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"Wenn wir in höchsten Nöthen seyn"

Die evangelischen und katholischen Kirchenmusiker und -musikerinnen haben mittlerweile einen schweren Stand. Auch wenn die Aussichten eine Stelle zu bekommen, immer noch recht gut sind, setzt die Arbeit für die Musiker mit ihrer künstlerischen Hochschulausbildung ein hohes Maß an Frusttoleranz voraus.

Von Frank Rosenhäger | 22.12.2006
    Außerhalb der großen Stellen geht es oft allein um die bloße Wahrung des Status Quo; zwei Drittel aller Kirchenmusiker in Sachsen haben nur noch eine 70-Prozent-Stelle. Das Trauma des sparen Müssens durch die ständig sinkenden Kirchensteuer-Einnahmen ist nun auch im Westen spürbar. Dabei bleiben viele strukturelle Probleme ungelöst. Dazu zählt die generelle Unterbewertung, die fehlende Anerkennung des Berufs sowie die Abhängigkeit von den zumeist fachfremden Theologen und Kirchenvorständen. Die Überalterung der Chöre und der fehlende Nachwuchs erschweren die eigentliche Arbeit. Umgekehrt wird den Dienern der "Musica sacra" oft mangelnde Flexibilität unterstellt. Der Autor Frank Rosenhäger hat sich im katholischen Bistum Aachen und in der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche in Sachsen umgehört.