Eingeklemmt zwischen einer Einkaufsgalerie auf der Linken und Utopolis , einem Kinopalast, auf der Rechten, nimmt sich die Heimstatt des europäischen Rettungsfonds auf dem Luxemburger Kirchberg eher bescheiden aus. Vier Stockwerke, keine repräsentative Eingangslobby, kein Pförtner. Stattdessen ein schmales Türschild, beschriftet mit den Buchstaben EFSF, was so viel heißt wie European Financial Stability Facility. Ganz anders die gegenüberliegende Seite des Boulevard Kennedy. Vorbei an den glänzen Glasfassaden der Banken, rauscht der Feierabendverkehr.
So mancher Bankbediensteter hat jetzt - gegen halb sieben - wohl Zeit fürs Utopolis, für einen Besuch im größten Kinopalast Luxemburgs.
Die Mitarbeiter des europäischen Rettungsfonds werden wohl kaum unter den Kinogästen sein. Sie haben Wichtigeres zu tun. Sie müssen Geld einsammeln. Erst, wenn die Milliarden auf dem internationalen Kapitalmarkt beschafft worden sind, können diese in einem zweiten Schritt notleidenden Ländern - wie etwa Irland - zur Verfügung gestellt werden. Das Team des europäischen Rettungsfonds ist daher ständig auf Werbetour bei potenziellen Investoren, sagt der Finanzdirektor des Fonds Christoph Frankel.
"Wir wenden uns weltweit an institutionelle Investoren. Die findet man heute zu allererst in Europa vielfach in Asien und einige Wenige auch in den USA."
Aber warum sollten Investoren einer zwölfköpfigen Mannschaft, die in unspektakulären holzvertäfelten Büroräumen zu Hause ist, Milliarden anvertrauen? Das sei einfach zu beantworten, sagt Finanzvorstand Frankel. Der Fonds gelte als ausgezeichneter Schuldner, als zuverlässiger Partner. Weil die EU-Staaten mit insgesamt 440 Milliarden Euro für die Aktivitäten des Fonds bürgen, habe die Finanzbranche die Zuverlässigkeit des europäischen Rettungsfonds mit besten Noten bewertet.
"Mit drei Mal A sind wir unter den raren Adressen, die sich Geldgebern präsentieren."
Die Kreditwürdigkeit von Ländern wie Deutschland oder Österreich wird von den Finanzagenturen ebenfalls mit einem Triple A, also mit außergewöhnlich gut, bewertet. Für Irland allerdings ist dies nicht mehr der Fall, nachdem es in wirtschaftliche Turbulenzen geraten ist. Seine Kreditwürdigkeit wurde herabgestuft. Das bedeutet, dass sich Irland zum jetzigen Zeitpunkt auf dem internationalen Kapitalmarkt nur dann Geld beschaffen kann, wenn es dafür hohe Zinsen zahlt. Weil jedoch Risikoaufschläge auf die Zinslast die wirtschaftliche Situation Irlands noch weiter verschlechtern würden, tritt der europäische Rettungsfonds auf den Plan. Dieser leiht sich das Geld zu günstigen Konditionen und reicht die Kredite an Irland weiter. Allerdings sind die Bedingungen nicht wirklich einladend, sich vom europäischen Rettungsfonds unter die Arme greifen zu lassen. Nur wer nicht mehr anders kann, schlüpft unter den europäischen Rettungsschirm. Christoph Frankel:
"Das heißt, die Kredite, die wir vergeben, werden ganz sicher nicht zu niedrigen Zinssätzen verliehen, sondern zu solchen, die man spürt. Ja, und dann sind die Kredite ja auch an Bedingungen gebunden. Das um Hilfe nachsuchende Land muss ein Restrukturierungsprogramm vorlegen, wie es sein Haushaltsdefizit verringert. Die eingeleiteten Maßnahmen werden dann regelmäßig überprüft und angepasst."
