
Das teilte der LBV mit. Es ist demnach bereits die dritte Bartgeier-Auswilderung in Bayern. Das auf zehn Jahre angelegte Projekt solle die zentraleuropäische, alpine Population dieser seltenen Vogelart stärken und mit den Beständen auf dem Balkan und in Kleinasien verbinden, so der LBV. Bis 2021 sei der Bartgeier in Deutschland rund 150 Jahre lang ausgerottet gewesen.
Die beiden rund 90 Tage alten Vögel stammen aus Österreich. Sisi sei im Alpenzoo Innsbruck geschlüpft, Nepomuk in der Richard-Faust-Bartgeier-Zuchtstation Haringsee. Die Tiere seien noch nicht flugfähig und gewöhnten sich nun in einer Felsnische an die freie Wildbahn. Bis sie selbstständig auf Nahrungssuche fliegen könnten, würden sie dort noch gefüttert, allerdings ohne menschlichen Kontakt. Der erste Ausflug der beiden Vögel werde in vier bis fünf Wochen erwartet.
Interessierte können die Entwicklung der Bartgeier live im Internet verfolgen. Wohin die Tiere später fliegen, lässt sich dank ihrer Ausstattung mit GPS-Sendern nachvollziehen.
Der Bartgeier gehört mit fast drei Metern Spannweite zu den größten flugfähigen Vögeln der Welt. Die Art wurde vom Menschen lange verfolgt, denn sie war als "Teufelsvogel" verschrien, da man dachte, sie reiße Vieh und sogar kleine Kinder. In Wahrheit frisst der Geier fast ausschließlich Knochen.