Gibt es Leben auf dem Mars oder gab es einmal Leben auf dem Mars, das ist für mich die wichtigste Frage der Menschheit. Und ich hoffe, wir haben Anfang 2004 darauf eine Antwort.
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, macht der Engländer Michael McCay derzeit Tag für Tag Überstunden. Er ist als "Flight Director" der Europäischen Weltraumorganisation Esa verantwortlich für den langen Flug von "Mars Express". Noch mehr Überstunden stehen ihm und seinem Team schon bald bevor: Am 19. Dezember soll das untertassenförmige Landegerät "Beagle 2" von der eigentlichen Sonde abgetrennt werden.
Wir werden unser "Beagle 2" trennen und von "Mars-Express" lösen und drehen.
"Mars-Express" muss, wenn man so will, zunächst erst ganz genau auf Schuss-Position gebracht werden, bevor vom Kontrollzentrum in Darmstadt das Trennungskommando gesendet werden kann. McCay:
Deswegen sind diese Umlaufbahnkorrekturen vorher so wichtig, denn nach der Trennung von "Mars-Express" kann der Kurs von "Beagle 2" nicht mehr geändert werden. Am 19. Dezember müssen wir "Mars-Express "so drehen, dass die Flugbahn des "Beagle 2" genau auf den Mars zielt. Dies geschieht mit einer Genauigkeit von unter einem halben Grad.
Daran, dass die Trennung einwandfrei erfolgt, arbeiten die Experten in Darmstadt bereits intensiv. In Computersimulationen wurden in den vergangenen Wochen alle nur erdenklichen Fehler und Zwischenfälle durchgespielt und Lösungsszenarien entwickelt. Und nicht nur das: Bereits vor dem Start liefen entsprechende Tests. Michael McCay:
Es ist über 50 Mal gefeuert worden, jedes Mal erfolgreich, über 35 Mal ist die Trennung der Sonde und der Landeeinheit getestet worden. Die Verbindung ist mit Teflon beschichtet, so dass es hier keinen großen Widerstand geben kann. Ich sehe keine Möglichkeit, dass der "Beagle 2" nicht vom "Mars-Express" los kommt.
Dabei drohte der Mission, wie heute bekannt wurde, vor einigen Wochen eine ernste Gefahr: Schwere Sonneneruptionen sorgten dafür, dass sich Protonen in großer Anzahl und mit hoher Wucht von der Sonnenoberfläche lösten und durchs All rasten. Einige trafen ausgerechnet auf die europäische Mars-Sonde und setzten die so genannten "Star-Trackers" außer Funktion. Das sind Instrumente, mit denen die Sonde selbst ihre Lage im All bestimmt. McCay:
Die Auswirkung war, dass wir eigentlich blind waren. Wir konnten die Lageregelung des Satelliten an Bord selbst nicht mehr feststellen.
Durch ein schnelles Eingreifen vom Darmstädter Kontrollzentrum aus gelang es, "Mars-Express" mit Datenmaterial über seine Lage zu versorgen und die Flugbahn zu stabilisieren. Damit gab es kaum Verzögerungen; die Mission liegt trotz dieser Schwierigkeiten im Zeitplan. Und immerhin: Heute legten die Wissenschaftler die ersten Fotos vor, die die beim deutschen Weltraumkonzern ESA/Astrium gebaute Stereo-Marskamera an Bord der Sonde aufgenommen hat.
Der Mars ist etwas mehr als halb beleuchtet, wir sehen die Tag-/Nachtgrenze, die man in dieser Weise sonst nicht sieht. Man sieht am Südpol die Polkappe, außergewöhnlich ist der überlagerte Wolkenschleier. In diesem Teil ist das Wetter sozusagen nicht besonders gut.
Doch statt sich über schlechtes Wetter auf dem Mars aufzuregen, freut sich Professor Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin vielmehr über die gelungenen Aufnahmen. Er hat die Kamera mitentwickelt. Die ersten Fotos sind zwar noch ein wenig unscharf. Doch das bessert sich an jedem Tag, an dem sich "Mars Express" seinem Ziel nähert. Wird die Sonde erst einmal in einem Orbit 250 Kilometer über der Oberfläche eingeschwenkt sein, dann erhofft sich Neukum mit Hilfe der Mars-Kamera völlig neue Erkenntnisse über die Struktur des Nachbarplaneten.
Wir lernen so die Entwicklungsgeschichte des Mars kennen, wir können aus den Erosions-Strukturen auch genau bestimmen, wie lange das Wasser auf der Oberfläche war. Die vulkanische Tätigkeit kann genau bestimmt werden, wie lange sie gedauert hat. Es gibt ja auch noch Anzeichen, dass Mars auch heute noch vulkanisch aktiv sein könnte. So kann man sehr genau nachschauen, was vor kurzem noch gewesen sein könnte.
