Dienstagabend, Bandprobe in der Music Academy Düsseldorf. Eigentlich eine Probe wie sie zur selben Zeit überall in Deutschland in Garagen oder Kellern stattfinden könnte. Aber diese Band ist etwas anders: Die Herren und Damen an Schlagzeug oder Gitarre sind teilweise bereits weißhaarig und ähnlich alt wie die Mitglieder der Rolling Stones. Seit Herbst vergangenen Jahres treffen sie sich alle zwei Wochen. The Who, Spencer Davis Group oder ZZ Top sind die Bands, die hier den Ton angeben. Bei der Song-Auswahl ist man sich schnell einig, sagt der 63-jährige Gitarrist Wolfgang Padel.
"Vor zehn Jahre hatte ich schon mal einen Versuch gestartet mit jüngeren Leuten, aber da muss ich sagen, bin ich nicht klargekommen, weil die alle irgendwo einen anderen Geschmack hatten. Und hier kommen wir so ganz gut klar, wir haben so ein bisschen auch die gleiche Linie und wir haben auch ein gleiches Niveau in unserer Band, das heißt also nicht zu schwer, nicht zu leicht und macht Spaß."
Seit Kurzem haben sie einen Bandnamen: Faltenrock. Den feuerroten Bass spielt Beatrix Wirbelauer. Die 61-Jährige mit den kupferfarbenen Haaren wirkt zierlich hinter ihrem Bass. Sie hat erst angefangen, Bass zu lernen. Zwar war sie schon als Teenager in den 70er-Jahren mit Bands unterwegs, hat zum Beispiel später den Tourbus gefahren. Aber erst jetzt ist sie zum ersten Mal Mitglied einer Band.
"Ich bin schon ganz schön angespannt, muss ich sagen, aber in dem Maße, wie wird dann wirklich ein Stück üben über drei, vier Wochen, werde ich lockerer. Und mir ist auch ganz wichtig, dass ich dann meinen Part auswendig kann, dass ich richtig in der Musik sein kann und nicht an irgendwelchen Notizen hänge. Und dann geht's durch den ganzen Körper, das ist toll. Bass sowieso, das schöne tiefe Wummern, ist klasse!"
Beatrix Wirbelauer hat das Projekt "Rockband 60 Plus" ins Leben gerufen. Sie hat sich in Kulturgeragogik weitergebildet, dabei geht es um Kulturarbeit speziell für ältere Menschen. Und es muss ja nicht immer der Kirchenchor sein. Denn Rockmusik prägte diese Generation.
"Auch dieses "screaming", was im Rock 'n Roll auch üblich, wo kann man das eigentlich machen? Und wo findet man Gleichgesinnte, mit denen zusammen man einfach mal losrocken kann? Und das ist das, was wir ja als Lebensgefühl kennen. Und dann fehlt in dem Bereich klassischer Orchesterarbeit und Kirchenmusik, fehlt eben diese Farbe."
Der älteste Teilnehmer ist 79 Jahre alt, der jüngste Mitte fünfzig. Die große Nachfrage hat Beatrix Wirbelauer in ihrem Vorhaben bestärkt. Nachdem sie anfangs von vielen belächelt wurde, konnte sie die Music Academy für ihre Idee gewinnen. Sie ist sich sicher: Das Altersbild in unserer Gesellschaft ist im Umbruch.
"Und wieder mal sind wir die Generation, wie damals mit Friedensbewegung, Frauenbewegung, Protestbewegung und was wir alles durchgemacht oder mitgestaltet haben, wieder mal sind wir die Generation, die auch das neue Altersbild schaffen muss, wobei Bilder. Und die Kulturgeragogik ist im Grunde eine schlüssige Antwort genau auf diesen Sachverhalt: dass Gesellschaft erkennen muss, dass mit einer immer größeren Anzahl von Älteren ein ganz großes Potenzial da ist, das es gilt zu heben, weil wir damit wirklich auch reich werden."
