Grundsätzlich wird schon festgestellt, dass der Fahrradverkehr in Deutschland attraktiver geworden sei. An zwei Tagen wird hier in Berlin über sämtliche Facetten des Fahrradverkehrs diskutiert. Den Auftakt machte gestern der zuständige Bundesverkehrsminister, Wolfgang Tiefensee von der SPD. Er sagte, dass das Fahrradfahren derzeit boome. Seit 2002 sei die Zahl der Fahrradfahrten um rund zehn Prozent auf 28 Millionen Fahrten täglich gestiegen. Und er stellte auch verschiede Pilotprojekte vor - er will beispielsweise die Kombination der Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und auch des Fahrrades verbessern. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club, der ADFC, begrüßt dies natürlich, setzt aber die genannten Zahlen etwas in Relation. Karsten Klama vom Bundesverband des ADFC:
"Der Trend ist ja seit Jahren eigentlich gleich geblieben. Da kann man noch nicht wirklich auf der Straße sehen, dass es mehr geworden ist. Wir liegen beim Radverkehrsanteil knapp unter zehn Prozent. Da machen uns andere Länder längst etwas vor. Der Deutsche fährt im Schnitt etwa 300 Kilometer per Rad, die Holländer und die Dänen liegen da mit rund 900 Kilometer um das Dreifache darüber."
Sicherlich sei die Bundesregierung bei der Förderung des Fahrradverkehrs auf der richtigen Spur, doch wünschen sich die Lobbyisten dieses umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels doch deutlich mehr. Kritik gab es beispielsweise an der Abwrackprämie für Autos, da hätte man parallel durchaus auch einmal beim Kauf eines Fahrrades eine finanzielle Unterstützung geben können, hieß es heute Vormittag in Berlin. Aber immerhin investiert die Bundesregierung in den Ausbau der Infrastruktur für das Rad.
"Die Bundesregierung ist derzeit mit 100 Millionen Euro jedes Jahr dabei. Ob dies ausreicht - da mache ich mal ein Fragezeichen. Wir haben gesehen, dass bei den Konjunkturprogrammen das Fahrrad nicht berücksichtigt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass wir an den Schulen was tun können. Ein Programm für Abstellanlagen an Schulen zum Beispiel. Da könnte man aus den Konjunkturprogrammen auch Mittel bereitstellen."
Vorgestellt werden hier auf dem Kongress sehr viele Projekte. Beispielsweise die Initiative "Mit dem Fahrrad zur Arbeit". Hier spielen übrigens nicht zu sehr die ökologischen Aspekte die Hauptrolle, sondern eher die gesundheitspolitischen, sagt Armin Falkenstein, der die Initiative seit Jahren betreut.
"Wer so eine Fahrradfahrt drei- bis viermal die Woche hinbekommt, der hat nach Aussagen der Weltgesundheitsorganisation oder auch anderer Präventionsmediziner bereits sein ausreichendes Quantum an Mindestbewegung beschafft. Das sind etwa 30 Minuten am Tag - es ist Bewegung, gar nicht einmal Sport. Das bekomme ich mit dem Fahrrad zur Arbeit ganz gut hin."
Man arbeitet auch mit Betrieben und Unternehmen zusammen. Denn wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, der freut sich natürlich, wenn beispielsweise sichere Abstellflächen vorhanden sind. Inzwischen haben sich knapp 170.000 Arbeitnehmer bei der Initiative angemeldet, Tendenz deutlich steigend. Profitieren vom gesundheitsfördernden Radfahren würden auch die Unternehmen, sagt Falkenstein.
"Denn es ist tatsächlich so, dass man selbst anhand kurzer Strecken nachweisen kann, dass mindestens ein Fehltag weniger bei den radelnden Mitarbeitern pro Jahr auftaucht. Das hat auch einen ökonomischen Wert, das weiß jeder Arbeitgeber. Bundesweit hochgerechnet - hier legen wir auch Erfahrungen aus den Niederlanden zugrunde - käme man auf einen Betrag von knapp zwei Milliarden Euro, die die Arbeitsgeber durch weniger Fehltage ihrer Mitarbeiter einsparen könnten. Und darüber hinaus gibt es weitere Einsparpotentiale - im Gesundheitswesen ganz generell."
Hier in Berlin erfuhr man auch einiges, was vielleicht auf den ersten Blick überrascht. Fahrradfahren kann auch soziale Komponente haben. So gibt es im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain beispielsweise die Initiative "Mütter lernen Fahrrad fahren - Radkurse für Migrantinnen ". Hier arbeiten Volkshochschulen und die Verkehrsabteilungen der Polizei zusammen. Es gibt also Angebote auch für Personen, die bislang eher nicht zu den Zielgruppen des Fahrradfahrens gehören. Das Ganze funktioniere gut, so eine Referentin aus dem Bundesverkehrsministerium. Fahrrad fahren ist somit ein Trendthema - mit durchaus vielen Facetten.
