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Wie sich der Elterneinfluss auf die Erziehung auswirkt

Die Daten der OECD haben schon öfter Furore gemacht, Stichwort PISA-Erhebung. Auf der Tagung zum 60. Jahr des Bestehens vom Bundeselternrat in Potsdam wurde nun eine Auswertung vorgestellt, die sich mit dem Einfluss der deutschen Eltern auf die Erziehung beschäftigt.

Von Axel Flemming | 12.05.2012
    Die Daten stammen aus der PISA-Erhebung von 2009 und waren bislang in verschiedenen Berichtsbänden verstreut. Der Einfluss der Eltern auf die Erziehung ist auch in Deutschland groß. Schüler profitieren davon, wenn sich ihre Eltern einbringen. Väter sind da weniger engagiert als Mütter. Eltern, die wirtschaftlich nicht so gut dastehen, genauso wie viele Migranten sind zurückhaltender. Viele Schülerinnen und Schüler haben Schwierigkeiten, weil sie nicht genug Unterstützung zu Hause bekommen. Dabei braucht es nach Ansicht der Autoren nicht viel Zeit. Eine Geschichte, vorgelesen vor dem Zubettgehen, Diskussion über dass, was die Kinder bewegt, das helfe schon, Argumente zu suchen und ihre eigene Meinung zu verteidigen. Francesca Borgonovi, von der OECD weist den Vorwurf zurück, die Ergebnisse der Studie seien nur trivial:

    "Das ist eine Trivialität, aber heutzutage glauben viele sogar gut gebildete Familien, dass es Aufgabe des Bildungssystems sei, die Kinder zu erziehen. Sie mischen sich nicht ein, weil sie denken, dass es nicht ihre Rolle ist. Die Botschaft, die wir dagegen setzen ist: Es ist die Aufgabe der Eltern, sich damit auseinanderzusetzen. Und wenn Eltern das tun, dann profitieren ihre Kinder davon. Und ein partnerschaftlicher Umgang von Schule und Eltern sind der beste Weg, um Kinder erfolgreich werden zu lassen."'

    Da unterscheidet sich Deutschland wenig von den anderen Staaten der OECD-Studie. Der Bundeselternrat, eine Arbeitsgemeinschaft der Elternvertretungen aller Schulformen in den Bundesländern schließt daraus, es müsse wesentlich mehr in Kindergarten, Vor- und Grundschule investiert werden.
    Der Bundesvorsitzende Hans-Peter Vogeler sagte dem Deutschlandfunk, es sei beruhigend, dass man nicht speziell ausgebildet sein müsse, um seine Kinder zu unterstützen:

    "Allerdings sehen wir auch Elternhäuser, die auch dazu nicht mehr in der Lage sind. Und die zu erreichen und für diese Kinder auch etwas auf die Beine zustellen, dass sie nicht aufgrund des Elternhauses durch das Rost fallen, das ist eine wichtige Aufgabe der Schule."

    Schule könne zwar Korrektiv sein, aber nicht alles ausbügeln, was Eltern nicht leisten.