Mehr als 300 Beamte und ein Hubschrauber, der stundenlang über der Stadt kreist, sorgen in Alcorcón für Ruhe. Rund 100 Jugendliche sind dem Aufruf rechtsradikaler Organisationen gefolgt. Vier Festnahmen, ein umgestürztes Auto und einige Steinwürfe gegen Polizisten sind die Bilanz vom Wochenende. Auf einem Basketballfeld, auf dem vor einer Woche alles begann, treffen sich rund 20 junge Spanier in Rapper-Kleidung und mit Skateboards:
"Wir hatten die Latinos überall gesucht. Aber die hatten sich schon verzogen. Als wir nach Hause gingen, tauchten die plötzlich auf und stachen auf einen ein. Am Sonntag trommelten wir dann alle unsere Leute zusammen und sind auf sie los."
Jeder erzählt die Ereignisse von vor einer Woche anders. Der Polizei zufolge begann alles mit einem Streit zwischen zwei dominikanischen jungen Frauen. Darauf hin begannen sich deren Freunde zu schlagen, einer davon Spanier. Die forderten per SMS Verstärkung an, es kam zur Massenschlägerei, bei der bis zu 1000 Jugendliche auch Macheten und Messer einsetzten. Der dabei schwer verletzte Spanier ist inzwischen außer Lebensgefahr. Doch das war nur der Anlass.
"Manchmal versammelten sich 10 bis 15 dieser Latinos, die sich für harte Burschen halten, und verlangten von Jüngeren Geld für die Benutzung des Basketballfelds. Wir sind dann eingeschritten. Aber sie kamen wieder, haben Leute geschlagen. Das geht seit dem Sommer schon. Wir sind keine Rassisten. Aber für diesen Abschaum ist in Alcorcón einfach kein Platz."
Viele in Alcorcón zeigen Verständnis für diese Selbstjustiz, dementieren aber einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Die Stadt werde von lateinamerikanischen Banden terrorisiert, heißt es. Diese aus Amerika importierten Banden wie Latin Kings oder Netas gibt es zwar in einzelnen Madrider Stadtteilen, aber gerade in Alcorcón nicht, sagt hingegen die Polizei. Unterdessen kommen einige Jugendliche mit einem Transparent auf das Basketballfeld. "Gegen Gewalt - für ein friedliches Zusammenleben", steht darauf, daneben ein durchgestrichenes Hakenkreuz.
"Das geht gegen den Rassismus. Solche Auseinandersetzungen sind hier nicht üblich. Hier können Spanier und Einwanderer in aller Ruhe zusammenleben. Wir rebellieren uns gegen dieses Bild, das die Medien jetzt transportieren. Dass die Latinos hier verfolgt würden, das stimmt einfach nicht."
Die meisten Latinos sind dennoch zur Sicherheit erstmal in ihren Wohnungen geblieben. Nur auf einem entfernteren Platz spielen vier Ecuadorianer Fußball. Sie dementieren, in Alcorcón gebe es südamerikanische Banden:
"Wir treffen uns hier, weil wir alleine zu Hause sind. Aber wir sind doch keine Gang. Die Leute sehen Jugendliche in weiten Jeans und mit Baseball-Mützen und sagen, das sind Latin Kings. Latin Kings und Netas gibt es in Madrid. Hier nicht. Das war eine ganz normale Schlägerei."
Der Kolumbianer Alber Morales betreibt seit fünf Jahren ein kleines Lebensmittelgeschäft in Alcorcón. Er hält die Vorfälle in der Stadt keineswegs für normal und hat für die Politiker einen Auftrag:
"Hier sieht man viele Jugendliche, die den ganzen Tag auf den Plätzen rumhängen. Deren Eltern arbeiten oft beide von morgens bis abends und wissen gar nicht, was ihre Kinder tun. Das betrifft nicht nur die Latinos, auch die Spanier. Die Sozialarbeit für Jugendliche muss besser werden."
"Wir hatten die Latinos überall gesucht. Aber die hatten sich schon verzogen. Als wir nach Hause gingen, tauchten die plötzlich auf und stachen auf einen ein. Am Sonntag trommelten wir dann alle unsere Leute zusammen und sind auf sie los."
Jeder erzählt die Ereignisse von vor einer Woche anders. Der Polizei zufolge begann alles mit einem Streit zwischen zwei dominikanischen jungen Frauen. Darauf hin begannen sich deren Freunde zu schlagen, einer davon Spanier. Die forderten per SMS Verstärkung an, es kam zur Massenschlägerei, bei der bis zu 1000 Jugendliche auch Macheten und Messer einsetzten. Der dabei schwer verletzte Spanier ist inzwischen außer Lebensgefahr. Doch das war nur der Anlass.
"Manchmal versammelten sich 10 bis 15 dieser Latinos, die sich für harte Burschen halten, und verlangten von Jüngeren Geld für die Benutzung des Basketballfelds. Wir sind dann eingeschritten. Aber sie kamen wieder, haben Leute geschlagen. Das geht seit dem Sommer schon. Wir sind keine Rassisten. Aber für diesen Abschaum ist in Alcorcón einfach kein Platz."
Viele in Alcorcón zeigen Verständnis für diese Selbstjustiz, dementieren aber einen fremdenfeindlichen Hintergrund. Die Stadt werde von lateinamerikanischen Banden terrorisiert, heißt es. Diese aus Amerika importierten Banden wie Latin Kings oder Netas gibt es zwar in einzelnen Madrider Stadtteilen, aber gerade in Alcorcón nicht, sagt hingegen die Polizei. Unterdessen kommen einige Jugendliche mit einem Transparent auf das Basketballfeld. "Gegen Gewalt - für ein friedliches Zusammenleben", steht darauf, daneben ein durchgestrichenes Hakenkreuz.
"Das geht gegen den Rassismus. Solche Auseinandersetzungen sind hier nicht üblich. Hier können Spanier und Einwanderer in aller Ruhe zusammenleben. Wir rebellieren uns gegen dieses Bild, das die Medien jetzt transportieren. Dass die Latinos hier verfolgt würden, das stimmt einfach nicht."
Die meisten Latinos sind dennoch zur Sicherheit erstmal in ihren Wohnungen geblieben. Nur auf einem entfernteren Platz spielen vier Ecuadorianer Fußball. Sie dementieren, in Alcorcón gebe es südamerikanische Banden:
"Wir treffen uns hier, weil wir alleine zu Hause sind. Aber wir sind doch keine Gang. Die Leute sehen Jugendliche in weiten Jeans und mit Baseball-Mützen und sagen, das sind Latin Kings. Latin Kings und Netas gibt es in Madrid. Hier nicht. Das war eine ganz normale Schlägerei."
Der Kolumbianer Alber Morales betreibt seit fünf Jahren ein kleines Lebensmittelgeschäft in Alcorcón. Er hält die Vorfälle in der Stadt keineswegs für normal und hat für die Politiker einen Auftrag:
"Hier sieht man viele Jugendliche, die den ganzen Tag auf den Plätzen rumhängen. Deren Eltern arbeiten oft beide von morgens bis abends und wissen gar nicht, was ihre Kinder tun. Das betrifft nicht nur die Latinos, auch die Spanier. Die Sozialarbeit für Jugendliche muss besser werden."