
Die österreichische Zeitung "Der Standard" zitiert aus der Veröffentlichung des "Transatlantic Research Lab on Complex Societal Challenges". Demnach lautet eine Erkenntnis: Unsicherheit, Fehlinformation und mangelndes Vertrauen vergiften den gesellschaftlichen Diskurs und führen dazu, dass sich Verschwörungserzählungen ausbreiten.
Verschwörungsglaube und Religion
Die Ergebnisse zeigen auch, dass Menschen, die regelmäßig religiöse Treffen besuchen – also etwa in die Kirche gehen – eher konspirativem Denken anheimfallen. Weitere begünstigende Faktoren, wenn auch in geringerem Ausmaß, seien etwa allein zu leben und Nichtwähler zu sein. Als Schutz vor konspirativem Denken erwiesen sich hingegen Persönlichkeitsmerkmale wie Optimismus oder vertrauensvoll zu sein. Höhere Bildung, höheres Einkommen und gute Freunde zu haben hilft demnach ebenfalls.
Komplexitätsdenken als Faktor
In der Studie wird zudem ein "Komplexitätsdenken" als beeinflussender Faktor genannt – also die Fähigkeit, nicht augenscheinliche Zusammenhänge in realen Sachverhalten erkennen zu können. Für die Forschenden ergibt sich hier ein Ansatzpunkt, wie man schon früh im Bildungssystem eingreifen könnte, um die Anfälligkeit für irreführende Verschwörungserzählungen zu reduzieren. Sie raten: Schon im Volksschulalter beziehungweise in den ersten vier Klassen der Grundschule sollte das spielerische Entdecken von Zusammenhängen im Vordergrund stehen. Man brauche strukturelles Wissen, heißt es. Nicht jede Säule dieser Struktur müsse mit Detailwissen aufgefüllt werden
Diese Nachricht wurde am 24.08.2024 im Programm Deutschlandfunk gesendet.