Die Wildvögel, die in Schleswig-Holstein vor allem im Wattenmeer eintreffen, fliegen auf einer ganz bestimmten Route, erläutert Dr. Hans-Ulrich Rösner vom WWF in Husum:
" Ins Wattenmeer kommen Enten, Gänse, Watvögel aus der halben Arktis. Das reicht von der Grönländischen Küste von Nordostkanada über Nordskandinavien bis nach Nordsibirien, wo etwa 10 bis 12 Millionen Vögel ins gesamte Wattenmeer kommen. "
Dass diese Vögel auch Träger von Grippeviren sein können, ist nicht ungewöhnlich. Die Überwachung und schnelle Identifizierung von Vögeln, die die Virenträger sind, aber selber nicht erkranken, hängt davon ab, wie gut das Datenmaterial ist. Durch das große Interesse für die rastenden Zugvögel im Wattenmeer Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande ist das Datenmaterial besonders gut. Auch in Schleswig-Holstein nehmen Ornithologen alle zwei Wochen eine Rastvogelzählung vor. Außerdem gibt es seit einigen Wochen ein Wildvogelmonitoring, wie es auch vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bereits seit zwei Jahren praktiziert wird. Verantwortlich ist Bernd Hälterlein, Ornithologe beim schleswig-holsteinischen Nationalparkamt:
" Es werden besonders an der Westküste Proben von Gänsen und Pfeifenten genommen, die Pflanzenfresser sind und alle zwei, drei Minuten einen Kotdrop absetzen, der geeignet ist, um diese Untersuchung auf die Influenzaviren dann durchzuführen. Es ist nicht unbedingt notwendig, Tiere in die Hand zu bekommen oder zu bejagen. "
Die Proben eigenen sich besonders, weil bei einer Infektion das Virus ständig über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden wird. Die Ergebnisse der ersten Tests, bei denen Virologen im Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt in Neumünster zunächst nach Influenzaviren und dann nach dem Subtypus H5N1 suchen, waren alle negativ. Weitere Proben werden derzeit untersucht. Obwohl man nicht davon ausgeht, dass Vögel infiziert sein können, hat man sich gestern in Schleswig-Holstein auf ein Vorgehen verständigt, das sich allerdings vom Bayrischen Modell der kompletten Aufstallung von Hausgeflügel unterscheidet. Dabei werden die langjährigen Kenntnisse über Verbreitungsgebiete von Enten und Gänsen im Lande genutzt und mit den Standorten von Geflügelhaltern abgeglichen. Dementsprechend wurden im schleswig-holsteinischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt zwischen Ornithologen und Geflügelhaltern Schutzzonen vereinbart, in denen der Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel weitestgehend vermieden werden soll. Bernd Hälterlein:
" Die Westküste von Schleswig-Holstein, einschließlich der Inseln und Halligen ist sicher einer der großen Schwerpunkte, wobei der Focus im Wesentlichen auf die Enten und Gänse zu richten ist, weil diese den Deich überspringen und auch der Nahrungssuche auf landwirtschaftlichen Flächen nachgehen. "
Auch die Insel Fehmarn mit ihren großen Wildvogelbeständen ist eine solche Schutzzone, sowie etwa weitere sechs Gebiete im Landesinnern Schleswig-Holsteins:
" Zunächst mal ist es natürlich naheliegend, dass man den Kontakt zu verhindern sucht, indem man bei freilaufendem Geflügel die Fütterung insofern verändert, dass man nicht den Stockenten in der Umgebung einen attraktiven Platz mit einfacher Nahrung anbietet. Dass man die Fütterung im Stall vornimmt oder entsprechend kleine Verschläge für die Fütterung einrichtet. "
Das endgültige Vorgehen will Schleswig-Holstein jedoch heute noch bei dem Bund-Länder-Gespräch in Bonn abstimmen. Viel hängt davon ab, wie die Entwicklung weitergeht. Zur Zeit erwarten Ornithologen wie Bernd Hälterlein bei den weiteren Untersuchungen keine spektakulären Ergebnisse. Zumal viele Vögel das Wattenmeer bereits wieder verlassen haben. Doch wenn sie auf dem Rückzug erneut Station machen, kann es anders aussehen:
" Die Situation wird sich in der Zukunft ändern. Und das geht Ende März mit dem Rückzug der Vögel in ihre Brutgebiete los, wo sie zwischenzeitlich mit vielen Vögeln aus anderen Regionen Kontakt gehabt haben können. Und es wird schließlich einen Kaskadeneffekt geben, und es werden letztendlich alle Vögel, die nicht absolut standorttreu sind, potentielle Virenüberträger sein können. Damit muss man sicherlich rechnen. "
