wie Jungs halt. Wenn sie sauer sind, dann schlagen sie drauf. Wenn sie reden können, dann reden sie. Es gibt verschiedene Sorten von Mädchengruppen und Jungengruppen.
Auch Sozialpädagogin Anja Fries stellt im Gebrauch von Schlägen und Tritten bei der Klärung von Meinungsverschiedenheiten keine geschlechtsspezifischen Unterschiede mehr fest. Und das sei, bezogen auf die heutigen Jugendlichen, doch eigentlich ein Zeichen von erfolgreicher Emanzipation, findet Anja Fries:
Ich sehe keinen Unterschied zwischen der Gewalt, die von Jungen ausgeht, und der Gewalt, die von Mädchen ausgeht. Ich bin eigentlich froh, dass Mädels für sich ein Ventil gefunden haben. Das ist zwar noch nicht das adäquate Mittel, aber es ist zumindest so, dass sich Mädchen nicht mehr alles gefallen lassen. Und eigentlich ist das noch so ein Relikt aus dem letzten Jahrhundert, dass Mädchen brav, sittsam, unschuldig und harmlos sind.