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Wieviel Medien und wieviel Pädagogik müssen sein?

    Die Universität Gießen plant einen Studiengang Medienpädagogik, der voraussichtlich in fünf Jahren angeboten werden kann. Mit dieser Aufgabe betraut ist Professor Dr. Sven Commer, der die Inhalte der Medienpädagogik aufzeigt: "Es geht um Hörer- und Zuschauerforschung, beispielsweise also der Bereich Kinder und Werbung, wie können Medien in den Schulen eingesetzt werden, bis hin zu den Themen, was passiert, wenn Kinder zu viel gewalttätige Computerspiele spielen oder schlechte Filme schauen". Ziel der Medienpädagogik ist es, pädagogische Modelle zu entwickeln und Grundlagenforschung zu betreiben. Nach den Erfahrungen von Anke Schmidt, die in Gießen kurz vor ihrem Vordiplom steht, sind Schulkinder mit dem Umgang von Medien wie Fernsehen, Computer und Internet bereits bestens vertraut; deshalb müsse die Medienpädagogik dabei helfen, die Sensibilität für einen sinnvollen und inhaltlich orientierten Umgang mit diesen Medien zu schaffen. Das zukünftige Betätigungsfeld von Medienpädagogen ist laut Professor Commer breit gefächert: Landes- und Kreisbildstellen, Jugendbeauftragte z.B. bei den privaten Fernsehsendern, die schulische und außerschulische Jugendarbeit bis hin zur Politikberatung. Gleichzeitig jedoch warnt er vor allzu rosigen Erwartungen, denn leider "werden Medienpädagogen eher selten eingestellt, obwohl jeder davon spricht, dass man sie bräuchte".

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    Universität Gießen

    Der Medienpädagogische Forschungsverbund Südwest will zur Belebung und Versachlichung der medienpädagogischen Diskussion beitragen.