Um eine Antwort auf diese Frage zu finden, macht der Engländer Michael McCay derzeit Tag für Tag Überstunden. Er ist als "Flight Director" der Europäischen Weltraumorganisation Esa verantwortlich für den langen Flug von "Mars Express". Noch mehr Überstunden stehen ihm und seinem Team schon bald bevor: Am 19. Dezember soll das untertassenförmige Landegerät "Beagle 2" von der eigentlichen Sonde abgetrennt werden.
Wir werden unser "Beagle 2" trennen und von "Mars-Express" lösen und drehen.
"Mars-Express" muss, wenn man so will, zunächst erst ganz genau auf Schuss-Position gebracht werden, bevor vom Kontrollzentrum in Darmstadt das Trennungskommando gesendet werden kann. McCay:
Deswegen sind diese Umlaufbahnkorrekturen vorher so wichtig, denn nach der Trennung von "Mars-Express" kann der Kurs von "Beagle 2" nicht mehr geändert werden. Am 19. Dezember müssen wir "Mars-Express "so drehen, dass die Flugbahn des "Beagle 2" genau auf den Mars zielt. Dies geschieht mit einer Genauigkeit von unter einem halben Grad.
Daran, dass die Trennung einwandfrei erfolgt, arbeiten die Experten in Darmstadt bereits intensiv. In Computersimulationen wurden in den vergangenen Wochen alle nur erdenklichen Fehler und Zwischenfälle durchgespielt und Lösungsszenarien entwickelt. Und nicht nur das: Bereits vor dem Start liefen entsprechende Tests. Michael McCay:
Es ist über 50 Mal gefeuert worden, jedes Mal erfolgreich, über 35 Mal ist die Trennung der Sonde und der Landeeinheit getestet worden. Die Verbindung ist mit Teflon beschichtet, so dass es hier keinen großen Widerstand geben kann. Ich sehe keine Möglichkeit, dass der "Beagle 2" nicht vom "Mars-Express" los kommt.
Dabei drohte der Mission, wie heute bekannt wurde, vor einigen Wochen eine ernste Gefahr: Schwere Sonneneruptionen sorgten dafür, dass sich Protonen in großer Anzahl und mit hoher Wucht von der Sonnenoberfläche lösten und durchs All rasten. Einige trafen ausgerechnet auf die europäische Mars-Sonde und setzten die so genannten "Star-Trackers" außer Funktion. Das sind Instrumente, mit denen die Sonde selbst ihre Lage im All bestimmt. McCay:
Die Auswirkung war, dass wir eigentlich blind waren. Wir konnten die Lageregelung des Satelliten an Bord selbst nicht mehr feststellen.
Durch ein schnelles Eingreifen vom Darmstädter Kontrollzentrum aus gelang es, "Mars-Express" mit Datenmaterial über seine Lage zu versorgen und die Flugbahn zu stabilisieren. Damit gab es kaum Verzögerungen; die Mission liegt trotz dieser Schwierigkeiten im Zeitplan. Und immerhin: Heute legten die Wissenschaftler die ersten Fotos vor, die die beim deutschen Weltraumkonzern ESA/Astrium gebaute Stereo-Marskamera an Bord der Sonde aufgenommen hat.
Der Mars ist etwas mehr als halb beleuchtet, wir sehen die Tag-/Nachtgrenze, die man in dieser Weise sonst nicht sieht. Man sieht am Südpol die Polkappe, außergewöhnlich ist der überlagerte Wolkenschleier. In diesem Teil ist das Wetter sozusagen nicht besonders gut.
Doch statt sich über schlechtes Wetter auf dem Mars aufzuregen, freut sich Professor Gerhard Neukum von der Freien Universität Berlin vielmehr über die gelungenen Aufnahmen. Er hat die Kamera mitentwickelt. Die ersten Fotos sind zwar noch ein wenig unscharf. Doch das bessert sich an jedem Tag, an dem sich "Mars Express" seinem Ziel nähert. Wird die Sonde erst einmal in einem Orbit 250 Kilometer über der Oberfläche eingeschwenkt sein, dann erhofft sich Neukum mit Hilfe der Mars-Kamera völlig neue Erkenntnisse über die Struktur des Nachbarplaneten.
Wir lernen so die Entwicklungsgeschichte des Mars kennen, wir können aus den Erosions-Strukturen auch genau bestimmen, wie lange das Wasser auf der Oberfläche war. Die vulkanische Tätigkeit kann genau bestimmt werden, wie lange sie gedauert hat. Es gibt ja auch noch Anzeichen, dass Mars auch heute noch vulkanisch aktiv sein könnte. So kann man sehr genau nachschauen, was vor kurzem noch gewesen sein könnte.

