
Wie aus dem diesjährigen Malaria-Bericht der WHO hervorgeht, stieg die geschätzte Zahl der Krankheitsfälle 2024 auf 282 Millionen; 94 Prozent der Fälle wurden in Afrika verzeichnet. 610.000 Menschen starben an Malaria. Am gefährlichsten ist die Tropenkrankheit für Kinder unter fünf Jahren. Für sie empfiehlt die WHO inzwischen zwei Impfstoffe. Laut dem Bericht wurden im vergangenen Jahr mindestens 2,1 Millionen Kinder gegen Malaria geimpft. Inzwischen gelten 47 Staaten als Malaria-frei.
Fehlendes Geld kann Leben kosten
Als Problem machte die WHO die Finanzierung des Kampfs gegen Malaria aus: Im vergangenen Jahr seien nur 42 Prozent der benötigten Finanzmittel zusammengekommen. Insgesamt veranschlagte die Behörde den jährlichen Bedarf auf umgerechnet knapp 8 Milliarden Euro (9,3 Milliarden US-Dollar). WHO-Generalsekretär Tedros erklärte, in diesem Jahr hätten plötzliche und drastische Budgetkürzungen zu ernsthaften Unterbrechungen in den Programmen geführt, die letztlich das Infektions- und Todesrisiko steigen ließen.
Resistenzen bedrohen lokale Bevölkerung
Die WHO-Experten warnten vor einer zunehmenden Resistenz gegen Malariamittel wie das weit verbreitete Artemisinin. Zu beobachten sei diese vor allem in afrikanischen Ländern südlich der Sahara. Laut Bericht wurde in mehreren ostafrikanischen Ländern eine teilweise Artemisinin-Resistenz festgestellt. In weiteren Staaten, darunter Namibia und der Sudan, gibt es Verdachtsfälle.
Malaria wird von Parasiten ausgelöst, die von der weiblichen Anopheles-Mücke übertragen werden können. Regional gibt es zu Beginn von Regenzeiten Malaria-Wellen mit vielen Infektionen. Als effektiver Baustein im Kampf gegen das Wechselfieber gelten weiterhin mit Insektiziden behandelte Mückennetzen. In den vergangenen Jahren gab es auch neue Forschungsansätze, zum Beispiel zur Genmanipulation der Mücken.
Diese Nachricht wurde am 04.12.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.
