Donnerstag, 28. März 2024

Staudamm-Explosion
Westliche Politiker attackieren Russland

Nach der Zerstörung eines Staudamms im Süden der Ukraine haben westliche Politiker Russland verantwortlich gemacht.

06.06.2023
    Ukraine, Kachowka: Dieses vom ukrainischen Präsidialamt über AP veröffentlichte Videostandbild zeigt Wasser, das durch einen Durchbruch im Kachowka-Staudamm fließt. Im von Russland besetzten Teil der südukrainischen Region Cherson ist nach Angaben der Kriegsparteien ein wichtiger Staudamm nahe der Front schwer beschädigt worden.
    Folgen nach der Zerstörung des Kachowka-Staudamms in der Ukraine. (Uncredited/Ukrainian Presidential Office/AP/dpa)
    Der EU-Außenbeauftragte Borrell erklärte, Russlands Angriffe gegen die zivile kritische Infrastruktur der Ukraine hätten ein noch nie dagewesenes Ausmaß erreicht. Nato-Generalsekretär Stoltenberg sprach von einer ungeheuerlichen Tat, Bundeskanzler Scholz von einer neuen Dimension des Kriegs. Vor dem Internationalen Gerichtshof in Den Haag nannte der ukrainische Sonderbotschafter Korynevych die Zerstörung ein Kriegsverbrechen.
    Am Staudamm des Wasserkraftwerks Kachowka war es in den frühen Morgenstunden zu einer Explosion gekommen. Russland und die Ukraine bezichtigen sich seitdem gegenseitig der Sabotage. Die von Russland besetzte Stadt Nowa Kachowka ist russischen Angaben zufolge inzwischen vollständig überflutet. Die Behörden riefen den Notstand aus. Nach ukrainischen Berichten flossen außerdem 150 Tonnen Maschinenöl in den Fluss Dnepro, weitere 300 Tonnen Öl drohen noch auszulaufen.
    Weil mit Wasser aus dem Staudamm auch das Atomkraftwerk Saporischschja gekühlt wird, hatte es zunächst Sorgen um dessen Sicherheit gegeben. Nach Angaben der Internationalen Atomenergiebehörde besteht derzeit aber keine akute Gefahr.
    Diese Nachricht wurde am 06.06.2023 im Programm Deutschlandfunk gesendet.