Der Naturschutzbund Deutschland spricht anlässlich der Bewertung der Großen Koalition von einer - so wörtlich - verhaltenen Bilanz im ökologischen Bereich. Der Verband hat viele inhaltliche Schwerpunkte der Arbeit im Umwelt- und Naturschutz nebeneinander gestellt und sozusagen mit Plus- und Minuspunkten versehen und bewertet. Generell überwiegen da eher die Minuspunkte, obwohl die Große Koalition mitunter auch erwartungsvoll gestartet sei, letztendlich habe sie aber weniger durchgesetzt als angekündigt, sagt Olaf Tschimpke, der Präsident des Naturschutzbundes:
"Sie haben es nicht fertiggebracht, das Umweltgesetzbuch auf den Weg zu bringen. Und die große Koalition hat viele Detailmaßnahmen, wie die Ausweitung des Emissionshandels auf den Verkehr, nicht zustande gebracht. Dort gab es Bremser innerhalb der Koalition. Beim Artenschutz wurde die Weltnaturschutz-Konferenz mit großem Engagement vorangetrieben. National ist man aber über die Biodiversitätsstrategie nicht hinaus gekommen. Tatsächlich findet das Artensterben auch in Deutschland weiterhin statt. Wir hatten ja das von der EU beschlossene Ziel bis 2010 den Artenverlust in Europa gänzlich zu stoppen. Das wurde weit verfehlt."
Verfehlt wurde beispielsweise auch, den Flächenverbrauch in Deutschland zu stoppen. Noch immer ist es ja so, dass über 100 Hektar an Naturfläche in Deutschland täglich im Durchschnitt verloren gehen. Zugunsten von Siedlungs- oder Wirtschaftsflächen. Hier habe die große Koalition einmal das Ziel formuliert, diesen Verlust auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen.
Ein Erfolg sei aber die Sicherung des Nationalen Naturerbes - hier seien rund 100.000 Hektar inzwischen an die Bundesländer und auch Stiftungen übertragen worden. Und auch mit den formulierten langfristigen Klimaschutzzielen der Regierung zeigt sich der NABU zufrieden. Jetzt gehe es um die Umsetzung - und in diesem Zusammenhang gehe es natürlich auch um Weichenstellungen in der Energiepolitik:
"Bislang hat die große Koalition am rot-grünen Ausstiegsbeschluss ja festgehalten. Jetzt aber geht es um das Thema Laufzeitverlängerung. Es geht auch darum, wie viele Kohlekraftwerke in Deutschland noch errichtet werden sollen. Das sind zentrale Technologien, die Energieversorgung der Zukunft wird aber dezentral sein. Das sind also die erneuerbaren Energien, da geht es um den Ausbau der Netze. Und hier muss man sich entscheiden. Da gibt es auch bei den Parteien sehr unterschiedliche Konzepte."
Natürlich blickte der NABU heute nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Das ist in einem Jahr mit Bundestagswahl auch verständlich. Eine der Kernforderungen des Verbandes ist die nach einer Lenkungsabgabe in bestimmten ökologischen Bereichen. Olaf Tschimpke nennt ein Beispiel:
"Global und generell gehen die Rohstoffvorkommen zurück. Das heißt, wir müssen verstärkt in die Kreislauf- und Recyclingwirtschaft investieren. Im Moment verlieren auf diesem Gebiet sogar alte Errungenschaften. Zum Beispiel die Mehrwegsysteme: Es geht immer mehr auf Einwegprodukte, auch im Bereich der Abfallpolitik wird immer mehr verbrannt, ohne die stoffliche Verwertung in den Vordergrund zu stellen. Da hat man versagt und deshalb sind für dafür im Bereich von Verpackungen eine Lenkungsabgabe einzuführen."
Zum Schluss noch die Bilanz in eigener Sache. Der Naturschutzbund ist mit 460.000 Mitgliedern ja einer der größten Umweltverbände Europas. Und Präsident Tschimpke zeigte sich heute mehr als zufrieden, dass selbst in wirtschaftlichen Krisenzeiten das Engagement der Bürger für den NABU nicht nachlasse:
"Wir haben nach wie vor einen Zuwachs bei den Mitgliedern. Wir haben im vergangenen Jahr um 4.000 Mitglieder zugelegt. Und wir haben eine erstaunliche und erfreuliche Entwicklung bei den Spenden - 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor."
