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Wilhelm Olbers

Warum ist die Nacht dunkel? Das ist eine wunderbare Kinderfrage. Jahrhunderte lang stellten sich aber auch Astronomen diese Frage. Heute kennt man sie als "Olberssches Paradoxon" - benannt nach dem Bremer Astronomen Heinrich Wilhelm Olbers, der morgen vor 250 Jahren geboren wurde.

Von Damond Benningfield |
    Olbers war Arzt und liebte die Astronomie. In seinem Haus in Bremen hatte er ein kleines Observatorium. Dort verbrachte er viele Nächte mit der Jagd nach Kometen. Auch suchte er nach einem Planeten auf einer Bahn zwischen Mars und Jupiter. Er fand keinen - aber er entdeckte zwei der ersten Asteroiden, die in dieser Region kreisen.

    Später galt seine ganze Aufmerksamkeit dem dunklen Himmel. Olbers stellte sich die Frage: wenn das Universum unendlich ist, dann sollten wir Sterne in jeder Richtung sehen - der Nachthimmel müsste von Licht durchflutet sein. Das ist aber nicht der Fall. Olbers Lösung: Staubwolken blockieren das Licht vieler Sterne.

    Das stimmt durchaus: Staubwolken absorbieren das Licht vieler Sterne. Doch sind andere Faktoren wichtiger. Einmal ist das zu beobachtende Universum nicht unendlich - und es gibt nicht Sterne in jeder Richtung. Auch dehnt sich das Universum aus. Dadurch dehnt sich das Licht ferner Sterne und Galaxien zu Wellenlängen, die wir nicht sehen können. Und: das Universum ist so groß, dass das Licht viele Sterne noch nicht genügend Zeit hatte, um uns zu erreichen. All diese Faktoren sorgen dafür, dass der Nachthimmel dunkel ist.