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Wie hell ist ein Stern?

Die Wega im Sternbild Leier zählt zu den hellsten Sternen der Nacht. Astronomen weisen ihr die Helligkeit "0" zu. Genauer gesagt: Wega hat auf der Maßskala, welche die Sterne ihrer Helligkeit entsprechend nach Größenklassen, bzw. Magnituden ordnet, die scheinbare Helligkeit 0 Magnituden. Es gilt: je kleiner der Zahlenwert, desto heller ist der Stern.

Von Damond Benningfield |
    Schon vor mehr als 2000 Jahren führte der griechische Astronom Hipparcos diese Skala ein. Er ordnete die hellsten Sterne der ersten Größenklasse zu, die zweithellsten der zweiten Größenklasse, usw. Die blassesten, gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Sterne, gehörten zur sechsten Größenklasse. Jahrhunderte lang verwendete man diese Skala des Hipparchos.

    Mit der Erfindung des Teleskops konnte man dann immer weiter in den Nachthimmel blicken. Das führte dazu, dass man neue Meßlatten für die Helligkeit der Sterne benötigte.

    Im Laufe der Jahre entwickelten Astronomen dann miteinander konkurrierende Skalen. Erst vor 150 Jahren brachte der britische Astronom Norman Pogson Ordnung in das Chaos. In einem Schreiben an die Royal Astronomical Society schlug er vor, dass eine Differenz von fünf Magnituden einem Faktor 100 in der Helligkeit eines Sterns entsprechen sollte. Demnach wäre ein Stern erster Größenklasse genau hundertfach heller als einer der sechsten Größenklasse.

    Später stellte sich heraus, dass unter den Sternen der ersten Größenklasse einige heller waren als andere. Daher gab man der Wega die Magnitude 0 - und alle anderen Sterne, die noch heller waren, erhielten entsprechend negative Zahlen.