Campus & Karriere: Andreas Rohde, Sie sind Vorstand im Medizinstudentenausschuss der Medizinervereinigung Hartmann-Bund. Wie hoch sind denn meine Überlebenschancen, wenn ich später mal von Ihnen ein paar Medikamente bekomme?
Andreas Rohde: Ich glaube, schon, dass Sie ganz gute Aussichten haben, meine Behandlung zu überleben, schon aus einem ganz einfachen Grund: Wir werden im Medizinstudium schon ganz gut auf unsere spätere Tätigkeit vorbereitet, da wir vor dem ersten Staatsexamen bereits einen Abschnitt allgemeine Pharmakologie haben, der Prüfungsabschnitt im ersten Staatsexamen über die Pharmakologie nimmt einen sehr großen Raum ein und genau so ist es auch im zweiten Staatsexamen, wo dann die spezielle Pharmakologie abgeprüft wird.
Campus & Karriere: Methodologisch sind die Hannoveraner Veröffentlichungen durchaus hinterfragbar. Sie haben gerade schon gesagt, Sie wissen als Noch-Student eine ganze Menge über Medikamente. Woher kommt denn dann der Vorwurf der gestandenen Ärzte, dass in der Ausbildung zu wenig getan wird?
Andreas Rohde: Es ist wirklich so, dass es schon eine sehr praxisferne Ausbildung ist. Man hat etwa klinisch-therapeutische Konferenzen, wo dann Patienten vorgestellt und therapiert werden, aber die Praxis kommt wirklich zu kurz und da liegen meine Hoffnungen auch in der neuen Approbationsordnung, wo die klinischen Inhalte mit den theoretischen doch mehr verknüpft werden sollen.
Campus & Karriere: Eines verstehe ich aber nicht, Sie sagen, es muss mehr Praxis sein, die Pharmakologie gehört doch eigentlich zur Theorie, es geht doch um die Zusammensetzung von Medikamenten.
Andreas Rohde: Natürlich, aber um die Theorie zu begreifen, braucht man schon praxisnahe Anwendung. Wenn ich einen Patienten vor mir habe, die Diagnose habe und die Medikamente nun mal zur Therapie gehören, dann muss das ein fließender Überlauf sein, den man sonst nicht verstehen würde.
Campus & Karriere: Das heißt, dass die Studierenden die Zusammensetzung der Medikamente gut beherrschen, aber nicht genau wissen, wie es beim Patienten eigentlich ankommt.
Andreas Rohde: Genau. Wir wissen die Neben- und Wechselwirkung, welche Medikamente es gibt, die lernen wir alle auswendig. Nur die Anwendung am Patienten muss dann doch noch besser geschehen.
Campus & Karriere: Alles wird besser, Sie haben es bereits gesagt, ab dem Wintersemester gilt die neue Approbationsordnung, das heißt, die erste und zweite Staatsprüfung sollen entfallen, stattdessen gibt es ein großes Examen nach dem sogenannten praktischen Jahr. Wie wirkt sich das denn auf den Inhalt des Studiums aus?
Andreas Rohde: Wir vom Hartmann-Bund haben dem Ganzen etwas kritisch gegenübergestanden, dass es hinterher ein "Hammerexamen" geben soll, so nennt die Bundesfachschaft und auch wir dieses neue zweite Staatsexamen, da wir es besser finden, wenn theoretische Inhalte direkt vor dem PJ noch mal abgeprüft wurden als Eingangsvoraussetzung de facto für das Praktische Jahr. Und als Erleichterung für die Studenten im PJ, weil man dort die praktischen Fähigkeiten erlernen soll. Aber ich sehe es so, dass sich auch durch dieses Hammerexamen Chancen öffnen, da man dort wieder den Patienten als Ganzes betrachtet. Man kriegt also höchstwahrscheinlich mehrere Fragen zum Patienten gestellt, wo ja auch die Pharmakologie in der Therapie eine Rolle spielt.
Campus & Karriere: Eingangs haben Sie ja aber gesagt, gerade im ersten und zweiten Staatsexamen wird relativ viel abgeprüft, auch aus dem Bereich der Pharmakologie. Diese beiden Staatsexamen fallen jetzt weg, es gibt nur noch eine große Staatsprüfung. Ist denn da dieselbe Qualität der Inhalte eigentlich zu gewährleisten?
Andreas Rohde: Ich glaube schon, weil es auch dann für die Unis so sein wird, dass sie mehr in Blöcken unterrichten und dass man größere Abschlussprüfungen haben wird, die dort auch benotet werden, was hinterher in das Staatsexamen einfließen wird. Ich glaube kaum, dass dadurch dann wirklich unsere Inhalte verwässert werden oder unsere Ausbildung schlechter, ich sehe darin eine große Chance, dass wir hinterher wirklich praxisnäher ausgebildet sein werden.
