Fleisch: Der heutige Band ist erheblich dicker, er ist um 31 Prozent gewachsen. Das hat zwei Gründe: Zum einen gibt es mehr Stiftungen, zum anderen ist der jetzige Band aber auch eher vollständig. Ganz vollständig ist so ein Verzeichnis nie, weil es einfach Stiftungen gibt, die wir nicht kennen können, aber dadurch, dass es mehr Stiftungen gibt, gibt es natürlich auch mehr zu verzeichnen.
Guckeisen: Mehr Stiftungen – heißt das auch mehr Engagement für die Gesellschaft?
Fleisch: Es gibt eindeutig eine neue Lust am Gemeinwohl und beim Stiftungswesen kann man ganz klar sagen, es sind zunehmend auch kleinere Stiftungen, Menschen, die gar nicht besonders viel Geld haben, die sagen aber: Für eine kleine Stiftung reicht es dann doch, was ich habe. Wir haben im letzten Jahr mehr Neugründungen gehabt als in den ganzen Jahren seit Kriegsende zuvor in der Bundesrepublik Deutschland.
Guckeisen: Ist denn das Vermögen der Stiftungen in Deutschland auch gewachsen und wie hoch ist das etwa?
Fleisch: Das Stiftungsvermögen in Deutschland ist gewachsen über die Jahre. Die genaue Summe kennen wir nicht, weil es Stiftungen gibt, die nicht statistisch erfaßbar sind, so genannte unselbständige treuhänderische Stiftungen gibt es in großer Zahl, deren Vermögen kennen wir nicht, aber es gibt seriöse Schätzungen, die sagen, es sind mindestens 60 Milliarden Euro in Stiftungsvermögen vorhanden.
Guckeisen: Welche Rolle spielt das Stiftungswesen im Bereich der Hochschulen? Die sind ja auf sehr viel Zuwendung angewiesen, denn die finanziellen Mittel sind sehr knapp.
Fleisch: Das ist richtig. Man muss sagen, dass die Stiftungen bei Wissenschaft und Hochschulen schon immer eine Rolle spielten, das heißt, die fördern Wissenschaftsprojekte, die nicht so ohne weiteres in staatliche Förderprogramme hineinpassen. Ein berühmtes Beispiel ist der Bericht an den Club Of Rome von Dennis Meadows, die Grenzen des Wachstums. Das war eine Querschnittsarbeit, die keine andere Förderung fand und da hat eine Stiftung, in dem Fall die VolkswagenStiftung gesagt, das ist innovativ, das machen wir.
Guckeisen: Hat sich das Stiftungswesen im Bereich der Hochschulen auch so positiv entwickelt?
Fleisch: Nein, heute gibt es zunehmend Stiftungen im Hochschulwesen aus anderen Gründen. Das heißt, einige Universitäten sind Stiftungsuniversitäten geworden, weil sie damit größere Handlungsmöglichkeiten haben, sowohl beim fund raising als auch in sonstiger Hinsicht, was ihre Autonomie angeht. Ferner gibt es Stiftungslehrstühle, die gibt es seit jeher und solche privaten Versuche wie die erfolgreiche Universität Witten-Herdecke wäre ohne stifterisches Engagement nicht möglich gewesen.
Guckeisen: Wie ist die Unterstützung der Hochschulen durch Stiftungen in Deutschland im Vergleich zum Ausland?
Fleisch: Es kommt darauf an, welches Ausland man nimmt. Man denkt ganz oft an die USA in dem Zusammenhang, dort spielen Stiftungen insgesamt eine größere und andere Rolle, dort sind eben die Stiftungen sehr viel reicher und zahlreicher als in Deutschland und spielen eine größere Rolle. Wenn man dagegen unsere Nachbarn Frankreich nimmt, kann man sagen, in Deutschland ist das Stiftungswesen weiter entwickelt. Deutschland ist sicherlich in Europa eine relativ stiftungsfreundliche Landschaft und ein Gebiet, in dem Stiftungen eine überdurschscnittliche Rolle für Wissenschaft und Forschung spielen und das schon seit längerer Zeit.
Guckeisen: Mehr Stiftungen – heißt das auch mehr Engagement für die Gesellschaft?