"Der Trend ist ja seit Jahren eigentlich gleich geblieben. Da kann man noch nicht wirklich auf der Straße sehen, dass es mehr geworden ist. Wir liegen beim Radverkehrsanteil knapp unter zehn Prozent. Da machen uns andere Länder längst etwas vor. Der Deutsche fährt im Schnitt etwa 300 Kilometer per Rad, die Holländer und die Dänen liegen da mit rund 900 Kilometer um das Dreifache darüber."
Sicherlich sei die Bundesregierung bei der Förderung des Fahrradverkehrs auf der richtigen Spur, doch wünschen sich die Lobbyisten dieses umweltfreundlichen Fortbewegungsmittels doch deutlich mehr. Kritik gab es beispielsweise an der Abwrackprämie für Autos, da hätte man parallel durchaus auch einmal beim Kauf eines Fahrrades eine finanzielle Unterstützung geben können, hieß es heute Vormittag in Berlin. Aber immerhin investiert die Bundesregierung in den Ausbau der Infrastruktur für das Rad.
"Die Bundesregierung ist derzeit mit 100 Millionen Euro jedes Jahr dabei. Ob dies ausreicht - da mache ich mal ein Fragezeichen. Wir haben gesehen, dass bei den Konjunkturprogrammen das Fahrrad nicht berücksichtigt wurde. Ich kann mir vorstellen, dass wir an den Schulen was tun können. Ein Programm für Abstellanlagen an Schulen zum Beispiel. Da könnte man aus den Konjunkturprogrammen auch Mittel bereitstellen."
Vorgestellt werden hier auf dem Kongress sehr viele Projekte. Beispielsweise die Initiative "Mit dem Fahrrad zur Arbeit". Hier spielen übrigens nicht zu sehr die ökologischen Aspekte die Hauptrolle, sondern eher die gesundheitspolitischen, sagt Armin Falkenstein, der die Initiative seit Jahren betreut.
"Wer so eine Fahrradfahrt drei- bis viermal die Woche hinbekommt, der hat nach Aussagen der Weltgesundheitsorganisation oder auch anderer Präventionsmediziner bereits sein ausreichendes Quantum an Mindestbewegung beschafft. Das sind etwa 30 Minuten am Tag - es ist Bewegung, gar nicht einmal Sport. Das bekomme ich mit dem Fahrrad zur Arbeit ganz gut hin."
Man arbeitet auch mit Betrieben und Unternehmen zusammen. Denn wer mit dem Fahrrad zur Arbeit kommt, der freut sich natürlich, wenn beispielsweise sichere Abstellflächen vorhanden sind. Inzwischen haben sich knapp 170.000 Arbeitnehmer bei der Initiative angemeldet, Tendenz deutlich steigend. Profitieren vom gesundheitsfördernden Radfahren würden auch die Unternehmen, sagt Falkenstein.
"Denn es ist tatsächlich so, dass man selbst anhand kurzer Strecken nachweisen kann, dass mindestens ein Fehltag weniger bei den radelnden Mitarbeitern pro Jahr auftaucht. Das hat auch einen ökonomischen Wert, das weiß jeder Arbeitgeber. Bundesweit hochgerechnet - hier legen wir auch Erfahrungen aus den Niederlanden zugrunde - käme man auf einen Betrag von knapp zwei Milliarden Euro, die die Arbeitsgeber durch weniger Fehltage ihrer Mitarbeiter einsparen könnten. Und darüber hinaus gibt es weitere Einsparpotentiale - im Gesundheitswesen ganz generell."
Hier in Berlin erfuhr man auch einiges, was vielleicht auf den ersten Blick überrascht. Fahrradfahren kann auch soziale Komponente haben. So gibt es im Berliner Bezirk Kreuzberg-Friedrichshain beispielsweise die Initiative "Mütter lernen Fahrrad fahren - Radkurse für Migrantinnen ". Hier arbeiten Volkshochschulen und die Verkehrsabteilungen der Polizei zusammen. Es gibt also Angebote auch für Personen, die bislang eher nicht zu den Zielgruppen des Fahrradfahrens gehören. Das Ganze funktioniere gut, so eine Referentin aus dem Bundesverkehrsministerium. Fahrrad fahren ist somit ein Trendthema - mit durchaus vielen Facetten.