Offshore-Windparks um das Jahr 2020 herum - das wird eine technische Infrastruktur sein, wie man sie sich heute noch kaum vorstellen kann. Peter Dalhoff, Ingenieur und Windenergie-Experte beim Germanischen Lloyd in Hamburg:
"In England ist gerade Planung für die küstenfernen Windparks. Das haben wir auf der Konferenz gehört, dass es dort weitere 25, 30 Gigawatt in den nächsten Jahren an neuem Offshore-Windpotential geben wird, bis 2020 in etwa."
25 bis 30 Gigawatt - das entspricht gut und gerne der Leistung von 30 bis 40 Kern- oder Kohlekraftwerken. Klappen kann die Gigantomanie auf See nur, wenn sich dereinst Tausende Windräder draußen vor der britischen Küste drehen und ihre Leistungslimits weiter nach oben schrauben.
Die größten Einzelrotoren an Land bringen es heute typischerweise auf zwei Megawatt und versorgen etwa 5000 Haushalte mit Strom. Die Planer der Offshore-Projekte denken in anderen Dimensionen:
"Die Ersten gehen jetzt auf sechs Megawatt als Serienanlage. Wenn wir dann in die Zukunft schauen, dann gibt es Pläne für Anlagen mit sechseinhalb Megawatt, mit siebeneinhalb, teilweise bis zehn Megawatt. Und wenn Sie in die Forschungsvorhaben hineinschauen, dann wird auch bereits über 15-Megawatt-Anlagen gesprochen."
Solche Offshore-Riesen haben Rotorblätter, die den Kölner Dom überragen, wenn sie im Seewind kreisen.
Doch still und leise kündigt sich Konkurrenz für den klassischen Windradtyp an. Heute gibt es ausschließlich Horizontalläufer, wie Experten sagen. Ihre Rotorblätter drehen sich um eine Achse, die parallel zum Erdboden verläuft, quer durch das Maschinenhaus auf der Mastspitze, wenn man so will.
Britische Ingenieure treiben jetzt ein Gegenkonzept dazu voran: das des Vertikalläufers. Der Ingenieur Peter Hunter von der Entwicklungsfirma VertAx Wind im englischen Guildford:
"Es ist ziemlich schwierig, das Design der Anlage zu beschreiben, wenn man keine Skizze davon zeigen kann. Die Rotorblätter drehen sich jedenfalls um eine senkrechte Achse, so wie bei einem Mixer in der Küche."
Man könnte die Anlage auch mit einem Kronleuchter vergleichen, der mit drei Kerzen bestückt ist und sich wie ein Karussell dreht. Die Kerzen entsprechen dabei den Rotorblättern, die den Seewind einfangen. Sie haben die Form von riesigen Dachlatten - rechteckig, und viel höher als breit. Der Kronleuchter bringt es auf einen Durchmesser von stolzen 140 Metern, die Kerzen sind 110 Meter hoch. Zehn Megawatt soll ein solches Windkarussell leisten:
"Eine klassische Turbine muss stets zum Wind ausgerichtet sein und deshalb nachgeführt werden. Bei einem Vertikalläufer ist das nicht nötig. Er ist omnidirektional und steht immer im Wind. Horizontale Maschinen schalten außerdem automatisch ab, wenn sich ihre Rotorblätter zu schnell drehen. Unsere Anlage dagegen läuft bei jedem Sturm. Für sie gibt es kein Limit nach oben."
Weitere Pluspunkte der Vertikalläufer: Ihre rechteckigen Rotorblätter sind leichter herzustellen als geschwungene und auch nicht so großen Belastungen im Betrieb ausgesetzt. Hunter glaubt deshalb, dass sie billiger und langlebiger als die klassischen Windkraftanlagen sein werden. Den zu erwartenden geringeren elektrischen Wirkungsgrad hält der Ingenieur für nicht so gravierend, angesichts des üppigen Windangebots auf See.
Zunächst einmal müssen die Briten aber belegen, dass ihr Alternativkonzept wirklich funktioniert. Einen ersten Prototypen des Vertikalläufers wollen sie in drei Jahren fertig haben und dann in einem küstenfernen Offshore-Testfeld aufstellen.
Peter Dalhoff vom Germanischen Lloyd kann sich vorstellen, dass es in europäischen Offshore-Parks eines Tages beides gibt: klassische Windräder und Karussell fahrende Kronleuchter:
"Ich möchte mal vermuten, dass die Betreiber derzeit, wenn man ihnen ein solches System anbietet, eher nur ein müdes Lächeln über haben. Heute möchten sie erprobte Technik haben. Das heißt aber nicht, dass so eine Technik eben nicht sinnvoll ist, so dass es keinen Sinn macht, diese weiterzuentwickeln. Man muss nur etwas langfristiger denken."