Campus & Karriere: Andreas Rohde, Vorstand im Medizinstudentenausschuss der Medizinervereinigung Hartmann-Bund. Herzlichen Dank.
Andreas Rohde: Ich glaube, schon, dass Sie ganz gute Aussichten haben, meine Behandlung zu überleben, schon aus einem ganz einfachen Grund: Wir werden im Medizinstudium schon ganz gut auf unsere spätere Tätigkeit vorbereitet, da wir vor dem ersten Staatsexamen bereits einen Abschnitt allgemeine Pharmakologie haben, der Prüfungsabschnitt im ersten Staatsexamen über die Pharmakologie nimmt einen sehr großen Raum ein und genau so ist es auch im zweiten Staatsexamen, wo dann die spezielle Pharmakologie abgeprüft wird.
Campus & Karriere: Methodologisch sind die Hannoveraner Veröffentlichungen durchaus hinterfragbar. Sie haben gerade schon gesagt, Sie wissen als Noch-Student eine ganze Menge über Medikamente. Woher kommt denn dann der Vorwurf der gestandenen Ärzte, dass in der Ausbildung zu wenig getan wird?
Andreas Rohde: Es ist wirklich so, dass es schon eine sehr praxisferne Ausbildung ist. Man hat etwa klinisch-therapeutische Konferenzen, wo dann Patienten vorgestellt und therapiert werden, aber die Praxis kommt wirklich zu kurz und da liegen meine Hoffnungen auch in der neuen Approbationsordnung, wo die klinischen Inhalte mit den theoretischen doch mehr verknüpft werden sollen.
Campus & Karriere: Eines verstehe ich aber nicht, Sie sagen, es muss mehr Praxis sein, die Pharmakologie gehört doch eigentlich zur Theorie, es geht doch um die Zusammensetzung von Medikamenten.
Andreas Rohde: Natürlich, aber um die Theorie zu begreifen, braucht man schon praxisnahe Anwendung. Wenn ich einen Patienten vor mir habe, die Diagnose habe und die Medikamente nun mal zur Therapie gehören, dann muss das ein fließender Überlauf sein, den man sonst nicht verstehen würde.
Campus & Karriere: Das heißt, dass die Studierenden die Zusammensetzung der Medikamente gut beherrschen, aber nicht genau wissen, wie es beim Patienten eigentlich ankommt.
Andreas Rohde: Genau. Wir wissen die Neben- und Wechselwirkung, welche Medikamente es gibt, die lernen wir alle auswendig. Nur die Anwendung am Patienten muss dann doch noch besser geschehen.
Campus & Karriere: Alles wird besser, Sie haben es bereits gesagt, ab dem Wintersemester gilt die neue Approbationsordnung, das heißt, die erste und zweite Staatsprüfung sollen entfallen, stattdessen gibt es ein großes Examen nach dem sogenannten praktischen Jahr. Wie wirkt sich das denn auf den Inhalt des Studiums aus?
Andreas Rohde: Wir vom Hartmann-Bund haben dem Ganzen etwas kritisch gegenübergestanden, dass es hinterher ein "Hammerexamen" geben soll, so nennt die Bundesfachschaft und auch wir dieses neue zweite Staatsexamen, da wir es besser finden, wenn theoretische Inhalte direkt vor dem PJ noch mal abgeprüft wurden als Eingangsvoraussetzung de facto für das Praktische Jahr. Und als Erleichterung für die Studenten im PJ, weil man dort die praktischen Fähigkeiten erlernen soll. Aber ich sehe es so, dass sich auch durch dieses Hammerexamen Chancen öffnen, da man dort wieder den Patienten als Ganzes betrachtet. Man kriegt also höchstwahrscheinlich mehrere Fragen zum Patienten gestellt, wo ja auch die Pharmakologie in der Therapie eine Rolle spielt.
Campus & Karriere: Eingangs haben Sie ja aber gesagt, gerade im ersten und zweiten Staatsexamen wird relativ viel abgeprüft, auch aus dem Bereich der Pharmakologie. Diese beiden Staatsexamen fallen jetzt weg, es gibt nur noch eine große Staatsprüfung. Ist denn da dieselbe Qualität der Inhalte eigentlich zu gewährleisten?
Andreas Rohde: Ich glaube schon, weil es auch dann für die Unis so sein wird, dass sie mehr in Blöcken unterrichten und dass man größere Abschlussprüfungen haben wird, die dort auch benotet werden, was hinterher in das Staatsexamen einfließen wird. Ich glaube kaum, dass dadurch dann wirklich unsere Inhalte verwässert werden oder unsere Ausbildung schlechter, ich sehe darin eine große Chance, dass wir hinterher wirklich praxisnäher ausgebildet sein werden.
Campus & Karriere: Andreas Rohde, Vorstand im Medizinstudentenausschuss der Medizinervereinigung Hartmann-Bund. Herzlichen Dank.