Die Musiker von Faltenrock schwelgen in der Musik, wippen und tanzen im Takt. Als Zuhörer kann man sich diesem Lebensgefühl von damals nicht entziehen - weil es authentisch ist, weil diese Leute wissen, was sie da spielen. Und plötzlich hat man die weißen Haare vergessen und wippt einfach nur selbst mit. Wie das Motto der Band schon sagt: Never too old for rock'n roll.
"Vor zehn Jahre hatte ich schon mal einen Versuch gestartet mit jüngeren Leuten, aber da muss ich sagen, bin ich nicht klargekommen, weil die alle irgendwo einen anderen Geschmack hatten. Und hier kommen wir so ganz gut klar, wir haben so ein bisschen auch die gleiche Linie und wir haben auch ein gleiches Niveau in unserer Band, das heißt also nicht zu schwer, nicht zu leicht und macht Spaß."
Seit Kurzem haben sie einen Bandnamen: Faltenrock. Den feuerroten Bass spielt Beatrix Wirbelauer. Die 61-Jährige mit den kupferfarbenen Haaren wirkt zierlich hinter ihrem Bass. Sie hat erst angefangen, Bass zu lernen. Zwar war sie schon als Teenager in den 70er-Jahren mit Bands unterwegs, hat zum Beispiel später den Tourbus gefahren. Aber erst jetzt ist sie zum ersten Mal Mitglied einer Band.
"Ich bin schon ganz schön angespannt, muss ich sagen, aber in dem Maße, wie wird dann wirklich ein Stück üben über drei, vier Wochen, werde ich lockerer. Und mir ist auch ganz wichtig, dass ich dann meinen Part auswendig kann, dass ich richtig in der Musik sein kann und nicht an irgendwelchen Notizen hänge. Und dann geht's durch den ganzen Körper, das ist toll. Bass sowieso, das schöne tiefe Wummern, ist klasse!"
Beatrix Wirbelauer hat das Projekt "Rockband 60 Plus" ins Leben gerufen. Sie hat sich in Kulturgeragogik weitergebildet, dabei geht es um Kulturarbeit speziell für ältere Menschen. Und es muss ja nicht immer der Kirchenchor sein. Denn Rockmusik prägte diese Generation.
"Auch dieses "screaming", was im Rock 'n Roll auch üblich, wo kann man das eigentlich machen? Und wo findet man Gleichgesinnte, mit denen zusammen man einfach mal losrocken kann? Und das ist das, was wir ja als Lebensgefühl kennen. Und dann fehlt in dem Bereich klassischer Orchesterarbeit und Kirchenmusik, fehlt eben diese Farbe."
Der älteste Teilnehmer ist 79 Jahre alt, der jüngste Mitte fünfzig. Die große Nachfrage hat Beatrix Wirbelauer in ihrem Vorhaben bestärkt. Nachdem sie anfangs von vielen belächelt wurde, konnte sie die Music Academy für ihre Idee gewinnen. Sie ist sich sicher: Das Altersbild in unserer Gesellschaft ist im Umbruch.
"Und wieder mal sind wir die Generation, wie damals mit Friedensbewegung, Frauenbewegung, Protestbewegung und was wir alles durchgemacht oder mitgestaltet haben, wieder mal sind wir die Generation, die auch das neue Altersbild schaffen muss, wobei Bilder. Und die Kulturgeragogik ist im Grunde eine schlüssige Antwort genau auf diesen Sachverhalt: dass Gesellschaft erkennen muss, dass mit einer immer größeren Anzahl von Älteren ein ganz großes Potenzial da ist, das es gilt zu heben, weil wir damit wirklich auch reich werden."
Die Musiker von Faltenrock schwelgen in der Musik, wippen und tanzen im Takt. Als Zuhörer kann man sich diesem Lebensgefühl von damals nicht entziehen - weil es authentisch ist, weil diese Leute wissen, was sie da spielen. Und plötzlich hat man die weißen Haare vergessen und wippt einfach nur selbst mit. Wie das Motto der Band schon sagt: Never too old for rock'n roll.