" Ins Wattenmeer kommen Enten, Gänse, Watvögel aus der halben Arktis. Das reicht von der Grönländischen Küste von Nordostkanada über Nordskandinavien bis nach Nordsibirien, wo etwa 10 bis 12 Millionen Vögel ins gesamte Wattenmeer kommen. "
Dass diese Vögel auch Träger von Grippeviren sein können, ist nicht ungewöhnlich. Die Überwachung und schnelle Identifizierung von Vögeln, die die Virenträger sind, aber selber nicht erkranken, hängt davon ab, wie gut das Datenmaterial ist. Durch das große Interesse für die rastenden Zugvögel im Wattenmeer Dänemarks, Deutschlands und der Niederlande ist das Datenmaterial besonders gut. Auch in Schleswig-Holstein nehmen Ornithologen alle zwei Wochen eine Rastvogelzählung vor. Außerdem gibt es seit einigen Wochen ein Wildvogelmonitoring, wie es auch vom Bundesforschungsinstitut für Tiergesundheit auf der Insel Riems bereits seit zwei Jahren praktiziert wird. Verantwortlich ist Bernd Hälterlein, Ornithologe beim schleswig-holsteinischen Nationalparkamt:
" Es werden besonders an der Westküste Proben von Gänsen und Pfeifenten genommen, die Pflanzenfresser sind und alle zwei, drei Minuten einen Kotdrop absetzen, der geeignet ist, um diese Untersuchung auf die Influenzaviren dann durchzuführen. Es ist nicht unbedingt notwendig, Tiere in die Hand zu bekommen oder zu bejagen. "
Die Proben eigenen sich besonders, weil bei einer Infektion das Virus ständig über den Magen-Darm-Trakt ausgeschieden wird. Die Ergebnisse der ersten Tests, bei denen Virologen im Lebensmittel- und Veterinäruntersuchungsamt in Neumünster zunächst nach Influenzaviren und dann nach dem Subtypus H5N1 suchen, waren alle negativ. Weitere Proben werden derzeit untersucht. Obwohl man nicht davon ausgeht, dass Vögel infiziert sein können, hat man sich gestern in Schleswig-Holstein auf ein Vorgehen verständigt, das sich allerdings vom Bayrischen Modell der kompletten Aufstallung von Hausgeflügel unterscheidet. Dabei werden die langjährigen Kenntnisse über Verbreitungsgebiete von Enten und Gänsen im Lande genutzt und mit den Standorten von Geflügelhaltern abgeglichen. Dementsprechend wurden im schleswig-holsteinischen Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt zwischen Ornithologen und Geflügelhaltern Schutzzonen vereinbart, in denen der Kontakt zwischen Wildvögeln und Hausgeflügel weitestgehend vermieden werden soll. Bernd Hälterlein:
" Die Westküste von Schleswig-Holstein, einschließlich der Inseln und Halligen ist sicher einer der großen Schwerpunkte, wobei der Focus im Wesentlichen auf die Enten und Gänse zu richten ist, weil diese den Deich überspringen und auch der Nahrungssuche auf landwirtschaftlichen Flächen nachgehen. "
Auch die Insel Fehmarn mit ihren großen Wildvogelbeständen ist eine solche Schutzzone, sowie etwa weitere sechs Gebiete im Landesinnern Schleswig-Holsteins:
" Zunächst mal ist es natürlich naheliegend, dass man den Kontakt zu verhindern sucht, indem man bei freilaufendem Geflügel die Fütterung insofern verändert, dass man nicht den Stockenten in der Umgebung einen attraktiven Platz mit einfacher Nahrung anbietet. Dass man die Fütterung im Stall vornimmt oder entsprechend kleine Verschläge für die Fütterung einrichtet. "
Das endgültige Vorgehen will Schleswig-Holstein jedoch heute noch bei dem Bund-Länder-Gespräch in Bonn abstimmen. Viel hängt davon ab, wie die Entwicklung weitergeht. Zur Zeit erwarten Ornithologen wie Bernd Hälterlein bei den weiteren Untersuchungen keine spektakulären Ergebnisse. Zumal viele Vögel das Wattenmeer bereits wieder verlassen haben. Doch wenn sie auf dem Rückzug erneut Station machen, kann es anders aussehen:
" Die Situation wird sich in der Zukunft ändern. Und das geht Ende März mit dem Rückzug der Vögel in ihre Brutgebiete los, wo sie zwischenzeitlich mit vielen Vögeln aus anderen Regionen Kontakt gehabt haben können. Und es wird schließlich einen Kaskadeneffekt geben, und es werden letztendlich alle Vögel, die nicht absolut standorttreu sind, potentielle Virenüberträger sein können. Damit muss man sicherlich rechnen. "