Mit dem Begrüßungsruf der Schimpansen stimmt Jane Goodall ihre Zuhörer ein. Mit 26 Jahren ging die Engländerin zum ersten Mal nach Tansania, um wildlebende Schimpansen zu studieren. Ein Vierteljahrhundert lebte sie mit ihnen im afrikanischen Urwald und machte bahnbrechende Entdeckungen - zum Beispiel über den Werkzeuggebrauch der Menschenaffen. Am meisten beeindruckt haben Goodall jedoch die großen Ähnlichkeiten im Sozialverhalten von Mensch und Schimpanse. Die langjährige und enge Beziehung zwischen Mutter und Kind ist da nur ein Beispiel:
Sie können brutal sein, aber genauso zeigen sie Liebe, Einfühlungsvermögen und Altruismus. In den Schimpansen erkennen wir uns selbst wieder. Sie zeigen uns, dass wir nicht getrennt von der Natur existieren. Wir sind ein Teil von ihr. Und wenn wir akzeptieren, dass wir nicht die einzigen Lebewesen sind, die denken und fühlen, dann gibt uns das einen neuen Respekt - nicht nur für die Schimpansen, sondern auch für die anderen Tiere, mit denen wir diesen Planeten teilen.
Bei den Menschenaffen allerdings ist es fraglich, wie lange sie noch in freier Wildbahn weiterleben können. Krieg, Umweltzerstörung und Bevölkerungswachstum haben vor allem in Afrika bis zu 80 Prozent ihres Lebensraums vernichtet:
Nehmen wir nur einmal die Schimpansen: vor 100 Jahren gab es rund zwei Millionen Tiere in ganz Afrika. Und heute sind es allerhöchstens 200.000. Und diese 200.000 sind über 21 Länder verteilt. Viele leben in kleinen, auseinandergerissenen Populationen. Die wachsende Bevölkerung zerstört den Wald und reißt die Schimpansengemeinschaften auseinander.
Viele Populationen sind zu klein, um dauerhaft zu überleben. Sie werden aussterben. Jane Goodall, mittlerweile 68 Jahre alt, hat den afrikanischen Urwald längst verlassen. Die Schimpansen jedoch haben sie nicht losgelassen. Unermüdlich reist sie durch die Welt, hält Vorträge, wirbt um Spendengelder und informiert über die Situation der Menschenaffen:
Die größte Bedrohung für Schimpansen und die anderen Menschenaffen ist die Jagd und der so genannte Bush-Meat-Handel. Früher war das kein Problem. Da schossen die Dorfbewohner das, was sie und ihre Familien essen wollten. Heute jedoch haben die Holzkonzerne die Wälder zugänglich gemacht. Es kommen Jäger aus der Stadt. Sie campen am Waldrand und schießen alles, was sie kriegen können: Gorillas, Elefanten, Schimpansen, kleine Affen und sogar Vögel und Fledermäuse. Das Fleisch wird geräuchert und dann abtransportiert. In der Stadt zahlen die Wohlhabenden dafür einen horrenden Preis, denn es gibt eine kulturelle Vorliebe für das Fleisch von wilden Tieren.
Die Holzkonzerne bauen nicht nur Straßen und öffnen so den Wald. Sie gehen auch selber auf die Jagd oder kaufen Bush-Meat, um ihre Arbeiter und deren Familien mit Fleisch zu versorgen. Auch Unternehmen, die vorgeben, nachhaltig, also umweltschonend zu wirtschaften, sind hier keine Ausnahme, sagt Jane Goodall:
Das Problem ist: Bei der so genannten nachhaltigen Forstwirtschaft ist zwar vorgeschrieben, wie viele Bäume in einem Gebiet gefällt werden dürfen, aber es gibt keine Vorschriften, die sich auf die wilden Tiere beziehen. Das wurde völlig außer acht gelassen. Wenn die Holzfäller dann weiterziehen, mag es bei der nachhaltigen Forstwirtschaft zwar noch einen Wald geben, aber es ist ein leerer Wald.
