"Das Thema Energieforschung wird die nächsten Jahre einen Schwerpunkt im Bereich der niedersächsischen Forschungspolitik darstellen, wenn nicht sogar den Schwerpunkt. "
Aufwind für die Windforschung: Der niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann hat ihn jüngst versprochen.
Der neue Oldenburger Studiengang "Windenergietechnik" kommt da gerade recht. Denn die Windkraft ist eine Boombranche – nicht nur an den Hochschulen. Schon 18.000 Propeller drehen sich in Deutschland für die Energieerzeugung. Viele davon sind alt, sie müssen bald erneuert werden. "Repowering" nennen Insider das und Ingenieure tüfteln allerorten daran, die Anlagen größer und effektiver zu machen. Doch junge Nachwuchskräfte gibt es viel zu wenig, beklagt Professor Peter Schaumann vom Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg und Hannover.
"Diese Wachstumsbranche leidet unter einem Fachkräftemangel. Auch im Bereich der Entwicklungsabteilungen. Und die großen Firmen, die natürlich insbesondere hier in Niedersachsen angesiedelt sind, sind dankbar, dass hier auch in räumlicher Nähe Wissenschaftler ausgebildet werden, die hinterher in die Firmen gehen können. "
24 Plätze gibt es in dem Weiterbildungsstudiengang in Oldenburg. Wer Interesse hat, muss einen akademischen Abschluss vorweisen und Berufserfahrung mitbringen. Umsteiger, die in die Windbranche wechseln wollen, sind ausdrücklich erwünscht. In dem zehnmonatigen Projekt geht es natürlich um die Technik von Windkraftanlagen, um Planung und Errichtung der Rotoren, um Fundamente und Turmkonstruktionen. Doch auch Umwelt- und Planungsrecht sowie die Finanzierung von Windparks oder deren Betrieb und Überwachung stehen auf dem Lehrplan. Damit haben die Oldenburger zusammengefasst, was an anderen deutschen Hochschulen sonst nur vereinzelt in Spezialseminaren zu finden ist, lobt Martin Kühn vom Lehrstuhl Windenergie der Universität Stuttgart.
"Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es häufig viele einzelne, unzusammenhängende Angebote gibt: Ein-, zweistündige Vorlesungen, es ist nett, mal darüber etwas zu hören. Aber das reicht nicht aus, um den Bedarf der gesamten Branche zu fördern. "
Das Studium besteht aus einer Mixtur von Fernstudium, mehrtägigen Präsenzphasen in Oldenburg, Projektarbeiten und Gesprächen mit Experten aus der Windkraftszene. Die Qualifizierung ist gedacht für angehende Windenergiemanager, für erfahrene Techniker aus verwandten Branchen, für Mitarbeiter aus der Zulieferindustrie, für Ingenieure, die sich Spezialwissen aneignen wollen.
Die Branche wird weiter wachsen, das sagen alle Prognosen. Rund 50 Milliarden Euro wollen die deutschen Windunternehmen bis 2020 investieren. Außerdem sollen ab übernächstem Jahr auch riesige deutsche Windparks auf der Nordsee gebaut werden. Ein unerschöpfliches Feld für Forscher und Entwickler, glaubt Peter Ahmels vom Bundesverband Windenergie.
"Gehen wir doch mal davon aus, dass es unser Ziel ist, die Gesamteffektivität der Energieerzeugung zu erhöhen. Und wir haben bisher über viele Jahrzehnte ein System gehabt, das seine Grenzen hatte. Und jetzt wollen wir weiter. Jetzt wollen wir neue Systeme integrieren. Also ich denke, da ist noch eine Fülle von Aufgaben, wo noch eine Menge zu tun ist. "
Von den angehenden Windkraftexperten allerdings werden erst mal selbst Investitionen für die Karriere erwartet, denn das Qualifizierungsstudium ist nicht ganz billig. 4.900 Euro werden dafür fällig.
Gibt’s dafür eine Ausbildung mit Jobgarantie? Zumindest hofft man das an der Universität Oldenburg. Denn selbst wenn die Windkraft unter anderen politischen Vorzeichen hier zu Lande einmal nicht mehr so boomen sollte: Schon heute gehen 60 Prozent der Anlagen, die in Deutschland gebaut werden, ins Ausland.
Mehr Infos unter Windenergietechnik und -management; die Bewerbungsfrist endet am 15. Juni 2006.
