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Wieder aufgerichtet

Technik. - Morgen wird der schiefe Turm von Pisa wieder für das Publikum freigegeben. Geotechniker konnten den sich immer stärker neigenden Turm wieder ein wenig mehr in die Senkrechte bringen. Experten der Universität Stuttgart sollen jetzt berechnen, wie lange die bisherigen Maßnahmen das Bauwerk stabilisieren.

    50 Tonnen Erde haben die Techniker auf der höheren Seite des Turmes abgesaugt. Durch das Eigengewicht des Turms und durch Bleigewichte senkte sich diese Seite des Bauwerks um 40 Zentimeter. Dadurch ist der Turm jetzt wieder soweit stabilisiert, dass er für das Publikum geöffnet werden konnte. Doch die Frage bleibt, wie lange dieser Zustand andauert, und wann die nächste Stabilisierungsaktion durchgeführt werden muss. "Wir gehen davon aus, dass in 30 bis 50 Jahren wieder Maßnahmen getroffen werden müssen", erklärt Professor Pieter Vermeer von Institut für Geotechnik der Universität Stuttgart.

    Die Experten sollen im Auftrag der Gesellschaft zur Rettung des Schiefen Turms genauer sagen, wann der Turm wieder in eine instabile Lage gerät. Dafür benutzen sie ein dreidimensionales Computermodell. Bei anderen Projekten gelingt diese Vorhersage inzwischen auf einige Meter und Jahre genau. Die Berechnungen für Pisa laufen derzeit noch. Doch die Experten rechnen für Ende Januar oder Anfang Februar mit genauen Ergebnissen.

    [Quelle: Peter Welchering]