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Wenn's einer eilig hat ...

Das Hochschulranking des Centrums für Hochschulentwicklung brachte es erst gestern wieder deutlich zu Tage: In Sachsen können Studiereden besonders schnell zum Abschluss kommen; und sie werden dabei auch noch gut betreut. In einer Übersicht von 20 Studiengängen wird die Chemnitzer Universität gleich neun Mal empfohlen. Das Lob kann die Stadt gut brauchen. Immer noch hängt der Stadt, die ehemals Karl-Marx-Stadt hieß, das Aschenputtel-Image nach. Die Zahl der jungen Chemnitzer hat sich in den letzten 12 Jahren dramatisch halbiert, so dass Auszubildende in absehbarer Zeit schon Mangelware sein werden.

    Chemnitz bemüht sich um ein neues Gesicht. Dabei spielt die Universität und die Studierenden eine wichtige Rolle. Sowohl aus dem übrigen Bundesgebiet, aber auch aus Europa und aus Osteuropa will man Interessierte heranlocken. Um gerade der letzteren Gruppe ein Studium ermöglichen zu können, hat sich die Universitätsleitung für Stipendien eingesetzt, die von Sponsoren aus der Industrie und der öffentlichen Hand finanziert werden. So können in diesem Jahr alle Studierenden aus Mittel- und Osteuropa ein Stipendium erhalten. Hört man sich unter den Studenten um, so kommt viel Positives über die Uni und das dortige Studentenleben. Die Betreuungssituation ist optimal, denn im Vergleich zu vielen anderen Universitäten ist der Professorenschlüssel sehr gut. Und auch das Campus-Leben finden die meisten gut und vielfältig organisiert. Bibliothek, Mensa, viele Clubs, Sportreferate und kulturelle Einrichtungen finden sich hier nah beieinander.

    Von den circa 8.000 Studierenden in Chemnitz kommt jeder 10. aus dem Ausland. Will man als Ausländer an der TU studieren, muss man zunächst 600 Deutschstunden vorweisen. Erst nach einer ein- bis zweisemestrigen Studienvorbereitung kann das Fachstudium beginnen. Das schnelle Studium ist vor allem auf die Flexibilität und das persönliche Engagement von der Verwaltung bis hin zu den Professoren zurück zu führen. Auch die technische Ausstattung der Uni kann sich sehen lassen. Alle Wohnheimzimmer haben einen Internet-Anschluss, auf eine Computer kommen drei Studierende. Gekürt zur innovativsten Uni Deutschlands kann man in Chemnitz ein Europa-Studium absolvieren. Der Osteuropa-Schwerpunkt ist in dieser Form einmalig. Alles bestens könnte man meinen, doch ob die TU auch weiterhin ihre guten Bedingungen ins Feld führen werden kann, ist fraglich. Innerhalb des nächsten Jahres werden 415 Stellen gestrichen, bis 2008 kommen noch weitere 300 Streichungen hinzu.

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    Technische Universität Chemnitz

    Besondere Informationen für ausländische Studierende

    Das Centrum für Hochschulentwicklung legt das neuste Ranking vor