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Putsch im Niger
Westafrikanische Staatengruppe Ecowas trifft sich zu Sondergipfel - Diplomatische Lösung als Ziel

Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas berät heute bei einem Sondergipfel im nigerianischen Abuja über die Lage nach dem Putsch in Niger.

    Ein Gruppenfoto der Staatsoberhäupter der Ecowas-Gruppe, dahinter das Logo der Staatengemeinschaft auf einer Wand.
    Die westafrikanische Staatengemeinschaft Ecowas drohte den Putschisten im Niger mit schweren Sanktionen und Gewalt. (Chinedu Asadu / AP / Chinedu Asadu)
    Nigerias Präsident Tinubu, der den Vorsitz der Ecowas inne hat, betonte vorab, eine diplomatische Lösung mit friedlichen Mitteln jeder anderen Lösung vorzuziehen. An dem Sondergipfel nimmt auch der Afrika-Beauftragte der Bundesregierung, Retzlaff, als Beobachter teil. Die Ecowas-Gruppe hatte als Reaktion auf den Staatsstreich Ende Juli angedroht, militärisch gegen die Putschisten vorzugehen. Eine bis vergangenen Sonntag gesetzte Frist, den nigrischen Präsidenten Bazoum wieder einzusetzen, verstrich zunächst ohne Konsequenzen. Zudem verweigerten die neuen Machthaber im Niger einer internationalen Verhandlungsmission die Einreise.
    UNO-Generalsekretär Guterres äußerte sich besorgt über die Bedingungen, unter denen der gestürzte Präsident Bazoum und dessen Familie gefangen gehalten werden. Laut dem Sender CNN halten die Militärs Bazoum in vollständiger Isolation fest und versorgen ihn nur notdürftig.
    Diese Nachricht wurde am 10.08.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.