Der Vogelgrippe-Impfstoff der Firma Baxter hat eine Besonderheit: Er besteht aus einem ganzen Vogelgrippe-Virus und zwar aus einem H5N1-Stamm, der 2004 in Vietnam isoliert wurde. Durch eine spezielle Behandlung mit Formaldehyd und UV-Strahlung ist er allerdings inaktiv und somit für den Menschen nicht gefährlich. Die meisten anderen Hersteller haben die Original-Stämme der Vogelgrippe soweit umgebaut, dass sie nur noch ein Protein des echten Vogelgrippe-Virus enthalten. Dann reagiert das Immunsystem der geimpften Personen nur auf das eine Protein. Verändert das Virus durch Mutation dieses Protein, wirkt der Impfstoff nicht mehr. Wenn der Impfstoff dagegen wie bei Baxter das ganze Virus enthält, stellt sich das Immunsystem auf mehrere Bestandteile des Virus ein. Das haben die ersten klinischen Studien am Menschen gezeigt. Hartmut Ehrlich ist bei Baxter Vizepräsident für Forschung und Entwicklung.
"Da haben wir das bestätigt, was wir schon in den Tieren gesehen haben, und das ist eine ausgezeichnete Immunantwort, zum einen gegen den in der Vakzine enthaltene H5N1-Stamm. Das ist der in Vietnam 2004 isolierte Stamm. Also gegen den ist die ausgezeichnete Immunantwort festzustellen, aber auch, und das ist eben das besondere hier, gegen in Anführungszeichen fremde H5N1-Stämme, zum Beispiel gegen den 1997 in Hongkong isolierten Stamm oder auch gegen den in Indonesien isolierten Stamm, der eigentlich zu einer anderen Gruppe von H5N1-Stämmen gehört und deswegen besonders interessant war."
Gegen welche Viren ein Impfstoff wirkt, weisen Infektionsmediziner mit einem Antikörpertest nach. Sie isolieren Antikörper aus dem Blut der geimpften Personen und testen dann im Labor, welche Viren von diesen Antikörpern ausgeschaltet werden. Die Universitätsklinik Köln ist eines von mehrere Studienzentren in Europa, an denen nun weitere Menschen, den Impfstoff erhalten sollen. Der Kölner Infektionsmediziner Tim Kümmerle schätzt die Risiken bei der Vogelgrippe-Impfstudie eher weniger hoch ein als bei anderen Impfstoffen.
"Im Unterschied zu anderen Grippe-Impfstoffen ist er nicht in Hühnereiern hergestellt worden sondern in Zellkulturen, also in einem künstlichen Medium und birgt daher weniger Gefahren Allergien auszulösen oder bei Allergikern Probleme hervorzurufen."
Sogar Aidskranke sollen den neuen Vogelgrippe-Impfstoff erhalten. Sie wären bei einer weltweiten Ausbreitung der Vogelgrippe beim Menschen besonders gefährdet. Dazu kann es allerdings erst kommen, wenn es dem Erreger H5N1 gelingt von Mensch zu Mensch überzuspringen. Kümmerle:
"Es ist bekannt, dass bei HIV-Patienten Impfungen insgesamt eher schlechter anschlagen, das liegt auch daran, dass man bei dieser Art Impfung ja nicht nur den Impfstoff geben muss, sondern auch auf eine Reaktion des Immunsystem angewiesen ist, und wenn man wegen einer Vorerkrankung ein etwas heruntergefahrenes oder geschwächtes Immunsystem hat, dann besteht eigentlich immer die Gefahr, dass eine Impfung nicht gut anschlägt, deswegen ist es bei neuen Impfungen immer wichtig zu testen, wie ist es bei HIV-Patienten mit einer geschwächten Immunantwort, hat man da trotzdem nach der Impfung genug Immunschutz."
Die Mediziner rechnen weder bei HIV-Patienten noch bei gesunden Studienteilnehmern mit besonders starken Nebenwirkungen. Auch dass eines der Impfviren eine schwere Grippeerkrankung auslöst, ist eher unwahrscheinlich. Kümmerle:
"Erfreulicherweise ist das kein Problem, das liegt auch daran, dass dieser Impfstoff ein sogenannter Totimpfstoff ist, es werden also keine vermehrungsfähigen lebenden Erreger gegeben sondern tatsächlich abgetötete Erreger. Das heißt auch, jemand mit einem geschwächten Immunsystem hat nicht die Gefahr, dadurch krank zu werden, sondern, das einzige was eben passieren ist, dass die Immunantwort nicht ausreichend ist."