Aufwind für die Windforschung: Der niedersächsische Wissenschaftsminister Lutz Stratmann hat ihn jüngst versprochen.
Der neue Oldenburger Studiengang "Windenergietechnik" kommt da gerade recht. Denn die Windkraft ist eine Boombranche – nicht nur an den Hochschulen. Schon 18.000 Propeller drehen sich in Deutschland für die Energieerzeugung. Viele davon sind alt, sie müssen bald erneuert werden. "Repowering" nennen Insider das und Ingenieure tüfteln allerorten daran, die Anlagen größer und effektiver zu machen. Doch junge Nachwuchskräfte gibt es viel zu wenig, beklagt Professor Peter Schaumann vom Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg und Hannover.
"Diese Wachstumsbranche leidet unter einem Fachkräftemangel. Auch im Bereich der Entwicklungsabteilungen. Und die großen Firmen, die natürlich insbesondere hier in Niedersachsen angesiedelt sind, sind dankbar, dass hier auch in räumlicher Nähe Wissenschaftler ausgebildet werden, die hinterher in die Firmen gehen können. "
24 Plätze gibt es in dem Weiterbildungsstudiengang in Oldenburg. Wer Interesse hat, muss einen akademischen Abschluss vorweisen und Berufserfahrung mitbringen. Umsteiger, die in die Windbranche wechseln wollen, sind ausdrücklich erwünscht. In dem zehnmonatigen Projekt geht es natürlich um die Technik von Windkraftanlagen, um Planung und Errichtung der Rotoren, um Fundamente und Turmkonstruktionen. Doch auch Umwelt- und Planungsrecht sowie die Finanzierung von Windparks oder deren Betrieb und Überwachung stehen auf dem Lehrplan. Damit haben die Oldenburger zusammengefasst, was an anderen deutschen Hochschulen sonst nur vereinzelt in Spezialseminaren zu finden ist, lobt Martin Kühn vom Lehrstuhl Windenergie der Universität Stuttgart.
"Trotzdem habe ich den Eindruck, dass es häufig viele einzelne, unzusammenhängende Angebote gibt: Ein-, zweistündige Vorlesungen, es ist nett, mal darüber etwas zu hören. Aber das reicht nicht aus, um den Bedarf der gesamten Branche zu fördern. "
Das Studium besteht aus einer Mixtur von Fernstudium, mehrtägigen Präsenzphasen in Oldenburg, Projektarbeiten und Gesprächen mit Experten aus der Windkraftszene. Die Qualifizierung ist gedacht für angehende Windenergiemanager, für erfahrene Techniker aus verwandten Branchen, für Mitarbeiter aus der Zulieferindustrie, für Ingenieure, die sich Spezialwissen aneignen wollen.
Die Branche wird weiter wachsen, das sagen alle Prognosen. Rund 50 Milliarden Euro wollen die deutschen Windunternehmen bis 2020 investieren. Außerdem sollen ab übernächstem Jahr auch riesige deutsche Windparks auf der Nordsee gebaut werden. Ein unerschöpfliches Feld für Forscher und Entwickler, glaubt Peter Ahmels vom Bundesverband Windenergie.
"Gehen wir doch mal davon aus, dass es unser Ziel ist, die Gesamteffektivität der Energieerzeugung zu erhöhen. Und wir haben bisher über viele Jahrzehnte ein System gehabt, das seine Grenzen hatte. Und jetzt wollen wir weiter. Jetzt wollen wir neue Systeme integrieren. Also ich denke, da ist noch eine Fülle von Aufgaben, wo noch eine Menge zu tun ist. "
Von den angehenden Windkraftexperten allerdings werden erst mal selbst Investitionen für die Karriere erwartet, denn das Qualifizierungsstudium ist nicht ganz billig. 4.900 Euro werden dafür fällig.
Gibt’s dafür eine Ausbildung mit Jobgarantie? Zumindest hofft man das an der Universität Oldenburg. Denn selbst wenn die Windkraft unter anderen politischen Vorzeichen hier zu Lande einmal nicht mehr so boomen sollte: Schon heute gehen 60 Prozent der Anlagen, die in Deutschland gebaut werden, ins Ausland.
Mehr Infos unter Windenergietechnik und -management; die Bewerbungsfrist endet am 15. Juni 2006.