"In England ist gerade Planung für die küstenfernen Windparks. Das haben wir auf der Konferenz gehört, dass es dort weitere 25, 30 Gigawatt in den nächsten Jahren an neuem Offshore-Windpotential geben wird, bis 2020 in etwa."
25 bis 30 Gigawatt - das entspricht gut und gerne der Leistung von 30 bis 40 Kern- oder Kohlekraftwerken. Klappen kann die Gigantomanie auf See nur, wenn sich dereinst Tausende Windräder draußen vor der britischen Küste drehen und ihre Leistungslimits weiter nach oben schrauben.
Die größten Einzelrotoren an Land bringen es heute typischerweise auf zwei Megawatt und versorgen etwa 5000 Haushalte mit Strom. Die Planer der Offshore-Projekte denken in anderen Dimensionen:
"Die Ersten gehen jetzt auf sechs Megawatt als Serienanlage. Wenn wir dann in die Zukunft schauen, dann gibt es Pläne für Anlagen mit sechseinhalb Megawatt, mit siebeneinhalb, teilweise bis zehn Megawatt. Und wenn Sie in die Forschungsvorhaben hineinschauen, dann wird auch bereits über 15-Megawatt-Anlagen gesprochen."
Solche Offshore-Riesen haben Rotorblätter, die den Kölner Dom überragen, wenn sie im Seewind kreisen.
Doch still und leise kündigt sich Konkurrenz für den klassischen Windradtyp an. Heute gibt es ausschließlich Horizontalläufer, wie Experten sagen. Ihre Rotorblätter drehen sich um eine Achse, die parallel zum Erdboden verläuft, quer durch das Maschinenhaus auf der Mastspitze, wenn man so will.
Britische Ingenieure treiben jetzt ein Gegenkonzept dazu voran: das des Vertikalläufers. Der Ingenieur Peter Hunter von der Entwicklungsfirma VertAx Wind im englischen Guildford:
"Es ist ziemlich schwierig, das Design der Anlage zu beschreiben, wenn man keine Skizze davon zeigen kann. Die Rotorblätter drehen sich jedenfalls um eine senkrechte Achse, so wie bei einem Mixer in der Küche."
Man könnte die Anlage auch mit einem Kronleuchter vergleichen, der mit drei Kerzen bestückt ist und sich wie ein Karussell dreht. Die Kerzen entsprechen dabei den Rotorblättern, die den Seewind einfangen. Sie haben die Form von riesigen Dachlatten - rechteckig, und viel höher als breit. Der Kronleuchter bringt es auf einen Durchmesser von stolzen 140 Metern, die Kerzen sind 110 Meter hoch. Zehn Megawatt soll ein solches Windkarussell leisten:
"Eine klassische Turbine muss stets zum Wind ausgerichtet sein und deshalb nachgeführt werden. Bei einem Vertikalläufer ist das nicht nötig. Er ist omnidirektional und steht immer im Wind. Horizontale Maschinen schalten außerdem automatisch ab, wenn sich ihre Rotorblätter zu schnell drehen. Unsere Anlage dagegen läuft bei jedem Sturm. Für sie gibt es kein Limit nach oben."
Weitere Pluspunkte der Vertikalläufer: Ihre rechteckigen Rotorblätter sind leichter herzustellen als geschwungene und auch nicht so großen Belastungen im Betrieb ausgesetzt. Hunter glaubt deshalb, dass sie billiger und langlebiger als die klassischen Windkraftanlagen sein werden. Den zu erwartenden geringeren elektrischen Wirkungsgrad hält der Ingenieur für nicht so gravierend, angesichts des üppigen Windangebots auf See.
Zunächst einmal müssen die Briten aber belegen, dass ihr Alternativkonzept wirklich funktioniert. Einen ersten Prototypen des Vertikalläufers wollen sie in drei Jahren fertig haben und dann in einem küstenfernen Offshore-Testfeld aufstellen.
Peter Dalhoff vom Germanischen Lloyd kann sich vorstellen, dass es in europäischen Offshore-Parks eines Tages beides gibt: klassische Windräder und Karussell fahrende Kronleuchter:
"Ich möchte mal vermuten, dass die Betreiber derzeit, wenn man ihnen ein solches System anbietet, eher nur ein müdes Lächeln über haben. Heute möchten sie erprobte Technik haben. Das heißt aber nicht, dass so eine Technik eben nicht sinnvoll ist, so dass es keinen Sinn macht, diese weiterzuentwickeln. Man muss nur etwas langfristiger denken."
