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Wie wir leben und warum wir sterben

Die Zelle ist die Grundeinheit des Lebens. Wer die Biologie des Menschen verstehen will, muss wissen wie die Milliarden Zellen in unserem Körper zusammen arbeiten. Wie ernähren sie sich? Wie vermehren sie sich? Warum und wie sterben sie?

Rezensent: Michael Lange | 13.12.2009
    Der Entwicklungsbiologe Lewis Wolpert erklärt auf anschauliche Weise, wie biologische Informationen gespeichert werden, und wie die Zellen damit umgehen. Immer wieder fügt er Rückblenden ein, die darstellen, wie frühere Wissenschaftlergenerationen nach und nach Licht in das geheime Leben der Zellen gebracht haben. Anschaulich und kompetent liefert Wolpert eine Einführung in die moderne Zellbiologie. Dennoch ist die Lektüre des Buches nicht immer leicht. Trotz farbiger Formulierungen kann sich der Leser manche Strukturen nicht vorstellen, denn es fehlen Abbildungen.

    Kontroverse Positionen und der Wettstreit verschiedener Theorien kommen in diesem Buch leider nicht vor. Auch die umstrittene Klontechnik, von der sich viele Wissenschaftler inzwischen abgewandt haben, wird von Lewis Wolpert positiv dargestellt. In der deutschen Übersetzung ist von "Nukleartransplantation" die Rede. Was nach Atomenergie klingt, meint die Verpflanzung von reifen Zellkernen in eine Eizelle, auch Kerntransfer oder schlicht Klonen genannt. An manchen Stellen hätte mehr Sachlichkeit und weniger blinde Wissenschaftsbegeisterung dem Buch gut getan.

    Lewis Wolpert: Wie wir leben und warum wir sterben. Das geheime Leben der Zellen
    ISBN: 978-3-406-59165-5
    C.H. Beck Verlag, 240 Seiten, 19,90 Euro