Jane Goodall und GRASP fordern ein striktes Jagdverbot im Konzessionsgebiet der Holzkonzerne. Nötig seien auch neue Nationalparke, in denen die Tiere ungestört leben können. Einen Teilerfolg gibt es bereits: Präsident Bongo hat jetzt in Gabun kürzlich großflächig Einschlagkonzessionen zurückgezogen und angekündigt, einen Teil des Waldes unter Schutz zu stellen.
Sie können brutal sein, aber genauso zeigen sie Liebe, Einfühlungsvermögen und Altruismus. In den Schimpansen erkennen wir uns selbst wieder. Sie zeigen uns, dass wir nicht getrennt von der Natur existieren. Wir sind ein Teil von ihr. Und wenn wir akzeptieren, dass wir nicht die einzigen Lebewesen sind, die denken und fühlen, dann gibt uns das einen neuen Respekt - nicht nur für die Schimpansen, sondern auch für die anderen Tiere, mit denen wir diesen Planeten teilen.
Bei den Menschenaffen allerdings ist es fraglich, wie lange sie noch in freier Wildbahn weiterleben können. Krieg, Umweltzerstörung und Bevölkerungswachstum haben vor allem in Afrika bis zu 80 Prozent ihres Lebensraums vernichtet:
Nehmen wir nur einmal die Schimpansen: vor 100 Jahren gab es rund zwei Millionen Tiere in ganz Afrika. Und heute sind es allerhöchstens 200.000. Und diese 200.000 sind über 21 Länder verteilt. Viele leben in kleinen, auseinandergerissenen Populationen. Die wachsende Bevölkerung zerstört den Wald und reißt die Schimpansengemeinschaften auseinander.
Viele Populationen sind zu klein, um dauerhaft zu überleben. Sie werden aussterben. Jane Goodall, mittlerweile 68 Jahre alt, hat den afrikanischen Urwald längst verlassen. Die Schimpansen jedoch haben sie nicht losgelassen. Unermüdlich reist sie durch die Welt, hält Vorträge, wirbt um Spendengelder und informiert über die Situation der Menschenaffen:
Die größte Bedrohung für Schimpansen und die anderen Menschenaffen ist die Jagd und der so genannte Bush-Meat-Handel. Früher war das kein Problem. Da schossen die Dorfbewohner das, was sie und ihre Familien essen wollten. Heute jedoch haben die Holzkonzerne die Wälder zugänglich gemacht. Es kommen Jäger aus der Stadt. Sie campen am Waldrand und schießen alles, was sie kriegen können: Gorillas, Elefanten, Schimpansen, kleine Affen und sogar Vögel und Fledermäuse. Das Fleisch wird geräuchert und dann abtransportiert. In der Stadt zahlen die Wohlhabenden dafür einen horrenden Preis, denn es gibt eine kulturelle Vorliebe für das Fleisch von wilden Tieren.
Die Holzkonzerne bauen nicht nur Straßen und öffnen so den Wald. Sie gehen auch selber auf die Jagd oder kaufen Bush-Meat, um ihre Arbeiter und deren Familien mit Fleisch zu versorgen. Auch Unternehmen, die vorgeben, nachhaltig, also umweltschonend zu wirtschaften, sind hier keine Ausnahme, sagt Jane Goodall:
Das Problem ist: Bei der so genannten nachhaltigen Forstwirtschaft ist zwar vorgeschrieben, wie viele Bäume in einem Gebiet gefällt werden dürfen, aber es gibt keine Vorschriften, die sich auf die wilden Tiere beziehen. Das wurde völlig außer acht gelassen. Wenn die Holzfäller dann weiterziehen, mag es bei der nachhaltigen Forstwirtschaft zwar noch einen Wald geben, aber es ist ein leerer Wald.
Jane Goodall und GRASP fordern ein striktes Jagdverbot im Konzessionsgebiet der Holzkonzerne. Nötig seien auch neue Nationalparke, in denen die Tiere ungestört leben können. Einen Teilerfolg gibt es bereits: Präsident Bongo hat jetzt in Gabun kürzlich großflächig Einschlagkonzessionen zurückgezogen und angekündigt, einen Teil des Waldes unter Schutz zu stellen.