Dass der Impfstoff für den Menschen ungefährlich ist, haben die Phase-I und -II-Studien bereits bewiesen. Sollte sich die Wirksamkeit des Impfstoffs in der aktuellen Studienphase bestätigen, dann würde Tim Kümmerle empfehlen, besonders gefährdete Personen schon vor Ausbruch einer Pandemie zu impfen. Das wären beispielsweise medizinisches Personal und HIV-Kranke. Das britische Gesundheitsministerium hat bereits eine Liefervereinbarung mit Baxter abgeschlossen.
"Da haben wir das bestätigt, was wir schon in den Tieren gesehen haben, und das ist eine ausgezeichnete Immunantwort, zum einen gegen den in der Vakzine enthaltene H5N1-Stamm. Das ist der in Vietnam 2004 isolierte Stamm. Also gegen den ist die ausgezeichnete Immunantwort festzustellen, aber auch, und das ist eben das besondere hier, gegen in Anführungszeichen fremde H5N1-Stämme, zum Beispiel gegen den 1997 in Hongkong isolierten Stamm oder auch gegen den in Indonesien isolierten Stamm, der eigentlich zu einer anderen Gruppe von H5N1-Stämmen gehört und deswegen besonders interessant war."
Gegen welche Viren ein Impfstoff wirkt, weisen Infektionsmediziner mit einem Antikörpertest nach. Sie isolieren Antikörper aus dem Blut der geimpften Personen und testen dann im Labor, welche Viren von diesen Antikörpern ausgeschaltet werden. Die Universitätsklinik Köln ist eines von mehrere Studienzentren in Europa, an denen nun weitere Menschen, den Impfstoff erhalten sollen. Der Kölner Infektionsmediziner Tim Kümmerle schätzt die Risiken bei der Vogelgrippe-Impfstudie eher weniger hoch ein als bei anderen Impfstoffen.
"Im Unterschied zu anderen Grippe-Impfstoffen ist er nicht in Hühnereiern hergestellt worden sondern in Zellkulturen, also in einem künstlichen Medium und birgt daher weniger Gefahren Allergien auszulösen oder bei Allergikern Probleme hervorzurufen."
Sogar Aidskranke sollen den neuen Vogelgrippe-Impfstoff erhalten. Sie wären bei einer weltweiten Ausbreitung der Vogelgrippe beim Menschen besonders gefährdet. Dazu kann es allerdings erst kommen, wenn es dem Erreger H5N1 gelingt von Mensch zu Mensch überzuspringen. Kümmerle:
"Es ist bekannt, dass bei HIV-Patienten Impfungen insgesamt eher schlechter anschlagen, das liegt auch daran, dass man bei dieser Art Impfung ja nicht nur den Impfstoff geben muss, sondern auch auf eine Reaktion des Immunsystem angewiesen ist, und wenn man wegen einer Vorerkrankung ein etwas heruntergefahrenes oder geschwächtes Immunsystem hat, dann besteht eigentlich immer die Gefahr, dass eine Impfung nicht gut anschlägt, deswegen ist es bei neuen Impfungen immer wichtig zu testen, wie ist es bei HIV-Patienten mit einer geschwächten Immunantwort, hat man da trotzdem nach der Impfung genug Immunschutz."
Die Mediziner rechnen weder bei HIV-Patienten noch bei gesunden Studienteilnehmern mit besonders starken Nebenwirkungen. Auch dass eines der Impfviren eine schwere Grippeerkrankung auslöst, ist eher unwahrscheinlich. Kümmerle:
"Erfreulicherweise ist das kein Problem, das liegt auch daran, dass dieser Impfstoff ein sogenannter Totimpfstoff ist, es werden also keine vermehrungsfähigen lebenden Erreger gegeben sondern tatsächlich abgetötete Erreger. Das heißt auch, jemand mit einem geschwächten Immunsystem hat nicht die Gefahr, dadurch krank zu werden, sondern, das einzige was eben passieren ist, dass die Immunantwort nicht ausreichend ist."
Dass der Impfstoff für den Menschen ungefährlich ist, haben die Phase-I und -II-Studien bereits bewiesen. Sollte sich die Wirksamkeit des Impfstoffs in der aktuellen Studienphase bestätigen, dann würde Tim Kümmerle empfehlen, besonders gefährdete Personen schon vor Ausbruch einer Pandemie zu impfen. Das wären beispielsweise medizinisches Personal und HIV-Kranke. Das britische Gesundheitsministerium hat bereits eine Liefervereinbarung mit Baxter abgeschlossen.