Der Energiekonzern eon - damals war es noch die Preußen-Elektra - hatte sich vor zehn Jahren entschieden, das AKW Würgassen stillzulegen. Der Grund: feine Risse im Reaktordruckbehälter; eine Reparatur schien damals unrentabel, sagt Unternehmenssprecherin Petra Uhlmann.
Wir haben uns für den direkten Rückbau entschieden, weil wir hier noch das Know-how auf der Anlage haben. Nach 25, 30 Jahren ist das fraglich. Zum zweiten ist auch die Infrastruktur noch vorhanden, die sie nutzen können, auch das ist ein unternehmerischer Vorteil und zum dritten, das ist wichtig für die Region, kann die sich in den 12 bis 15 Jahren Rückbau auf die veränderten Bedingungen einstellen.
1995 wurde der 24 Jahre alte Reaktor abgeschaltet, 1997 begann der langsame Abriss. Für 8,5 Millionen Euro baut eon nun eine Halle, um den Atommüll, der anfangs noch im sachsen-anhaltinische Endlager Morsleben landete, in Würgassen zwischen zu lagern. Doch die 8,5 Millionen Euro erscheinen wie Peanuts im Vergleich zu den insgesamt 700 Millionen Euro, die eon für den Abriss veranschlagt hat: doppelt so viel wie für den einstigen Bau des AKWs.
Ein wichtiges Ziel, was wir beim Rückbau verfolgen, ist ja so wenig Abfälle wie möglich, zu produzieren. das ist auf der einen Seite eine wirtschaftliche Frage, weil ja die Abfallentsorgung Geld kostet, auf der anderen Seite durch die Inanspruchnahme von Raum im Endlager wird das teurer, je mehr Platz man in Anspruch nimmt, und deshalb ist das ein wesentliches Ziel, den Abfall zu reduzieren.
Vor allem den radioaktiven Abfall. Von den 225.000 Tonnen, die nachher von dem AKW zurückbleiben, werden wahrscheinlich nur knapp 2 Prozent radioaktiver Müll sein, sagt Peter Klimmek. Er ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Würgassen.
Wir gehen aus von 5000 Tonnen, die am Ende übrig bleiben. Wenn sie die jetzt endlagergerecht verpacken, dann wäre das um die 5000 m3 und das wären wiederum vom Volumen, was man in zwei Schwimmbecken eines Freibades unterbringen könnte. Vom Volumen her ist das eine überschaubare Menge, die auch nicht ein Endlager über Gebühr in Anspruch nehmen würde.
Mittlerweile haben sich die Abrisskolonnen schon zum Herzstück des AKWs vorgearbeitet, dem Reaktordruckbehälter. Peter Klimmek steht nun im Inneren der Sicherheitskuppel:
Ich weiß nicht, ob sie es jetzt vermuten würden, aber wir stehen jetzt drei Meter vom Reaktordruckbehälter entfernt, ohne dass wir jetzt besondere Strahlenschutzkleidung hätten anziehen müssen, mit der man Strahlen abschirmt, man sieht an dieser Stelle auch gut den biologischen Schild, der in dieser Zone relativ dünnwandig ist. Ca zehn Meter unter uns ist der Bereich, wo früher die Brennelemente eingesetzt waren, und dort hat der biologische Schild zirka 1,60 Meter Wandstärke.
Dort - wenige Meter entfernt - im Reaktordruckbehälter - setzten noch vor acht Jahren die Kettenreaktionen enorme Mengen an Energie frei. Heute gehen hier die Bauarbeiter und Schlosser zu Werke.
Bis zu 300 Fremdarbeiter zerlegen das einstige AKW Würgassen - einer von ihnen ist Alf Hüpenwecker aus Greifswald. Mit seinem Team demontiert der Turbinenschlosser die Betonzwischendecke, die den Reaktordruckbehälter umschließt. Vor einigen Jahren wäre der Aufenthalt an diesem Ort wegen der radioaktiven Strahlung tödlich gewesen. Macht sich der Mann aus Greifswald keine Sorgen wegen der möglichen radioaktiven Belastung?
Nee, ich bin aufgeklärt darüber, ich weiß, was ich zu machen habe, und außerdem ist der Strahlenschutz da. Der müsste eigentlich auch was wissen, und wenn das hinhaut, dann kann uns gar nichts passieren.
Wenn es im kommenden Jahr an den Kern des Reaktors geht, dann müssen auch die Facharbeiter draußen bleiben. In dem 20 Meter hohen Druckgefäß werden dann Roboter unter Wasser den Stahlbehälter in Scheiben zerlegen.
Noch immer - acht Jahre nach der Stilllegung - arbeiten von den einst 330 Mitarbeitern 120 bei eon in Würgassen: die meisten sind mit der Planung und Logistik des Rückbaus beschäftigt, mit der Dokumentation und dem Strahlenschutz. Und die restlichen Rückbauarbeiten werden wohl noch weitere fünf, sechs Jahre dauern, sagt Peter Klimmek:
Sicherlich kann man sich fragen, ob der Aufwand gerechtfertigt ist, aber auf der anderen Seite dient das ja auch der Sicherheit, und man kann dann mit Brief und Siegel Material freigeben, von dem man sagt, das ist nicht kontaminiert. Und daraus können sie eine Bratpfanne machen oder Stahl für den Brückenbau. Wir beweisen ja praktisch, dass man so ein Kernkraftwerk nach dem Gebrauch mit dem Ziel grüne Wiese abbauen kann.
