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Wiedergeburt der Renaissance

Ob in Berlin, München, Hamburg oder London - Ausstellungen, die sich mit der Kunst der Renaissance auseinandersetzen, haben sich in diesem Jahr zu wahren Publikumsrennern entwickelt.

Per Rumberg im Gespräch mit Carsten Probst |
    Allein die Sommerausstellung "Gesichter der Renaissance" im Berliner Bodemuseum zog in drei Monaten eine Viertelmillion Besucher an. Und die Schau zur Malerei Leonardo da Vincis in der Londoner National Gallery schickt sich an, alle Besucherrekorde auf der Insel zu brechen.

    Wie ist dieses überwältigende Interesse an einer Kunst zu erklären, deren Glanzzeit mehr als fünfhundert Jahre zurückliegt? Was macht sie in den Augen des Publikums so aktuell – obwohl häufig vor allem Skizzen, Entwürfe und Versuche aus einer Zeit zu sehen sind, in der noch manche stilistische Unbeholfenheit des Mittelalters zu spüren ist? Der Wunsch nach geordneten Verhältnissen vielleicht?

    Der Kunsthistoriker Per Rumberg gehört zum Kuratorenteam der Leonardo-Ausstellung in London. Mit ihm sprach Carsten Probst über die Aktualität alter Kunst und über die Sehnsucht nach einem neuen Historismus.