Und gerade der Spendenaspekt ist natürlich wichtig für den Naturschutzbund, der sich seit über 110 Jahren in Deutschland für den Schutz der Umwelt in Deutschland einsetzt.
"Sie haben es nicht fertiggebracht, das Umweltgesetzbuch auf den Weg zu bringen. Und die große Koalition hat viele Detailmaßnahmen, wie die Ausweitung des Emissionshandels auf den Verkehr, nicht zustande gebracht. Dort gab es Bremser innerhalb der Koalition. Beim Artenschutz wurde die Weltnaturschutz-Konferenz mit großem Engagement vorangetrieben. National ist man aber über die Biodiversitätsstrategie nicht hinaus gekommen. Tatsächlich findet das Artensterben auch in Deutschland weiterhin statt. Wir hatten ja das von der EU beschlossene Ziel bis 2010 den Artenverlust in Europa gänzlich zu stoppen. Das wurde weit verfehlt."
Verfehlt wurde beispielsweise auch, den Flächenverbrauch in Deutschland zu stoppen. Noch immer ist es ja so, dass über 100 Hektar an Naturfläche in Deutschland täglich im Durchschnitt verloren gehen. Zugunsten von Siedlungs- oder Wirtschaftsflächen. Hier habe die große Koalition einmal das Ziel formuliert, diesen Verlust auf 30 Hektar pro Tag zu begrenzen.
Ein Erfolg sei aber die Sicherung des Nationalen Naturerbes - hier seien rund 100.000 Hektar inzwischen an die Bundesländer und auch Stiftungen übertragen worden. Und auch mit den formulierten langfristigen Klimaschutzzielen der Regierung zeigt sich der NABU zufrieden. Jetzt gehe es um die Umsetzung - und in diesem Zusammenhang gehe es natürlich auch um Weichenstellungen in der Energiepolitik:
"Bislang hat die große Koalition am rot-grünen Ausstiegsbeschluss ja festgehalten. Jetzt aber geht es um das Thema Laufzeitverlängerung. Es geht auch darum, wie viele Kohlekraftwerke in Deutschland noch errichtet werden sollen. Das sind zentrale Technologien, die Energieversorgung der Zukunft wird aber dezentral sein. Das sind also die erneuerbaren Energien, da geht es um den Ausbau der Netze. Und hier muss man sich entscheiden. Da gibt es auch bei den Parteien sehr unterschiedliche Konzepte."
Natürlich blickte der NABU heute nicht nur zurück, sondern auch nach vorn. Das ist in einem Jahr mit Bundestagswahl auch verständlich. Eine der Kernforderungen des Verbandes ist die nach einer Lenkungsabgabe in bestimmten ökologischen Bereichen. Olaf Tschimpke nennt ein Beispiel:
"Global und generell gehen die Rohstoffvorkommen zurück. Das heißt, wir müssen verstärkt in die Kreislauf- und Recyclingwirtschaft investieren. Im Moment verlieren auf diesem Gebiet sogar alte Errungenschaften. Zum Beispiel die Mehrwegsysteme: Es geht immer mehr auf Einwegprodukte, auch im Bereich der Abfallpolitik wird immer mehr verbrannt, ohne die stoffliche Verwertung in den Vordergrund zu stellen. Da hat man versagt und deshalb sind für dafür im Bereich von Verpackungen eine Lenkungsabgabe einzuführen."
Zum Schluss noch die Bilanz in eigener Sache. Der Naturschutzbund ist mit 460.000 Mitgliedern ja einer der größten Umweltverbände Europas. Und Präsident Tschimpke zeigte sich heute mehr als zufrieden, dass selbst in wirtschaftlichen Krisenzeiten das Engagement der Bürger für den NABU nicht nachlasse:
"Wir haben nach wie vor einen Zuwachs bei den Mitgliedern. Wir haben im vergangenen Jahr um 4.000 Mitglieder zugelegt. Und wir haben eine erstaunliche und erfreuliche Entwicklung bei den Spenden - 13 Prozent mehr als im Jahr zuvor."
Und gerade der Spendenaspekt ist natürlich wichtig für den Naturschutzbund, der sich seit über 110 Jahren in Deutschland für den Schutz der Umwelt in Deutschland einsetzt.