Aus Sicht des Naturschutzbundes sind es hauptsächlich strukturelle Veränderungen in der Landwirtschaft, die zum Rückgang des Gründlandes in Deutschland beitragen. Bekanntlich stehen ja die Milchbauern derzeit unter einem besonderen Druck, hier komme es dann in Folge zu einer Intensivierung der Grünlandnutzung. Es gebe aber auch Probleme durch die Förderung der Bioenergie, das heißt, Gründland geht verloren, weil Monokulturen eine bessere wirtschaftliche Perspektive bilden. Und nicht zuletzt ist es der generelle Flächenverlust hierzulande, der weiterhin eine Rolle spielt. So ist zwischen 2003 und 2008 der Grünlandanteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche um 3,4 Prozent zurückgegangen, in einzelnen Bundesländern sind es auch über sechs oder sieben Prozent. Mit fatalen Folgen, wie Naturschutzbundpräsident Olaf Tschimpke sagt, denn Gründland habe mehr als eine landwirtschaftliche Funktion.
"Grünland hat auch eine hohe Klimaschutzfunktion. Die Umwandlung von Grünland hat einen erheblichen Beitrag auch für die Klimaschutzproblematik. Andersrum gilt aber auch: Das Grünland ist zugleich eine der artenreichsten Lebensräume. Es sind Kulturlandschaften, somit hat es einen wichtigen Einfluss für die touristischen Regionen. Das ist in unterschiedlicher Form ausgeprägt - von den Alpenrändern bis nach Schleswig-Holstein."
Der NABU hat deshalb heute Experten zu einem Gründlandgipfel nach Berlin eingeladen. Man will Lösungen diskutieren und finden, die den Verlust von Gründland begrenzen sollen. Und auch Sicht des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministers Christian von Boetticher (CDU) bieten dafür auch Fördertöpfe der EU eine Perspektive.
"Am Ende geht es nur mit der Landwirtschaft. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die bewirtschaftet, ansonsten haben wir kein dauerhaftes Grünland und auch kein Weideland. Die Landwirtschaft arbeitet aber aus wirtschaftlichen Gründen - man muss schließlich eine Familie ernähren. Wenn er aber gleichzeitig darauf achten soll, dass er Wiesenvogelschutz betreibt, dass er Gründland nicht umbricht, dann braucht man dafür gemeinsam definierte Parameter. Das kann durch eine Förderung durch die Europäische Union geschehen, es muss sogar geschehen. Denn dort werden diese Rahmenbedingungen festgelegt."
Umweltschützer fordern in diesem Zusammenhang auch eine Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dieses habe beispielsweise eine sehr starke Nachfrage nach Silomais ausgelöst, diese Nachfrage habe sich aber in vielen Regionen Deutschlands negativ auf den Grünlandanteil ausgewirkt. NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
"Da muss aus unserer Sicht beim EEG nachgebessert werden. Wir brauchen einen Nachhaltigkeitsfaktor, es müssen dort Kriterien erarbeitet werden. Es darf nicht nur Mais angebaut werden. Wir haben diese Kriterien lange eingefordert, die Politik hat uns das auch zugesagt. Umgesetzt worden ist aber in diese Richtung bislang nichts. Das muss geleistet werden."
Und zu einer möglichen Strategie für eine natur- und umweltfreundliche Grünlandnutzung könnten aus Sicht des Naturschutzbundes auch einzelne Umbruchverbote für die Landwirtschaft gehören. Viele natürliche Bewohner des Grünlandes wie beispielsweise der Kiebitz oder auch die Uferschnepfe würden inzwischen auf den roten Listen bedrohter Arten stehen. In solchen Fällen müsste man radikaler vorgehen - und Umbruchverbote für die Landwirtschaft aussprechen.
"Grünland hat auch eine hohe Klimaschutzfunktion. Die Umwandlung von Grünland hat einen erheblichen Beitrag auch für die Klimaschutzproblematik. Andersrum gilt aber auch: Das Grünland ist zugleich eine der artenreichsten Lebensräume. Es sind Kulturlandschaften, somit hat es einen wichtigen Einfluss für die touristischen Regionen. Das ist in unterschiedlicher Form ausgeprägt - von den Alpenrändern bis nach Schleswig-Holstein."
Der NABU hat deshalb heute Experten zu einem Gründlandgipfel nach Berlin eingeladen. Man will Lösungen diskutieren und finden, die den Verlust von Gründland begrenzen sollen. Und auch Sicht des schleswig-holsteinischen Umwelt- und Landwirtschaftsministers Christian von Boetticher (CDU) bieten dafür auch Fördertöpfe der EU eine Perspektive.
"Am Ende geht es nur mit der Landwirtschaft. Wir brauchen eine Landwirtschaft, die bewirtschaftet, ansonsten haben wir kein dauerhaftes Grünland und auch kein Weideland. Die Landwirtschaft arbeitet aber aus wirtschaftlichen Gründen - man muss schließlich eine Familie ernähren. Wenn er aber gleichzeitig darauf achten soll, dass er Wiesenvogelschutz betreibt, dass er Gründland nicht umbricht, dann braucht man dafür gemeinsam definierte Parameter. Das kann durch eine Förderung durch die Europäische Union geschehen, es muss sogar geschehen. Denn dort werden diese Rahmenbedingungen festgelegt."
Umweltschützer fordern in diesem Zusammenhang auch eine Überarbeitung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG). Dieses habe beispielsweise eine sehr starke Nachfrage nach Silomais ausgelöst, diese Nachfrage habe sich aber in vielen Regionen Deutschlands negativ auf den Grünlandanteil ausgewirkt. NABU-Präsident Olaf Tschimpke.
"Da muss aus unserer Sicht beim EEG nachgebessert werden. Wir brauchen einen Nachhaltigkeitsfaktor, es müssen dort Kriterien erarbeitet werden. Es darf nicht nur Mais angebaut werden. Wir haben diese Kriterien lange eingefordert, die Politik hat uns das auch zugesagt. Umgesetzt worden ist aber in diese Richtung bislang nichts. Das muss geleistet werden."
Und zu einer möglichen Strategie für eine natur- und umweltfreundliche Grünlandnutzung könnten aus Sicht des Naturschutzbundes auch einzelne Umbruchverbote für die Landwirtschaft gehören. Viele natürliche Bewohner des Grünlandes wie beispielsweise der Kiebitz oder auch die Uferschnepfe würden inzwischen auf den roten Listen bedrohter Arten stehen. In solchen Fällen müsste man radikaler vorgehen - und Umbruchverbote für die Landwirtschaft aussprechen.