Das aber machen nicht die zwölf Mitarbeiter des EFSF, sondern andere. In den Kontrollprozess ist die EU-Kommission eingebunden, die Europäische Zentralbank, der Internationale Währungsfonds und die europäischen Geldgeber, das sind in erster Linie jene 16 Länder der Europäischen Union, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Und auch nur für diese ist bei Bedarf Platz unterm Rettungsschirm.
So mancher Bankbediensteter hat jetzt - gegen halb sieben - wohl Zeit fürs Utopolis, für einen Besuch im größten Kinopalast Luxemburgs.
Die Mitarbeiter des europäischen Rettungsfonds werden wohl kaum unter den Kinogästen sein. Sie haben Wichtigeres zu tun. Sie müssen Geld einsammeln. Erst, wenn die Milliarden auf dem internationalen Kapitalmarkt beschafft worden sind, können diese in einem zweiten Schritt notleidenden Ländern - wie etwa Irland - zur Verfügung gestellt werden. Das Team des europäischen Rettungsfonds ist daher ständig auf Werbetour bei potenziellen Investoren, sagt der Finanzdirektor des Fonds Christoph Frankel.
"Wir wenden uns weltweit an institutionelle Investoren. Die findet man heute zu allererst in Europa vielfach in Asien und einige Wenige auch in den USA."
Aber warum sollten Investoren einer zwölfköpfigen Mannschaft, die in unspektakulären holzvertäfelten Büroräumen zu Hause ist, Milliarden anvertrauen? Das sei einfach zu beantworten, sagt Finanzvorstand Frankel. Der Fonds gelte als ausgezeichneter Schuldner, als zuverlässiger Partner. Weil die EU-Staaten mit insgesamt 440 Milliarden Euro für die Aktivitäten des Fonds bürgen, habe die Finanzbranche die Zuverlässigkeit des europäischen Rettungsfonds mit besten Noten bewertet.
"Mit drei Mal A sind wir unter den raren Adressen, die sich Geldgebern präsentieren."
Die Kreditwürdigkeit von Ländern wie Deutschland oder Österreich wird von den Finanzagenturen ebenfalls mit einem Triple A, also mit außergewöhnlich gut, bewertet. Für Irland allerdings ist dies nicht mehr der Fall, nachdem es in wirtschaftliche Turbulenzen geraten ist. Seine Kreditwürdigkeit wurde herabgestuft. Das bedeutet, dass sich Irland zum jetzigen Zeitpunkt auf dem internationalen Kapitalmarkt nur dann Geld beschaffen kann, wenn es dafür hohe Zinsen zahlt. Weil jedoch Risikoaufschläge auf die Zinslast die wirtschaftliche Situation Irlands noch weiter verschlechtern würden, tritt der europäische Rettungsfonds auf den Plan. Dieser leiht sich das Geld zu günstigen Konditionen und reicht die Kredite an Irland weiter. Allerdings sind die Bedingungen nicht wirklich einladend, sich vom europäischen Rettungsfonds unter die Arme greifen zu lassen. Nur wer nicht mehr anders kann, schlüpft unter den europäischen Rettungsschirm. Christoph Frankel:
"Das heißt, die Kredite, die wir vergeben, werden ganz sicher nicht zu niedrigen Zinssätzen verliehen, sondern zu solchen, die man spürt. Ja, und dann sind die Kredite ja auch an Bedingungen gebunden. Das um Hilfe nachsuchende Land muss ein Restrukturierungsprogramm vorlegen, wie es sein Haushaltsdefizit verringert. Die eingeleiteten Maßnahmen werden dann regelmäßig überprüft und angepasst."
Das aber machen nicht die zwölf Mitarbeiter des EFSF, sondern andere. In den Kontrollprozess ist die EU-Kommission eingebunden, die Europäische Zentralbank, der Internationale Währungsfonds und die europäischen Geldgeber, das sind in erster Linie jene 16 Länder der Europäischen Union, die den Euro als Zahlungsmittel eingeführt haben. Und auch nur für diese ist bei Bedarf Platz unterm Rettungsschirm.