Damit aus einem Gemisch von Chemikalien einmal Kosmetika, Medikamente oder Kunststoffe entstehen, müssen die einzelnen Komponenten zunächst gelöst werden. Packt man nämlich die festen Ausgangsstoffe einfach nur zusammen in einen Reaktor, passiert meist gar nichts. Deshalb werden jedes Jahr riesige Mengen an organischen Lösungsmitteln wie Alkoholen, Ethern oder chlorierten Kohlenwasserstoffen verbraucht.
"”Die chemische Industrie verbraucht gegenwärtig jedes Jahr organische Lösungsmittel im Wert von vier Milliarden Dollar. Viele dieser Lösungsmittel sind flüchtig, sie verdampfen, gelangen in die Atmosphäre und tragen so zum Treibhaus-Effekt bei. Die Lösungsmittel, die wir dagegen benutzen, sind nicht flüchtig und verunreinigen die Atmosphäre nicht. Es sind ionische Lösungsmittel.""
Kenneth Seddon vom Quill Research Center der Queens Universität in Belfast. Ionische Flüssigkeiten sind eine hochinteressante Alternative zu organischen Lösungsmitteln. Es sind Salze, aber sie sind bereits bei Raumtemperatur flüssig oder schmelzen, wenn man sie leicht erwärmt. Sobald sie flüssig sind, kann man in ihnen andere Substanzen auflösen, genau wie in einem organischen Lösungsmittel. Die ionischen Flüssigkeiten haben dabei zwei entscheidende Vorteile: Sie verdampfen nicht und sind nicht brennbar. Zwei dicke Pluspunkte in Bezug auf Sicherheit und Umweltschutz. Außerdem gibt es eine sehr große Palette an ionischen Flüssigkeiten. Wo könnte die Industrie sie verwenden? Seddon:
"For all reactions."
Es sind universelle Lösungsmittel, sie sind für jede Art von Reaktion geeignet, sagt Kenneth Seddon. Doch ganz so eilig hat es die Industrie nicht mit der Umstellung auf umweltfreundliche Lösungsmittel. Vor drei Jahren hat die BASF in Ludwigshafen das erste kommerzielle Verfahren etabliert, das die besonderen Eigenschaften einer ionischen Flüssigkeit ausnutzt. Andere Unternehmen sind inzwischen nachgezogen, einige testen noch in Pilotanlagen. Die Kosten spielen eine wichtige Rolle. Die alten Anlagen, die mit organischen Lösungsmitteln arbeiten, sind abgeschrieben. Für Prozesse, die auf ionischen Flüssigkeiten basieren, müsste man neue Anlagen bauen. Außerdem sind die ionischen Flüssigkeiten nicht gerade billig. Seddon:
"Sie sind etwa zehnmal so teuer wie gewöhnliche organische Lösungsmittel. Aber man kann sie recyceln. Wenn man eine ionischen Flüssigkeit zehnmal wieder verwendet, kommt man genau auf die gleichen Kosten wie bei einem konventionellen Lösungsmittel."
Trotzdem könnte es nicht schaden, wenn ionische Flüssigkeiten etwas billiger zu haben wären. Das dachte sich zumindest Annegret Stark vom Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena. Auf der Konferenz in Dresden hat sie vorgestellt, wie sich ionische Flüssigkeiten aus simplen Ausgangsstoffen billiger herstellen lassen. Stark:
"Wir haben gefunden, dass ein Synthese verwendet werden kann, die von sehr einfachen Bausteinen ausgeht, wir können bei Raumtemperatur die Reaktion stattfinden lassen, so dass wir hier wesentlich weniger Energie verbrauchen als bei der konventionellen Synthese von ionischen Flüssigkeiten, wo über mehrere Tage bei 80 Grad die Synthese stattfinden muss."
Im Ergebnis sind die ionischen Flüssigkeiten aus Jena um den Faktor vier billiger als handelsübliche, was wiederum ihrer Verbreitung in Forschung und Industrie dienen könnte.
"”Die chemische Industrie verbraucht gegenwärtig jedes Jahr organische Lösungsmittel im Wert von vier Milliarden Dollar. Viele dieser Lösungsmittel sind flüchtig, sie verdampfen, gelangen in die Atmosphäre und tragen so zum Treibhaus-Effekt bei. Die Lösungsmittel, die wir dagegen benutzen, sind nicht flüchtig und verunreinigen die Atmosphäre nicht. Es sind ionische Lösungsmittel.""
Kenneth Seddon vom Quill Research Center der Queens Universität in Belfast. Ionische Flüssigkeiten sind eine hochinteressante Alternative zu organischen Lösungsmitteln. Es sind Salze, aber sie sind bereits bei Raumtemperatur flüssig oder schmelzen, wenn man sie leicht erwärmt. Sobald sie flüssig sind, kann man in ihnen andere Substanzen auflösen, genau wie in einem organischen Lösungsmittel. Die ionischen Flüssigkeiten haben dabei zwei entscheidende Vorteile: Sie verdampfen nicht und sind nicht brennbar. Zwei dicke Pluspunkte in Bezug auf Sicherheit und Umweltschutz. Außerdem gibt es eine sehr große Palette an ionischen Flüssigkeiten. Wo könnte die Industrie sie verwenden? Seddon:
"For all reactions."
Es sind universelle Lösungsmittel, sie sind für jede Art von Reaktion geeignet, sagt Kenneth Seddon. Doch ganz so eilig hat es die Industrie nicht mit der Umstellung auf umweltfreundliche Lösungsmittel. Vor drei Jahren hat die BASF in Ludwigshafen das erste kommerzielle Verfahren etabliert, das die besonderen Eigenschaften einer ionischen Flüssigkeit ausnutzt. Andere Unternehmen sind inzwischen nachgezogen, einige testen noch in Pilotanlagen. Die Kosten spielen eine wichtige Rolle. Die alten Anlagen, die mit organischen Lösungsmitteln arbeiten, sind abgeschrieben. Für Prozesse, die auf ionischen Flüssigkeiten basieren, müsste man neue Anlagen bauen. Außerdem sind die ionischen Flüssigkeiten nicht gerade billig. Seddon:
"Sie sind etwa zehnmal so teuer wie gewöhnliche organische Lösungsmittel. Aber man kann sie recyceln. Wenn man eine ionischen Flüssigkeit zehnmal wieder verwendet, kommt man genau auf die gleichen Kosten wie bei einem konventionellen Lösungsmittel."
Trotzdem könnte es nicht schaden, wenn ionische Flüssigkeiten etwas billiger zu haben wären. Das dachte sich zumindest Annegret Stark vom Institut für Technische Chemie und Umweltchemie der Universität Jena. Auf der Konferenz in Dresden hat sie vorgestellt, wie sich ionische Flüssigkeiten aus simplen Ausgangsstoffen billiger herstellen lassen. Stark:
"Wir haben gefunden, dass ein Synthese verwendet werden kann, die von sehr einfachen Bausteinen ausgeht, wir können bei Raumtemperatur die Reaktion stattfinden lassen, so dass wir hier wesentlich weniger Energie verbrauchen als bei der konventionellen Synthese von ionischen Flüssigkeiten, wo über mehrere Tage bei 80 Grad die Synthese stattfinden muss."
Im Ergebnis sind die ionischen Flüssigkeiten aus Jena um den Faktor vier billiger als handelsübliche, was wiederum ihrer Verbreitung in Forschung und Industrie dienen könnte.