Fleisch: Es gibt eindeutig eine neue Lust am Gemeinwohl und beim Stiftungswesen kann man ganz klar sagen, es sind zunehmend auch kleinere Stiftungen, Menschen, die gar nicht besonders viel Geld haben, die sagen aber: Für eine kleine Stiftung reicht es dann doch, was ich habe. Wir haben im letzten Jahr mehr Neugründungen gehabt als in den ganzen Jahren seit Kriegsende zuvor in der Bundesrepublik Deutschland.
Guckeisen: Ist denn das Vermögen der Stiftungen in Deutschland auch gewachsen und wie hoch ist das etwa?
Fleisch: Das Stiftungsvermögen in Deutschland ist gewachsen über die Jahre. Die genaue Summe kennen wir nicht, weil es Stiftungen gibt, die nicht statistisch erfaßbar sind, so genannte unselbständige treuhänderische Stiftungen gibt es in großer Zahl, deren Vermögen kennen wir nicht, aber es gibt seriöse Schätzungen, die sagen, es sind mindestens 60 Milliarden Euro in Stiftungsvermögen vorhanden.
Guckeisen: Welche Rolle spielt das Stiftungswesen im Bereich der Hochschulen? Die sind ja auf sehr viel Zuwendung angewiesen, denn die finanziellen Mittel sind sehr knapp.
Fleisch: Das ist richtig. Man muss sagen, dass die Stiftungen bei Wissenschaft und Hochschulen schon immer eine Rolle spielten, das heißt, die fördern Wissenschaftsprojekte, die nicht so ohne weiteres in staatliche Förderprogramme hineinpassen. Ein berühmtes Beispiel ist der Bericht an den Club Of Rome von Dennis Meadows, die Grenzen des Wachstums. Das war eine Querschnittsarbeit, die keine andere Förderung fand und da hat eine Stiftung, in dem Fall die VolkswagenStiftung gesagt, das ist innovativ, das machen wir.
Guckeisen: Hat sich das Stiftungswesen im Bereich der Hochschulen auch so positiv entwickelt?
Fleisch: Nein, heute gibt es zunehmend Stiftungen im Hochschulwesen aus anderen Gründen. Das heißt, einige Universitäten sind Stiftungsuniversitäten geworden, weil sie damit größere Handlungsmöglichkeiten haben, sowohl beim fund raising als auch in sonstiger Hinsicht, was ihre Autonomie angeht. Ferner gibt es Stiftungslehrstühle, die gibt es seit jeher und solche privaten Versuche wie die erfolgreiche Universität Witten-Herdecke wäre ohne stifterisches Engagement nicht möglich gewesen.
Guckeisen: Wie ist die Unterstützung der Hochschulen durch Stiftungen in Deutschland im Vergleich zum Ausland?
Fleisch: Es kommt darauf an, welches Ausland man nimmt. Man denkt ganz oft an die USA in dem Zusammenhang, dort spielen Stiftungen insgesamt eine größere und andere Rolle, dort sind eben die Stiftungen sehr viel reicher und zahlreicher als in Deutschland und spielen eine größere Rolle. Wenn man dagegen unsere Nachbarn Frankreich nimmt, kann man sagen, in Deutschland ist das Stiftungswesen weiter entwickelt. Deutschland ist sicherlich in Europa eine relativ stiftungsfreundliche Landschaft und ein Gebiet, in dem Stiftungen eine überdurschscnittliche Rolle für Wissenschaft und Forschung spielen und das schon seit längerer Zeit.
Weitere Infos
Das Verzeichnis Deutscher Stiftungen ist das einzige umfassende Nachschlagewerk zu Stiftungen in Deutschland. Die aktuelle Ausgabe Verzeichnis Deutscher Stiftungen 2005 mit rund 11.000 Stiftungsporträts gibt Ihnen auf über 1900 Seiten einen umfassenden Überblick mit umfangreichen Kontaktdaten, Angaben zu Stiftungszweck und Fördermaßnahmen. Sie wird am 10. März 2005 der Öffentlichkeit vorgestellt und ist ab Ende März im Handel erhältlich.