Wir haben uns für den direkten Rückbau entschieden, weil wir hier noch das Know-how auf der Anlage haben. Nach 25, 30 Jahren ist das fraglich. Zum zweiten ist auch die Infrastruktur noch vorhanden, die sie nutzen können, auch das ist ein unternehmerischer Vorteil und zum dritten, das ist wichtig für die Region, kann die sich in den 12 bis 15 Jahren Rückbau auf die veränderten Bedingungen einstellen.
1995 wurde der 24 Jahre alte Reaktor abgeschaltet, 1997 begann der langsame Abriss. Für 8,5 Millionen Euro baut eon nun eine Halle, um den Atommüll, der anfangs noch im sachsen-anhaltinische Endlager Morsleben landete, in Würgassen zwischen zu lagern. Doch die 8,5 Millionen Euro erscheinen wie Peanuts im Vergleich zu den insgesamt 700 Millionen Euro, die eon für den Abriss veranschlagt hat: doppelt so viel wie für den einstigen Bau des AKWs.
Ein wichtiges Ziel, was wir beim Rückbau verfolgen, ist ja so wenig Abfälle wie möglich, zu produzieren. das ist auf der einen Seite eine wirtschaftliche Frage, weil ja die Abfallentsorgung Geld kostet, auf der anderen Seite durch die Inanspruchnahme von Raum im Endlager wird das teurer, je mehr Platz man in Anspruch nimmt, und deshalb ist das ein wesentliches Ziel, den Abfall zu reduzieren.
Vor allem den radioaktiven Abfall. Von den 225.000 Tonnen, die nachher von dem AKW zurückbleiben, werden wahrscheinlich nur knapp 2 Prozent radioaktiver Müll sein, sagt Peter Klimmek. Er ist Leiter der Öffentlichkeitsarbeit in Würgassen.
Wir gehen aus von 5000 Tonnen, die am Ende übrig bleiben. Wenn sie die jetzt endlagergerecht verpacken, dann wäre das um die 5000 m3 und das wären wiederum vom Volumen, was man in zwei Schwimmbecken eines Freibades unterbringen könnte. Vom Volumen her ist das eine überschaubare Menge, die auch nicht ein Endlager über Gebühr in Anspruch nehmen würde.
Mittlerweile haben sich die Abrisskolonnen schon zum Herzstück des AKWs vorgearbeitet, dem Reaktordruckbehälter. Peter Klimmek steht nun im Inneren der Sicherheitskuppel:
Ich weiß nicht, ob sie es jetzt vermuten würden, aber wir stehen jetzt drei Meter vom Reaktordruckbehälter entfernt, ohne dass wir jetzt besondere Strahlenschutzkleidung hätten anziehen müssen, mit der man Strahlen abschirmt, man sieht an dieser Stelle auch gut den biologischen Schild, der in dieser Zone relativ dünnwandig ist. Ca zehn Meter unter uns ist der Bereich, wo früher die Brennelemente eingesetzt waren, und dort hat der biologische Schild zirka 1,60 Meter Wandstärke.
Dort - wenige Meter entfernt - im Reaktordruckbehälter - setzten noch vor acht Jahren die Kettenreaktionen enorme Mengen an Energie frei. Heute gehen hier die Bauarbeiter und Schlosser zu Werke.
Bis zu 300 Fremdarbeiter zerlegen das einstige AKW Würgassen - einer von ihnen ist Alf Hüpenwecker aus Greifswald. Mit seinem Team demontiert der Turbinenschlosser die Betonzwischendecke, die den Reaktordruckbehälter umschließt. Vor einigen Jahren wäre der Aufenthalt an diesem Ort wegen der radioaktiven Strahlung tödlich gewesen. Macht sich der Mann aus Greifswald keine Sorgen wegen der möglichen radioaktiven Belastung?
Nee, ich bin aufgeklärt darüber, ich weiß, was ich zu machen habe, und außerdem ist der Strahlenschutz da. Der müsste eigentlich auch was wissen, und wenn das hinhaut, dann kann uns gar nichts passieren.
Wenn es im kommenden Jahr an den Kern des Reaktors geht, dann müssen auch die Facharbeiter draußen bleiben. In dem 20 Meter hohen Druckgefäß werden dann Roboter unter Wasser den Stahlbehälter in Scheiben zerlegen.
Noch immer - acht Jahre nach der Stilllegung - arbeiten von den einst 330 Mitarbeitern 120 bei eon in Würgassen: die meisten sind mit der Planung und Logistik des Rückbaus beschäftigt, mit der Dokumentation und dem Strahlenschutz. Und die restlichen Rückbauarbeiten werden wohl noch weitere fünf, sechs Jahre dauern, sagt Peter Klimmek:
Sicherlich kann man sich fragen, ob der Aufwand gerechtfertigt ist, aber auf der anderen Seite dient das ja auch der Sicherheit, und man kann dann mit Brief und Siegel Material freigeben, von dem man sagt, das ist nicht kontaminiert. Und daraus können sie eine Bratpfanne machen oder Stahl für den Brückenbau. Wir beweisen ja praktisch, dass man so ein Kernkraftwerk nach dem Gebrauch mit dem Ziel grüne Wiese abbauen kann.