Nach Annullierung
Wiederholung der Präsidentschaftswahl in Rumänien - ultrarechter Kandidat ist Favorit

In Rumänien wird heute die Präsidentschaftswahl wiederholt. Das Ergebnis der Abstimmung im November war vom Verfassungsgericht in Bukarest annulliert worden. Die Wahllokale in Rumänien sind seit dem frühen Morgen geöffnet.

    Simion, der Kanidat der rechtsnationalen AUR-Partei wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne. Neben ihm steht der disqualifizierte Kandidat Georgescu.
    Simion, der Kanidat der rechtsnationalen AUR-Partei wirft seinen Stimmzettel in eine Wahlurne. Neben ihm steht der disqualifizierte Kandidat Georgescu. (AFP / DANIEL MIHAILESCU)
    Insgesamt elf Kandidaten bewerben sich um das höchste Staatsamt. Umfragen zufolge hat der Kandidat der extrem rechten Partei AUR, Simion, die besten Chancen. Allerdings gilt es als unwahrscheinlich, dass einer der Kandidaten auf Anhieb die absolute Mehrheit erreichen wird. Die Entscheidung dürfte daher eine Stichwahl in zwei Wochen bringen. Dabei treten die beiden Bestplatzierten gegeneinander an.

    Bisheriger Wahlsieger darf nicht mehr antreten

    Im November vergangenen Jahres hatte der rechtsgerichtete und russlandfreundliche Kandidat Georgescu die erste Runde der Präsidentschaftswahl gewonnen. Das höchste rumänische Gericht erklärte das Ergebnis jedoch wegen Unregelmäßigkeiten bei der Wahlkampffinanzierung und des Verdachts der Wahleinmischung Russlands für ungültig. Zudem wurde Georgescu von der Wahl ausgeschlossen.
    An seiner Stelle tritt nun der Politiker Simion für das rechte Lager an. Er gilt laut Umfragen als aussichtsreichster Kandidat. Beobachter rechnen mit einem nationalistischen Rechtsruck, sollte Simion gewinnen. Dieser hat angekündigt, im Falle eines Wahlsieges "Gerechtigkeit" für Georgescu zu fordern. Eine politische Rückkehr als Ministerpräsident ist damit nicht ausgeschlossen.

    Offenes Rennen um den zweiten Platz

    Wer in einer möglichen Stichwahl gegen Simion antreten könnte, ist unklar. Chancen werden dem Kandidaten der sozialdemokratisch-bürgerlichen Regierungskoalition Antonescu, dem konservativ-liberalen Bukarester Bürgermeister Dan und dem ehemaligen sozialdemokratischen Ministerpräsidenten Ponta eingeräumt.
    Der rumänische Präsident hat vor allem repräsentative Aufgaben. In außen- und sicherheitspolitischen Fragen hat er jedoch großen Einfluss.
    Diese Nachricht wurde am 04.05.2025 im Programm Deutschlandfunk gesendet.